Vögel Der Nymphensittich - ein verspielter Vogel

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Vögel: Der Nymphensittich - ein verspielter Vogel
Foto: Gaschwald/shutterstock.com

Nymphensittiche sind verspielte und aufmerksame Hausgenossen, die häufig ihre Halter fest im Griff haben. Ihre englische Bezeichnung "Cockatiel" ist eine Verniedlichungsform des Begriffes "Cockatoo" (Kakadu). Weil die Verhaltensweise des Nymphensittichs stark an die des Kakadu erinnert, ist der Vergleich mit dem großen Verwandten auch nicht weit hergeholt. Auch ihre Federhaube wissen die Vögel ausdrucksstark einzusetzen.

Viele Nymphensittiche arbeiten perfekt mit ihren Krallen, um Spielzeuge und Futter zu halten. Neben der auffälligen Federhaube verbindet den Nymphensittich und Kakadu auch die unbefiederte Nasenhaut. Unterscheidungsmerkmale sind dabei die sittichartige Gestalt sowie der lange Schwanz. Typisch für Sittiche ist auch das Kopfkratzen unter Zuhilfenahme der Füße. Auf schmalen Ästen bewegen sich Nymphensittiche nicht, indem sie einen Fuß vor den anderen setzen. Vielmehr trippeln sie seitwärts. Hinsichtlich Brut- und Balzverhalten, Imponiergehabe und Drohgebärden zeigen sie wiederum große Ähnlichkeit zum Kakadu. Diese Sittiche können sich sehr differenziert ausdrücken und überraschen durch ausgeprägte Eigenarten. Sie weisen diverse ungewöhnliche und typische Verhaltensweisen auf.

Fortpflanzung

In der Regel legt der weibliche Vogel im Abstand von zwei Tagen insgesamt drei bis sechs Eier. Nach einer Brutzeit von 18 Tagen schlüpft auch schon das erste Küken. Nach weiteren 30 bis 33 Tagen fliegen die Jungtiere aus. Je nach Bedingungen ziehen Nymphensittiche bis zu drei Bruten erfolgreich groß. Allerdings kann es vorkommen, dass in bestimmten Jahren gar nicht gebrütet wird.

Haltung

Es muss nicht immer eine Volierhaltung sein. Schließlich ist es auch möglich, sich ein Vogelzimmer einzurichten. Zur Grundausstattung gehören Naturäste in unterschiedlichen Stärken. Zu bevorzugen sind Äste von Obstbäumen, Birke, Buche oder Haselnuss. Im Durchschnitt sollten diese mindestens zwei cm dick sein. Die Einrichtung kann gerne um Seile sowie selbst gebastelte Spielzeuge aus Sitzbrettchen, Kork oder unbehandelten Naturmaterialien vervollständigt werden. Aufgrund der ausgiebigen Knabberlust müssen die Äste hin und wieder ausgetauscht werden. Als Bodenbelag ist Sand, Hanfstreu oder Buchenholzgranulat zu verwenden. Erde aus dem Baumarkt ist zumeist mit Dünger versetzt und deshalb ungeeignet. Stattdessen sollte spezielle Vogelerde aus dem Tierfachmarkt besorgt werden, da diese keimarm und unbehandelt ist. Diese kann zur Aussaat von eigenem Grünfutter wie Katzengras oder auch zum Wühlen angeboten werden. UV-Licht ist für die Sittiche sehr wichtig. Eine spezielle Vogellampe trägt diesem Umstand Rechnung, zumal das gewöhnliche Fensterglas den wichtigen UV-Anteil des Lichtes absorbiert. Schaukeln werden gerne angenommen und trainieren den Gleichgewichtssinn.

Nymphensittiche können ein Alter von bis zu 25 Jahren erreichen. In Einzelfällen können Sie gar über 30 Jahre alt werden. Katzen sollten sich nicht gleichzeitig im Haushalt aufhalten, da diese für den Sittich einen dauerhaften Stressfaktor bedeuten würden. Nymphensittiche sollten keinesfalls alleine gehalten werden, da es andernfalls zu Verhaltensstörungen kommen könnte. Aus ausgeglichenen und ruhigen Vögeln können so umtriebige und schreiende Vögel werden. Im schlimmsten Fall werden sie zu Rupfern und verstümmeln sich selbst, indem sie sich das eigene Gefieder ausreißen. Auch ein Spiegel oder ein Plastikvogel können einen Partner nicht ersetzen. Freiflüge, ausreichend Platz sowie eine artgleiche Gesellschaft beugen Verhaltensstörungen vor. Ein regelmäßiger und mehrstündiger Freiflug ist erforderlich, um Kondition und Flugmuskulatur zu bewahren und das Gewicht zu halten. Wichtig ist auch ein geregelter Tagesablauf. Wird das Futter jeden Tag zur gleichen Uhrzeit verabreicht, kehren die Tiere gerne wieder in ihre Voliere zurück. Halter müssen im Umgang mit Nymphensittichen viel Geduld mitbringen. Schließlich begeben sich die Vögel nicht immer sofort in ihre Voliere oder suchen stets die Flucht. Doch je unruhiger und nervöser der Besitzer wird, desto aufgeregter wird der Sittich.

Ernährung

Als Nahrung kommen neben einer Grundmischung aus unterschiedlichen Saaten auch diverse Leckereien in Betracht. An erster Stelle stehen hierbei Rispen- und Kolbenhirse. Jedoch werden auch Koch-, Keimfutter, Gräser und frische Zweige angenommen. Gemüse und Obst werden leider zumeist verschmäht.

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