Fotografin in Krefeld Putzige Eichhörnchen modeln für Kalender

Mit viel Geduld (und noch mehr Nüssen) hat Dorothé Straßburger das Vertrauen der Tiere gewonnen - und sie aus nächster Nähe fotografiert. Das Ergebnis ist ein Eichhörnchen-Kalender.

Einfach nur entzückend sind die kleinen Eichhörnchen, die jeden Tag auf dem Balkon von Dorothé Straßburger zu Gast sind. "Krefelder Balkonhörnchen" nennt sie die niedlichen Nager, die seit einem Jahr regelmäßig vorbeischauen und mittlerweile so zutraulich geworden sind, dass einige aus der Hand fressen. Selbstverständlich, dass die Fotografin und Grafikdesignerin sich dem putzigen Geschehen auf ihrer Terrasse auch mit der Kamera genähert hat. Aus den vielen Fotografien hat sie nun einen Kalender mit den niedlichsten Bildern zusammengestellt. Die erste Auflage war so schnell vergriffen, dass jetzt noch einmal nachgedruckt wird.

"Es begann im Juni letzten Jahres. Ich sah einen buschigen Schwanz unter meinem Balkonstuhl verschwinden. Beim Nachschauen fand ich mich plötzlich Auge in Auge mit einem Eichhörnchen wieder, das nach kurzer Schockstarre hektisch davonflitzte."

Eichhörnchen in Krefeld modeln für Kalender
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Das sind die Krefelder Eichhörnchen

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Foto: Dorothé Straßburger

Täglich kommen nun mehrere Eichhörnchen auf dem Balkon vorbei, buddeln in den Blumentöpfen auf der Suche nach vergrabenen Vorräten. "Mein Interesse an den Rackern war geweckt", erzählt Straßburger, "und zwar spätestens, nachdem die Hörnchen mir eine Haselnuss mit herausgeknabbertem Herz hinterlassen haben."

Sie liest sich Wissen an, zum Beispiel, dass Eichhörnchen nur im Herbst Nahrung finden und ansonsten zugefüttert werden sollte, damit sie überleben. Seither steht auf dem Bockumer Balkon jeden Tag eine Schale mit Nüssen bereit. Das Angebot erfreut sich reger Beliebtheit bei den kleinen Gästen. "Seitdem kommen Sie jeden Tag, und mit der Zeit ergriffen sie nicht mehr sofort die Flucht, wenn ich dann auch mal meinen Balkon nutzen wollte", erzählt Straßburger.

"Nachdem sie sich einige Male in mein Wohnzimmer verirrt hatten, wurden sie zutraulicher und fressen mittlerweile aus der Hand, wenn sie dann Lust dazu haben." Auch mit der Kamera darf die Fotografin nun immer näher an die Tierchen heran. "Am Anfang ging das nur durch die Scheibe. Ich habe noch nie so oft und so gründlich Fenster geputzt", erzählt sie schmunzelnd. Unzählige Bilder und lustige, kleine Videos sind in der Zwischenzeit entstanden.

"Das sind so putzige, flinke Kobolde! Es macht einen Heidenspaß, sie zu beobachten. Aber sie fressen einem auch die Haare vom Kopf." Mittlerweile fordern die vorwitzigsten der Balkonhörnchen ihre Nüsse nämlich regelrecht ein: "Wenn die Schale auf dem Tisch leer ist, flitzen sie an der Scheibe auf und ab und drücken sich buchstäblich die Nase platt." Gern, sagt Straßburger, würde sie Nussspenden entgegennehmen, etwa von Menschen, die einen Walnussbaum haben. "Ich komme auch zum Aufsammeln vorbei", sagt sie und lacht.

(RP)
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