Pferde Lernbereit und stur: das Trakehnerpferd

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Pferde: Lernbereit und stur: das Trakehnerpferd
Foto: Screenshot ReitTV

Die Trakehner sind große, edle Tiere und ausgezeichnete Sportpferde. Sie sind gelehrig und arbeiten gern, können aber auch einen starken eigenen Willen haben. Daher sind die berühmten Pferde aus Ostpreußen auch nicht für jeden Reiter geeignet.

Herkunft der Trakehner

Die Herkunft der Trakehner lässt sich sehr genau zurück verfolgen. Und zwar bis in das Jahr 1732, das Gründungsjahr des Hauptgestüts Trakehnen. In dem von Friedrich Wilhelm I. gegründeten Gestüt wurden Vollblut-Hengste mit Stuten bodenständigen Körperbaus gepaart. Das Ergebnis waren die Trakehner, die schnell sehr beliebt wurden.

Haltung

Trakehner leben gern im Offenstall oder auf der Weide - mit ausreichend Schutz gegen ungemütliche Witterungen auch das ganze Jahr über. Soll das edle Pferd in einer Box stehen, muss es dennoch viel Kontakt zu Artgenossen haben. Anderenfalls vereinsamt das soziale Tier.

Da Trakehner weder ein dichtes, isolierendes Winterfell ausbilden noch so robuste und gute Futterverwerter sind wie beispielsweise Ponys, benötigen sie ordentliche Futterportionen. Vor allem bei Außenhaltung in den kühleren Jahreszeiten muss auf den hohen Energiebedarf der Warmblüter geachtet werden. Nur Raufutter reicht hier nicht aus.

Als bewegungsfreudige Pferde bedürfen die Trakehner täglichen Koppelgang und sollten zusätzlich beschäftigt werden. Anderenfalls langweilen sich die intelligenten Tiere schnell, wodurch sowohl die geistige als auch die körperliche Gesundheit leiden kann. Haltung und Pflege erfordern also einen großen finanziellen und zeitlichen Aufwand.

Sport mit dem Trakehner

Trakehner sind vielseitige Pferde, die sich für Springreiten, lange Distanzen, Dressur und vieles mehr eignen. Beachtet werden sollte aber, dass sich nicht jedes Pferd für jeden Sport gleichermaßen eignet. So gibt es Sprungtalente und Dressur-Profis. Bei der Anschaffung sollte daher klar sein, wofür das Pferd später eingesetzt werden soll.

Besonderheiten und typische Krankheiten

Die Trakehner sind eigentlich lernbereite Tiere. Eigentlich. Sie können aber auch auf stur schalten, wenn ihnen irgendetwas nicht passt. Daher sollte bei der Ausbildung und im Umgang mit ihnen einfühlsam und konsequent vorgegangen werden. Vertraut das Pferd seinem Besitzer einmal richtig und vollständig, ist es ein treuer und loyaler Freund. Der Weg dahin ist aber nicht immer einfach.

Hufrehe, Mauke, Koliken, Entzündungen der Ohren, frühzeitige Abnutzungen an Gelenken und Skelett - die Trakehner neigen durch die langjährige Züchtung und die aktuelle Hinwendung zum schmalen, sportlichen Körperbau zu einigen typischen Pferdekrankheiten. Viele lassen sich aber durch eine artgerechte, gesunde Haltung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen verhindern oder zumindest frühzeitig erkennen und behandeln. Und auch der Hufschmied sollte alle sechs Wochen kontrollieren und bei Bedarf korrigieren.

Sportlich, elegant und vielseitig - für viele ist der Trakehner ein Traumpferd. Die Anschaffung sollte aber dennoch gut überlegt sein, denn neben hohen Kosten und großem zeitlichen Aufwand kommt auf jeden Halter auch der Aufbau von Vertrauen hinzu. Und das kann sich als schwierig gestalten und verlangt viel Geduld und Erfahrung.