Fohlen stirbt bei Wildpferde-Fang in Dülmen

Jahr für Jahr werden in Dülmen Wildpferde eingefangen, da ihnen nicht genug Platz zur Verfügung steht. In diesem Jahr kam es zu einem traurigen Zwischenfall.

Fohlen stirbt bei Wildpferde-Fang in Dülmen
Foto: Eva Nimtschek

<p>Jahr für Jahr werden in Dülmen Wildpferde eingefangen, da ihnen nicht genug Platz zur Verfügung steht. In diesem Jahr kam es zu einem traurigen Zwischenfall.

Denn erstmals ist ein Fohlen bei dem Geschehen zu Tode gekommen. Das Tier, das eigentlich gar nicht gefangen werden sollte, wurde von einem anderen Pferd getreten. Es starb wenig später.

Insgesamt wurden am Samstag 47 junge Hengste eingefangen. Etwa 15.000 Zuschauer verfolgten das Geschehen in der Wildpferdearena im Merfelder Bruch.

Europas einzige Wildpferde-Kolonie auf dem Gebiet des Herzogs von Croÿ muss Jahr für Jahr dezimiert werden. Der Meerfelder Bruch bietet der Herde auf einer Fläche von 360 Hektar nur begrenzt Platz. Ein Teil der Neugeborenen wird deshalb gefangen und anschließend versteigert.

Das Vorgehen der Fänger hat sich allerdings stark verändert. Was vor Jahren noch ging, ist heute dank Protesten zahlreicher Tierschützer undenkbar. Das Fangen mit beherztem Griff an den Pferdeschweif oder zupackender Hand in die Nüstern ist längst nicht mehr erlaubt. Die Männer müssen die jungen Hengste sportlich und behutsam einkreisen - und nur als letzte Lösung niederringen. Eine Ärztin der Tierärztlichen Hochschule Hannover schult die Fänger und bringt ihnen die besten Handgriffe bei.

Dennoch wird die Veranstaltung von vielen Tierschützern nach wie vor kritisch gesehen. Der Tod des Fohlens dürfte daran sicherlich nichts ändern.

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