Vorabüberlegungen Das Reiten anfangen, aber richtig

Gute Reitlehrer und passende Lehrpferde sowie -ponys sind die wichtigsten Kriterien bei der Suche nach einer guten Reitschule.

 Ein guter Reitlehrer hat Geduld und erklärt genau.

Ein guter Reitlehrer hat Geduld und erklärt genau.

Foto: Simon Podgorsek

Zunächst sollte der Reitanfänger aber ein paar Punkte mit sich selber klären und sie ehrlich beantworten: Wer auf die meisten der hier gestellten Fragen mit Nein antwortet, dem wird die beste Reitschule der Welt nicht in den Sattel helfen. Wer vieles für sich selbst bejaht, der sollte die Tipps weiter unten beherzigen.

1. Reiten ist eine körperliche Betätigung, auch wenn ich es nicht als Leistungssport betreibe. Bin ich also willens, mich um meine körperliche Fitness auch neben der Reitschule zu bemühen? Habe ich die Zeit dazu? Schaffe ich es überhaupt, mehr als einmal in der Woche eine Reitstunde zu nehmen? Schrecke ich vor Muskelkater oder überhaupt vor gezielter Bewegung, ja Belastung, zurück?

2. Zum Reiten gehört das Vorbereiten des Pferdes vor der Stunde und das Nachbereiten hinterher. Bin ich bereit, diese zusätzliche Zeit aufzubringen und sicher, dass ich keine Angst vor den großen Tieren habe? Lege ich gern selbst Hand an oder lasse ich das lieber andere machen? Habe ich Spaß an Tieren, frischer Luft?

3. Zum Reiten gehört das theoretische Verstehen von Bewegungsmustern und Abläufen nach physikalischen Gesetzen sowie das Auseinandersetzen mit den Verhaltensweisen des Pferdes. Mag ich den Gedankenaustausch mit anderen, suche ich das Gespräch mit erfahreneren Reitern? Will ich neben der Praxis auch die theroretischen Fertigkeiten erwerben, die nötig sind, um sicher mit dem Pferd umzugehen?

Dann kann es ja losgehen:
So erkennt man einen guten Reitlehrer:
• Er hat eine anerkannte Qualifikation (Trainer C, B, A oder Pferdewirt, Pferdewirtschaftsmeister, gegebenenfalls mit Ergänzungsqualifikation Kinderreit-Unterricht).
• Er bildet sich regelmäßig fort.
• Er ist ehrlich und authentisch.
• Für Kinderunterricht ist zudem wichtig, dass er einfühlsam und fantasiereich ist.

So soll die Reitanlage ausgestattet sein:
• Sicherheitsaspekte müssen gewährleistet sein (unter anderem eingezäunter Reitplatz)
• Einwandfreie sanitäre Anlagen
• Qualitätssiegel der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (weiß-grünes Schild der FN). Das Siegel gibt es in seiner Grundform und aufgewertet mit Punkten.

Voraussetzungen für eine Kennzeichnung mit dem "Grundschild Pferdehaltung" sind unter anderem:
• Der Betriebsleiter muss den Nachweis der Sachkunde in der Pferdehaltung erbringen;
• im Betrieb müssen mindestens zwei Pferde aufgestallt sein;
• sämtliche im Betrieb aufgestallten Pferde müssen sich in einem guten Allgemein- und Pflegezustand befinden;
• die Stallungen müssen hell, luftig und trocken sein. Laufställe und Boxen müssen ausreichend groß sein. Die Richtwerte für Haltungsformen können dem FN-Handbuch Pferdesport oder den Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 4, entnommen werden;
• dem Bewegungsbedarf der Pferde ist ganzjährig Rechnung zu tragen. Hierfür muss ausreichend Fläche (Weiden, Paddock, Reitplatz und so weiter) zur Verfügung stehen;
• neben der gesetzlichen Unfallversicherung ist eine angemessene Haftpflichtversicherung nachzuweisen;
• in Vereinen/Betrieben, die sich der Anfänger- und Basisausbildung (Reiter und Pferde) widmen, muss ein Reitund Springplatz in geeigneter Form eingegrenzt sein.

Worauf man achten sollte:
• Wie ist der Gesamteindruck der Reitschule? Ist sie gepflegt, sauber, herrscht ein freundlicher Umgangston?
• Ist die Reitschule beziehungsweise der Reitstall eher freizeitorientiert oder leistungssportlich ausgerichtet?
• Machen die Lehrpferde einen gepflegten und gesunden Eindruck? Wie werden sie gehalten?
• Wie sind sie ausgebildet?
• Gibt es homogene Reitgruppen? Denn: Anfänger und Fortgeschrittene sollten nicht in einer Gruppe gemeinsam unterrichtet werden.
• Werden Theorieunterricht und Kurse für den Umgang mit dem Pferd angeboten?

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