Expertentelefon So behandelt man kurznasige Hunde und Katzen an den Augen

Tipps wie Besitzer von Mops, Bulldogge, Perserkatze und Co. mit Augenproblemen ihrer Lieblinge umgehen, gibt es heute am Expertentelefon.

 Hunde wie der Boston Terrier haben mit Augenbeschwerden zu kämpfen.

Hunde wie der Boston Terrier haben mit Augenbeschwerden zu kämpfen.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Wojciech Kozielczyk

Bulldoggen, Boxer, Boston Terrier, Mops, Malteser und auch Perserkatzen sind bei Hunde- und Katzenhaltern sehr beliebt. Der kompakte Körperbau, die kurze Schnauze und die niedlichen Kulleraugen lassen die Herzen vieler Tierbesitzer höher schlagen. Doch gerade die Augen sind bei diesen Rassen die Problemzone. Aufgrund ihrer Anatomie leiden die kurznasigen Rassen sehr häufig an Augenerkrankungen und -verletzungen und durch die verengten Atemwege auch ihr Leben lang an Luftnot.

An den Augen leiden diese Tiere oft an Hornhautentzündungen oder zu trockenen Augen. Das „Puppengesicht“ sei das Problem, sagt Dr. Mona Gläser. „Die Augenhöhle ist sehr flach, sodass das Auge sehr weit hervorsteht“, erläutert die Spezialistin für Augenheilkunde bei Kleintieren in der Tierklinik Neandertal in Haan. Die Größe der Augen führe zu einer sehr schlechten Tränenverteilung, bei der auch oft eine unzureichende Tränenproduktion hinzukommt. Dies führe zu chronischen Entzündungen an den Augen. „Das macht sich dadurch bemerkbar, dass sich die Tiere kratzen, weil die Augen so ausgetrocknet sind“, erläutert die Expertin. „Sie machen das wegen des Juckreizes und der Schmerzen“, erklärt die Ärztin. Die ausgeprägte Nasenfalte unterhalb der Augenpartie birgt noch ein weiteres Problem der kurznasigen Vierbeiner: „Die Fellhaare werden zu lang und wachsen in Richtung Auge“, berichtet Gläser. Diese Reibung sei ebenfalls eine Ursache für chronische Entzündungen am Auge. Diese Entzündungen an der Augenoberfläche beeinträchtigen letztlich das Sehvermögen beim Mops erheblich.

Rund die Hälfte aller Tiere, die wegen Augenerkrankungen in der Tierklinik Neandertal behandelt werden, kommen aufgrund der sogenannten Brachycephalie, sagt Gläser, also der Kurzköpfigkeit. Denn Mops, Bulldogge und Co. sind besonders anfällig für Verletzungen in dem Bereich. Beim Schnuppern stoßen die Tiere nämlich schneller als andere auch mit dem Sehorgan an Hindernisse wie kleine Zweige oder andere spitze Gegenstände. Die schlechtere Tränenverteilung und -qualität verlangsamt zusätzlich den Heilungsverlauf. Die Gabe tränenstimulierender Medikamente kann den Tieren helfen.

Auch kurzköpfige Katzen sind von Augenbeschwerden betroffen. Das betrifft neben Perser- auch Karthäuser- oder Britisch Kurzhaar-Katzen. Sie haben durch den kurzen Tränennasenkanal – anders als die Hunde – keine trockenen Augen, sondern im Gegenteil stark tränende Augen und somit häufig Entzündungen an den Lidern und an der umliegenden Haut an den Augen. Hierbei können regelmäßige Spülungen helfen.

 Dr. Mona Gläser ist Spezialistin für Augenheilkunde in der Tierklinik Neandertal.

Dr. Mona Gläser ist Spezialistin für Augenheilkunde in der Tierklinik Neandertal.

Foto: Tierklinik Neandertal

Die Tierklinik Neandertal in Haan ist weit über die Grenzen des Kreises Mettmann hinaus Anlaufstelle für verschiedene Kleintiere und ihre Besitzer. Sie verfügt über moderne diagnostische Technik und bietet ein breites Spektrum an Untersuchungsmethoden und therapeutischen Möglichkeiten für Kleintiere mit verschiedenen Erkrankungen. Von chirurgischen Eingriffen, internistischer Versorgung, Krebstherapie, Haut- und Allergieproblematiken über neurologische Behandlungen bis zur Zahn- und Augenheilkunde deckt die Tierklinik alle Fachbereiche ab. Zusätzlich zu den Sprechzeiten an Wochentagen bietet das über 80-köpfige Team, bestehend aus Tierärzten und Tiermedizinischen Fachangestellten, einen 24-Stunden-Notdienst an.

(rps)
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