Kleintiere Unterhaltsamer Nager - der Gerbil

Spielen, Wühlen, Springen, ein erfrischendes Bad im Sand nehmen und dann zusammengerollt schlafen - schon das bloße Beobachten der Wüstenrennmäuse macht Freude. Der Gerbil ist ein unterhaltsames Haustier, das aber auch einiger Pflege bedarf.

Woher stammt der Gerbil?

Unter dem Begriff Gerbil werden einige, verschiedene Unterarten zusammengefasst. Wüstenrennmaus, Rennmaus, Mongolische Rennmaus, Zwergrennmaus - sie alle haben ihren Ursprung in den Steppen und Wüsten Afrika und Asiens.

Ansprüche an Pflege und Haltung

Der Gerbil sollte in einer kleinen Gruppe von Artgenossen, mindestens aber paarweise gehalten werden. Denn auch bei viel Zuwendung kann kein Mensch den Kontakt zu einem anderen Gerbil ersetzen. Da die Nagetiere gern und viel im Boden graben, benötigen sie abwechslungsreiche Einstreu und eine Unterkunft, die herumfliegende Streu nicht durchlässt. Ein umfunktioniertes Aquarium oder besser noch ein gut belüftetes Terrarium mit großer Grundfläche ist daher eine gute Lösung. Aber auch Käfige mit hoher Bodenwanne und sehr engmaschigem Gitterdraht sind ideal. Auch ein Sandbad sollte unbedingt zur Verfügung stehen, denn dieses benötigt der Gerbil zur Fellpflege. Um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten, müssen zudem Höhlen in die Unterkunft eingebracht werden und auch die Möglichkeit, Höhlen zu graben, sollte den Rennmäusen zur Verfügung stehen.

Ist die Einrichtung aber einmal fertig, beschränkt sich der Pflegeaufwand auf tägliche Fütterungen und wöchentlichen Einstreuwechsel.

Typischer Charakter der Rennmaus und Besonderheiten

Kein Gerbil ist wie der andere. Manche sind so scheu, dass sie sich in menschlicher Gegenwart nur zum Fressen aus der Höhle trauen, andere wiederum lassen sich schon nach kurzer Eingewöhnung problemlos streicheln und herumtragen. Einen typischen Charakter gibt es also nicht.

Beachtet werden sollte aber, dass Gerbils keine Höhen erkennen können. Dafür können sie sich aber selbst durch engste Öffnungen zwängen.

Krankheiten und Vorbeugung

Werden Gerbils in Unterkünften gehalten, die nicht ausreichend belüftet sind, leiden sie häufig unter Entzündungen der Atemwege. Auch wenn der Standort zugig oder zu kalt gewählt wurde, treten schnell Erkältungen auf. Zudem können Infektionen der Haut, beispielsweise durch stetiges Reiben oder unhygienische Einstreu, auftreten. Und selbst Übergewicht ist bei den eigentlich schlanken Tieren kein seltener Anblick, wenn zu fettreiches Futter zur Verfügung steht.

Diese Erkrankungen lassen sich aber einfach vermeiden, wenn die Tiere sauber und artgerecht gehalten und gefüttert werden. Anders sieht das bei Parasiten aus, denn diese können schnell durch Einstreu eingetragen werden. Regelmäßige Untersuchungen und bei Bedarf tierärztliche Behandlungen schaffen hier Abhilfe.

Gerbils haben einen schnellen Schlaf-Wach-Rhythmus. Aller zwei bis vier Stunden wechseln sie von Schlaf zu Aktivität und wieder zurück. Daher sollten sie also keinesfalls im Schlafzimmer gehalten werden. Zudem sind sie keine reinen Kuscheltiere und auch für sehr kleine Kinder sind sie als Haustier nicht ideal. Abgesehen von diesen Einschränkungen eignen sie sich jedoch für Groß und Klein, können mit etwas Geduld gezähmt oder einfach beobachtet werden.

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