Gefährliche Raupen Wo der Eichenprozessionsspinner auftaucht, ist Vorsicht geboten

Juckender Hautausschlag, eine Bindehautentzündung, Reizung der Atemwege oder sogar Atemnot? Wer an diesen Beschwerden zu leiden hat, könnte mit der Eichenprozessionsspinner-Raupe direkt oder indirekt in Berührung gekommen sein. Ihre Härchen sind nämlich hochgiftig.

Eichenprozessionsspinner: Warum sie die Rauben so gefährlich?
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Eichenprozessionsspinner: Gut zu wissen, warum sie so gefährlich sind

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Foto: Shutterstock.com / JD Fotografiert

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) sieht auf den ersten Blick harmlos aus. Doch bei dieser Schmetterlingsart handelt es sich um einen echten Plagegeist, der nicht nur in den Eichenwäldern einen immensen Schaden anrichten kann, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellt. Für Angst und Schrecken sorgen jedoch die stark behaarten Raupen des Eichenprozessionsspinners.

Was sind Eichenprozessionsspinner?

Bei den Eichenprozessionsspinnern handelt es sich um eine Schmetterlingsart aus der Familie der Zahnspinner (Nototdontidae). Die ausgewachsenen Nachtfalter sehen mit ihren grau-braun gefärbten Flügeln unscheinbar aus, was ihnen tagsüber eine gute Tarnung vor Fressfeinden verleiht. Sie besitzen je nach Geschlecht eine Flügelspannweite von bis zu 35 Millimetern, während ihr Leib relativ klein wirkt. Mit den gelbbraunen Antennen am Kopf empfangen die Männchen die Geruchssignale der Weibchen, die einen Partner suchen.

Unmittelbar nach dem Hochzeitsflug im August legen die Weibchen ihre Eier - Eipakete von bis zu 300 Eiern - auf dünnen und besonnten Ästen in der Baumkrone von Eichen ab. Noch im Herbst bilden sich daraus die Larven, die den ganzen Winter in den Eiern fortbestehen. Sobald im Frühling die Eichenbäume mit neuer Kraft Triebe ausschlagen, schlüpfen die jungen Raupen aus dem Ei und durchlaufen als Nächstes bis zu sechs Larven-Stadien. Übrigens: Ab dem dritten Larven-Stadium sind die Eichenprozessionsspinner-Raupen mit Brennhaaren versehen, die für Mensch und Tier gesundheitsgefährdend sind.

Am Ende des fünften Larven-Stadiums legen die Raupen in Astgabelungen oder am Stamm der Eichen große Gespinste an, die den Tieren als Schutz vor Witterung und Fressfeinden dienen. Darin hocken sie während des Tages dicht aneinander geballt zusammen. Erst in den Abendstunden verlassen sie die Nester, um sich zur Nahrungssuche aufzumachen. Dabei erinnert der Marsch der Raupen an eine Prozession. Sobald der Morgen anbricht, kehren die Raupen in derselben Art und Weise in ihr Nest zurück. Im Juni findet in den Gespinsten auch die Verpuppung statt. Dazu spinnen sich die Tiere in ockerfarbene Kokons. Ungefähr drei bis sechs Wochen später kommen dann die Falter zum Vorschein, die nur eine kurze Lebensdauer von nur wenigen Tagen haben.

Schon gewusst? Die Prozessionen der Raupen können laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bis zu zehn Meter lange Reihen bilden.

Wo kommen Eichenprozessionsspinner vor?

Die Eichenprozessionsspinner befallen, wie der Name bereits sagt, ausschließlich Eichen der Gattung "Quercus". In Deutschland sind es Stieleichen, Traubenreichen und Roteichen. Sie bevorzugen im Großen und Ganzen Eichenbäume, die sich an besonnten Waldrändern und in lichten Eichenwäldern befinden. Aber auch einzeln stehenden Eichenbäumen an Straßen, in Parkanlagen, Alleen und Parkplätzen stellen für Schmetterlinge und deren Raupen einen attraktiven Lebensraum dar. Darüber hinaus kommen die Falter in Mischwäldern wie in Eichen-Hainbuchenwäldern und Eichen-Kieferwäldern vor. Mitunter befallen sie neben den Eichen sogar weitere Laubbaumarten. Auf den befallenen Bäumen fressen Eichenprozessionsspinner-Raupen die frisch getriebenen Blätter ab. Selbst vor einem vollständigen Kahlfraß schrecken die gefräßigen Tiere nicht zurück. Wenn kein Eichenblatt mehr am Baum vorhanden ist, wandern die Raupen auf der Suche nach Nahrung über den Boden oder überhängenden Zweigen und Ästen und befallen schließlich andere Bäume.

Eichenprozessionsspinner - Definition und Ausbreitung
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Das ist der Eichenprozessionsspinner

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Foto: Patrick Pleul/ZB/dpa/Patrick Pleul

Befallene Bäume können sich nach einem Befall von Eichenprozessionsspinner-Raupen meist gut regenerieren, weil sie mehrfach neue Triebe entwickeln. Sollten die Bäume jedoch von Schädlingen, wie dem Eichenprozessionsspinner, mehrere Jahre hintereinander kahl gefressen werden, dann können sie auch absterben. An dieser Stelle sollte allerdings betont werden, dass der Blattfraß durch Eichenprozessionsspinner allein bislang nicht zum Absterben von Eichenbäumen geführt hat. Denn der Kahlfraß macht die befallenen Bäume anfällig für weitere Schädlinge (zum Beispiel Eichenmehltau, Eichenwickler oder Schwammspinner). Erst im Zusammenspiel verschiedener Schädlinge kann es zum Absterben von einzelnen Eichenbäumen bis hin zu ganzen Wäldern kommen.

Herkunft vom Eichenprozessionsspinner

Ursprünglich stammen Eichenprozessionsspinner aus dem warmen und trockenen Süd- und Mitteleuropa. Unklar ist jedoch, wie stark die Veränderung des Klimas, der wachsende Güterverkehr und der Tourismus Einfluss auf die Verbreitung der Eichenprozessionsspinner genommen haben. Fest steht jedenfalls, dass die nachtaktiven Schmetterlinge warme und trockene Lebensräume bevorzugen und dass sie heute ein günstigeres Klima auf der Welt vorfinden als in früheren Jahrzehnten.

Seit Mitte der 1990er Jahre zeigt sich in Deutschland ein verstärkter Schädlingsbefall durch Eichenprozessionsspinner, der allerdings regional sehr unterschiedlich ausfällt. Betroffen sind dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zufolge vorrangig die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Auch im Norden Deutschlands ist der unscheinbare, graue Falter inzwischen angekommen.

Anmerkung: Laut dem Julius Kühn-Institut (JKI), eine Einrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, gibt es in Europa und Nordafrika insgesamt sechs Arten der Gattung Thaumetopoeidae, von denen nur der Eichenprozessionsspinner (Th. processionea), der Kiefernprozessionsspinner (Th. pinivora) und der Pinienprozessionsspinner (Th. pityocampa) für Mitteleuropa relevant sind.

Ab wann tauchen Eichenprozessionsspinner vermehrt im Jahr auf?

Der nachtaktive Eichenprozessionsspinner fliegt von Juli bis Ende September, und zwar vom Schlupf des Falters bis hin zum Hochzeitsflug. Nachdem sich die Weibchen gepaart haben, suchen sie sich in den Zweigen der Eichenbäume einen Platz für die Eiablage. Im Frühling schlüpfen schließlich die gelblich-braunen, behaarten Raupen. Im Laufe der sechs Entwicklungsstadien ändert sich die Farbe in bläulich-schwarz mit einem hellen Bereich an den Seiten. Bis zum Ende der Vegetationszeit kommen die Raupen auf eine Körperlänge von bis zu fünf Zentimeter.

Auf den Punkt gebracht: Nachdem die Raupen zwischen April und Mai aus den Eiern geschlüpft sind, kann man sie ab Mai bis Juli in großen Mengen in Eichenbäumen antreffen. Einige Raupen lassen sich in Gespinste im oberen Bereich der Baumkrone nieder, andere wiederum spinnen beutelartige Nester in Astgabeln am Stamm und ferner an dicken Ästen unterhalb der Baumkrone. Darüber hinaus kommt es vereinzelt vor, dass die Raupen bei hohen Temperaturen ihre Nester in den Boden am Fuße eines Eichenbaumes graben. Übrigens: Die dicht gesponnenen Nester der Raupen bestehen aus Raupenhaaren (feine Brennhaare), Kot und alten Larvenhäuten.

An welchen Merkmalen kann man Eichenprozessionsspinner erkennen?

Die Falter der Eichenprozessionsspinner sind kleine, unscheinbare Insekten. Ihre Vorderflügel weisen eine bräunliche bis graue Färbung mit feinen dunkelfarbigen Querlinien auf. Die hinteren Flügel sind hingegen weißgrau. Darüber hinaus sind die Falter behaart und im Gegensatz zu den Raupen für Menschen und Tiere völlig harmlos. Die Eichenprozessionsspinner-Raupen sind von weißen Härchen übersät und besitzen einen dunklen Streifen am Rücken. Sie können eine Größe von fünf Zentimeter erreichen.

Charakteristische Merkmale von Eichenprozessionsspinner-Raupen:

Brennhaare: Typisch für die Raupen der Eichenprozessionsspinner ist eine breite und dunkle Linie mit samtartig behaarten Feldern am Rücken. Die feinen, kaum mit dem Auge erkennbaren Haare der Raupen, die auch "Brennhaare" genannt werden, werden für Menschen und Tiere erst ab der dritten Häutung gefährlich. Zumal sich in den mit Widerhaken versehenen Härchen das Nesselgift Thaumetopoein befindet. Eine Gefahr geht aber auch von den Gespinsten aus, gerade dort, wo sich aufgrund der zahlreichen Häutungen besonders viele dieser Brennhaare befinden.

Gespinste: Von Beginn an leben die Eichenprozessionsspinner-Raupen in geselligen Familienverbänden, tummeln sich an zusammen gesponnenen Blättern und Zweigen und gehen von dort aus in den Abendstunden auf Nahrungssuche. Ältere Raupen ziehen sich indes tagsüber und zur Häutung in Gespinstnester am Stamm oder Astgabeln zurück. Die einzelnen Gespinste sind sehr dünn, pergamentartig und hellgrau bis bräunlich, wodurch sie schwer zu erkennen sind.

Prozessionen: Der Name dieser Schmetterlinge bezieht sich auf die Fortbewegung der Raupen. Wenn sich die Eichenprozessionsspinner-Raupen nämlich nachts in der für sie typischen Art und Weise auf Nahrungssuche begeben, marschieren sie in den Abendstunden und in der Nacht Raupe an Raupe wie auf einer Prozession in den Baumkronen umher. In den Morgenstunden geht es wieder zurück ins Nest.

Sind Eichenprozessionsspinner für Menschen gefährlich?

Die Raupen der Eichenprozessionsspinner schaden nicht nur den Bäumen, auf denen sie sich niederlassen, sondern auch den Menschen, die sich in ihrer Nähe befinden. Schon eine Berührung der Raupen kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen, aber erst, wenn sie das dritte Larven-Stadium erreicht haben und sich die sogenannten Brennhaare gebildet haben. Die feinen Haare der Raupen sind nämlich mit dem Eiweißgift Thaumetopoein gefüllt. Bei Kontakt mit diesem Gift können dann beim Menschen toxische und/oder allergische Reaktionen wie Nesselausschlägen, Reizungen an Bindehaut und Atemwegen sowie Asthmaanfälle auslösen. Aber auch für Tiere können die Brennhaare der Raupen mehr als unangenehme Beschwerden verursachen. Die Schmetterlinge des Eichenprozessionsspinners sind im Gegensatz zu den Raupen ungefährlich.

Beschwerden bei Menschen im Überblick:

  • schmerzhafte Hautausschläge mit starken Juckreiz
  • Schwellungen, Pickel und Bläschen
  • Schmerzen, Juckreiz und Rötung der Bindehaut oder der Hornhaut
  • Beschwerden an den Atemwegen wie Reizungen, Husten oder schleimiger Auswurf
  • Halsschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Fieber,
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Erbrechen

Risikogruppen:

  • Anwohner von Eichenprozessionsspinnern befallenen Wäldern, Parkanlagen und Gärten
  • Spaziergänger, Wanderer und Erholungssuchende in betroffenen Gebieten
  • Besucher von Freizeit- und Sportanlagen
  • Kinder auf Spielplätzen, Campinganlagen und Freibädern
  • Beschäftigte im Garten- und Landschaftsbau, in Straßenmeistereien oder Friedhofsämtern
  • Forstarbeiter

Da die mikroskopisch kleinen Brennhaare der Eichenprozessionsspinner-Raupen mit Leichtigkeit in die Haut und in die Schleimhäute eindringen und sich festsetzen können, gilt daher bei der Sichtung von Nestern und Raupen besondere Vorsicht. Übrigens: Beschwerden können auch dann ausgelöst werden, wenn man gar keinen direkten Kontakt mit den Raupen gehabt hatte. Denn die mit Gift gefüllten Brennhaare können leicht brechen und sich bei entsprechender Witterung und Luftströmung über weite Strecken verteilen. Ihre Wirkung mindert sich dadurch allerdings nicht. Betroffene sollten daher bei einem Auftreten entsprechender Beschwerden unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und sich helfen lassen.

Giftige Härchen - was tun?

Grundsätzlich gilt: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners und ihre Gespinstnester sollten nicht berührt werden. Insbesondere Kinder sollten darauf hingewiesen werden. Wer dennoch mit den feinen Brennhaaren in Kontakt kommt, sollte erst einmal die kontaminierte Kleidung schnellstmöglich wechseln, unter die Dusche gehen und die Haare gründlich waschen. Den Juckreiz an den betroffenen Hautbereichen wie Nacken, Hals, Arme und Beine lindert zunächst kaltes Wasser. Ein kühlendes Gel oder eine milde Lotion mit Aloe Vera oder Menthol sowie Kortisonsalben können ebenfalls für Erleichterung sorgen. Die Beschwerden verschwinden im Allgemeinen innerhalb von zwei Wochen wieder, wenn nicht, dann ist es ratsam, Kontakt zum Hausarzt aufzunehmen.

Hinweis: Da die Haare der Eichenprozessionsspinner-Raupen Widerhaken haben, können sie sich leicht in der Kleidung verfangen. Daher sollten die getragenen Stücke außerhalb der Wohnung kräftig ausgeschüttelt und anschließend in der Waschmaschine bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. So kann gewährleistet werden, dass die Reste der Brennhaare entfernt werden und das Gift keine Gefahr mehr darstellt.

Sofortmaßnahmen beim Kontakt mit Brennhaaren von Eichenprozessionsspinnern-Raupen:

  • Raupen und Nester der Eichenprozessionspinnern nicht berühren
  • Verunreinigte Kleidung im Freien wechseln und in der Waschmaschine bei 60 Grad Celsius waschen
  • Schuhe gründlich mit Wasser reinigen
  • Ausgiebig Duschen und Haare waschen
  • Augen mit reichlich Wasser ausspülen
  • Juckreiz mit Cremes oder Gels behandeln, die Aloe Vera oder Menthol enthalten, oder mit Kortisonsalben
  • Bei Beschwerden den Hautarzt aufsuchen
  • Bei schweren allergischen Reaktionen mit Atemnot und Schockzuständen umgehend den Rettungsdienst alarmieren
  • Bekämpfung der Raupen bzw. die Entfernung der Nester den Fachkräften überlassen

Übrigens: Spaziergänger und Wanderer sollten in Eichenwäldern auf Warnhinweise von Forstverwaltungen achten und die ausgewiesenen Gebiete großflächig umgehen. Eine Meldepflicht gibt es zwar nicht, aber wer Nester von Eichenprozessionsspinner-Raupen entdeckt, sollte diese dennoch bei den zuständigen Behörden (Gesundheits- und Gartenamt bzw. Forstamt) melden.

Wie können Eichenprozessionsspinner bekämpft werden?

Besondere Vorsicht ist bis Ende Juli geboten, während dieser Zeit schlüpfen die Raupen des Eichenprozessionsspinners und wandern vom Nest in die Baumkronen, um dort die Blätter der Eichenbäume zu fressen. Wer im eigenen Garten einen solchen Schädlingsbefall feststellt, muss nicht sofort den Baum fällen. Ganz so drastisch muss es ja nicht sein, wenn es darum geht, Eichenprozessionsspinner-Raupen zu bekämpfen. Eine effektive Methode zur Bekämpfung der Larven stellen das Absaugen, das Abspritzen oder das Abflammen der Gespinstnester dar. Aber auch chemische oder biologische Behandlungsmittel für Pflanzen können gegen den Befall der Eichenprozessionsspinner helfen. Am wirksamsten sind sie, wenn sie bei befallenen Bäumen zwischen Schlupf und dritter Häutung zum Einsatz kommen. Eine weitere bewährte Methode ist das Verkleben und Absammeln von Gespinsten und Raupen. Dadurch wird verhindert, dass die feinen Brennhaare aufgewirbelt werden.

Hinweis: Die Bekämpfung und Entsorgung der Schädlinge sollte von Experten beziehungsweise einem auf Schädlingsbekämpfung spezialisiertes Unternehmen durchgeführt werden. Denn die Beseitigung der Raupen und der Gespinstnester macht es erforderlich, dass Schutzanzüge mit einem Atemschutz getragen werden.

Welche sind natürliche Feinde vom Eichenprozessionsspinner?

Die Natur kennt verschiedene natürliche Feinde des Eichenprozessionsspinners, um die Schädlinge in Zaum zu halten. Während Fledermäuse und Vögel vorwiegend die Falter erbeuten, werden die Raupen von räuberisch lebende Insekten wie die Waldameisen, Puppenräuber und Raubwanzen attackiert. Als natürliche Feinde werden aber auch Raupen- und Puppenparasitoide wie Raupenfliegen (Tachinidae), Schlupfwespen (Icheumonidae) und Brackwespen (Barconidae) angesehen. Sie legen ihre Eier in und auf den Schmetterlingsraupen ab und sobald die Larven geschlüpft sind, parasitieren sie das Wirtstier bis es schlussendlich stirbt. Im Gegensatz zu den räuberischen Insekten haben Raupen- und Puppenparasitoide maßgeblich Einfluss auf die Population von Eichenprozessionsspinnern, wenn auch mit einer Verzögerung von mehreren Jahren.

Natürliche Feinde

  • Vögel (Kuckuck, Pirol)
  • räuberische Insekten (Puppenräuber, Raubwanzen)
  • Raupen-Parasitoide (Schlupfwespen, Raupenfliegen)

Zu den wenigen Vögeln, die auch die Raupen der Eichenprozessionsspinner verzehren, gehören der in Deutschland selten gewordene Wiedehopf (Upupa epops) und der Kuckuck (Cuculus canorus). Eine weitere Vogelart, die sich an die giftigen Raupen der Eichenprozessionsspinner herantrauen, ist der Pirol (Oriolus oriolus), auch bekannt als Goldamsel, Pfingstvogel oder Vogel Bülow. Allerdings bekommt man diesen Vogel mit seinem auffällig gelben Körpergefiedern, den schwarzen Flügeln und dem roten Schnabel eher selten zu Gesicht. Denn der Pirol ist unterschiedlich stark gefährdet und wird nur noch selten in den Baumwipfeln beobachtet. Zu guter Letzt sollten noch die Meisen (Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeisen) erwähnt werden, die einen Teil zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner-Raupen dazu beitragen.

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