Kleintiere Der Degu - ein possierlicher Nager

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Kleintiere: Der Degu - ein possierlicher Nager
Foto: petsTV

Degus sind überwiegend tagaktive Nager, die sich nur in einer Gruppe unter Artgenossen wohlfühlen. Bei artgerechter Haltung handelt es sich um lebhafte, verspielte Tiere, die unermüdlich ihre Umgebung erkunden und sich gerne gegenseitig putzen. Ein Degu ist kein Kuscheltier, dafür aber um so interessanter zu beobachten.

Kleine braune Wuseltiere

Ursprünglich haben Degus ein bräunlich, bisweilen rötlich schimmerndes Fell, an der Unterseite ist es heller. Der Schwanz ist behaart, am Ende etwas buschiger, so dass es wirkt, als trüge er eine kleine Quaste. Inzwischen gibt es auch blaugraue und gescheckte Exemplare, wobei einige Kritiker die Farbzucht für unangebracht halten.

Neugierig und bewegungsfreudig

Degus sind sehr soziale Nagetiere, die sich nur in Gesellschaft ihrer Artgenossen wohlfühlen. Ihr Wesen ist von Neugier geprägt und sie erkunden gerne jeden Winkel ihres Geheges, welches aus diesem Grund abwechslungsreich eingerichtet werden sollte. Da sie in der Lage sind, selbst Plexiglas zu zernagen, eignen sich zur Unterbringung nur Käfige mit Metallstreben oder gut belüftete Terrarien aus Glas. Degus sind sehr bewegungsfreudig, daher freuen sie sich über mehrere Etagen mit vielen Klettermöglichkeiten, aber auch Höhlen, in die sie sich zurückziehen können. Die possierlichen Nager benötigen zur Fellpflege ein Sandbad, in dem sie sich ausgiebig wälzen können.

Chilenische Sozialverbände

Ursprünglich stammt der Degu aus Chile, wo er sich entlang der Pazifikküste ausgebreitet hat. Es leben stets mehrere Tiere in Kolonien zusammen, die untereinander ein ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen. Sie graben sich mehrere Höhlen, die sie durch Gänge miteinander verbinden, in jeder Höhle lebt ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen. In den 80er Jahren gelangten die ersten Degus nach Deutschland.

Artgerechte Haltung

Der Degukäfig muss mit geeigneter Einstreu ausgestattet sein und regelmäßig gereinigt sowie abwechslungsreich gestaltet werden. Es muss stets Heu zur Verfügung stehen, auch frische Gräser und frisches Gemüse wird gerne angenommen. Da ein Degu eventuelle Beschwerden nicht gerne zeigt, sollten die Tiere täglich genau beobachtet werden, um Krankheitsanzeichen frühzeitig zu erkennen. Probleme können sich in Futterverweigerung, stumpfem Fell, trüben oder verklebten Augen, flacher Atmung, veränderter Kotkonsistenz und Gewichtsabnahme äußern. Genetisch bedingt kann Diabetes auftreten, womit die Tiere jedoch bei zuckerarmer Ernährung und ausreichend Bewegungsmöglichkeiten meist gut leben können. Seltener tritt Epilepsie auf. Bei jeder Auffälligkeit sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Ein Degu darf niemals am Schwanz hochgehoben werden, da dieser abreißen kann!

Fazit:

Obwohl eine artgerecht gehaltene Gruppe nur wenig Scheu vor dem Menschen zeigt, sind Degus keine Kuscheltiere. Sie fühlen sich in ihrem sozialen Verband sicher, lassen sich aber lieber beobachten als anfassen.