Gefahr durch Gifthaare Eichenprozessionsspinner: Gut zu wissen, warum sie so gefährlich sind
Eichenprozessionsspinner verbreiten jedes Jahr in Deutschland Angst und Schrecken. Obwohl die eher unscheinbar daherkommenden Falter harmlos für Mensch und Tier sind, können die behaarten Raupen der Eichenprozessionsspinner eine Gefahr darstellen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über Aussehen, Herkunft und Bekämpfung wissen müssen.
Fakt 1 zu Eichenprozessionsspinner: Nachtfalter
Der Eichenprozessionsspinner, der auf Lateinisch Thaumetopoea processionea heißt, ist ein nachtaktiver Schmetterling (Lepidoptera) aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae). An und für sich ist der Falter harmlos, aber seine Raupen (ab dem dritten Larven-Stadium) stellen für Mensch und Tier eine gesundheitsgefährdende Gefahr dar.
Fakt 2 zu Eichenprozessionsspinner: Lebensweise
Wie sein Name bereits sagt, kommt der Eichenprozessionsspinner fast ausschließlich auf Eichenbäumen wie den Stieleichen, Traubeneichen und Roteichen vor. Mitunter kommt er aber auch in Eichen-Hainbuchenwäldern und Eichen-Kiefernwäldern vor. Darüber hinaus lässt sich der Eichenprozessionsspinner auf einzelnen Eichenbäumen nieder, die sich in Parks, Alleen, Parkplätzen oder entlang der Straße stehen.
Fakt 3 zu Eichenprozessionsspinner: Verbreitung in Deutschland
Der Eichenprozessionsspinner ist mittlerweile in weiten Teilen Europas stark verbreitet, allerdings regional unterschiedlich. In Deutschland zum Beispiel breitet sich der nachtaktive Falter seit den 1990er Jahren aus. Besonders betroffen sind laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.
Fakt 4 zu Eichenprozessionsspinner: Ursprung
Eigentlich ist der Falter in Mittel- und Südeuropa heimisch. Bedingt durch den Klimawandel hat sich der Eichenprozessionsspinner mittlerweile vielerorts in Europa verbreitet und inzwischen sogar den Norden für sich als Lebensraum entdeckt.
Fakt 5 zu Eichenprozessionsspinner: Typische Merkmale
Während der Falter von Eichenprozessionsspinnern eher unscheinbar wirkt, zeigen die Raupen charakteristische Merkmale, an denen sie identifiziert werden können: lange Körperhaare, eine dunkle, breite Linie am Rücken, bürstenartig angeordnete Brennhaare. Darüber hinaus lassen Eichenprozessionsspinner auch an ihrer Art der Fortbewegung erkennen. Denn sie wandern in den Baumkronen wie bei einer Prozession Raupe an Raupe umher.
Fakt 6 zu Eichenprozessionsspinner: Gefahr für Menschen
Ab dem dritten Larvenstadium bilden sich am Leib des Eichenprozessionsspinners sehr feine Härchen, die sogenannten Brennhaare. Die mit Widerhaken versehenen Härchen enthalten ein Eiweißgift namens Thaumetopoein, das bei Berührung der Raupe freigesetzt wird. Aber nicht nur der direkte Kontakt kann schwere gesundheitliche Beschwerden verursachen, sondern auch, wenn die Brennhaare durch die Luft verteilt werden.
Fakt 7 zu Eichenprozessionsspinner: Gefährdungspotenzial
Eine für Mensch und Tier gesundheitliche Gefahr stellt die Eichenprozessionsspinner vor allem in der Periode dar, in der die Raupen Brennhaare ausbilden, und zwar ab dem dritten Larven-Stadium (Mitte Mai bis Juli). Mit jeder neuen Häutung der Raupen kommen immer mehr Brennhaare hinzu, sodass ausgewachsene Raupen bis zu 600.000 dieser mikroskopisch kleinen Brennhaare besitzen können.
Fakt 8 zu Eichenprozessionsspinner: Was tun?
Eines vorweg: Es ist wichtig, dass jeder Kontakt mit den Brennhaaren und den Raupen vermieden wird. Ebenso sollte man einen Abstand von mehreren Metern zu den Gespinstnestern halten. Wer dennoch mit den gefährlichen Brennhaaren in Berührung gekommen ist, sollte die getragene Kleidung schnellstmöglich wechseln, ausgiebig heiß duschen und gründlich die Haare waschen. Anschließend sollten die Kleidungsstücke in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden.
Fakt 9 zu Eichenprozessionsspinner: Beschwerden
Das Toxin der feinen Brennhaare Eichenprozessionsspinner-Raupen kann gesundheitliche Beschwerden verursachen: von stark juckende, gerötete Hautausschläge über Augenreizungen bis hin zu allergische Schocks. Hinweis: In der Regel verschwinden die Beschwerden innerhalb von zwei Wochen. Bei verstärkten Reaktionen sollte unbedingt der Hausarzt aufgesucht oder gegebenenfalls der Rettungsdienst alarmiert werden.
Fakt 10 zu Eichenprozessionsspinner: Natürliche Fressfeinde
Sicherlich, es stehen verschiedene Methoden zur Bekämpfung der Raupen und Entfernen der Nester. Die effektivste Methode stellt allerdings die eine natürliche Regulierung dar, und zwar mithilfe von Vögeln (Kuckuck, Pirol, Meisen), räuberische Käferarten (Puppenräuber) und Raupen-Parasitoide (Brackwespen, Schlupfwespen und Raupenfliegen).
Hier erfahren Sie weitere Informationen über Eichenprozessionsspinner.