Das können die Gründe sein Warum sterben die jungen Meisen in meinem Nistkasten?
Düsseldorf · Leider kommt es immer wieder vor, dass junge Meisen während der Brutzeit im Nistkasten sterben. Die Gründe dafür sind vielseitig, wie der Naturschutzbund Baden-Württemberg und Deutschland e. V. erklärt.

„Vogel des Jahres“ von 2000 bis heute
Die Brutzeit der Meise erstreckt sich von April bis Juli. Um den Vögeln ein geschütztes Nest für ihre Brut anzubieten, hängen viele Menschen Nistkästen in ihrem Garten auf. Der Freude über die geschlüpften Jungtiere folgt in manchen Fällen jedoch eine Enttäuschung. Und zwar dann, wenn die jungen Meisen die Brutzeit nicht überleben. Doch woran kann das liegen?
Der Naturschutzbund Baden-Württemberg und Deutschland e. V. geht dieser Frage auf seiner Website auf den Grund. Und klärt auf, worauf Vogelfreunde im Umgang mit jungen Meisen achten sollten.
Verlust der Elternteile
Der häufigste Grund, dass die Jungtiere im Nistkasten sterben, ist der Verlust der Elternteile. Katzen, Gartengeräte, Fensterscheiben und Autos sind Gefahren, denen viele Meisen zum Opfer fallen. Kehren Mutter und Vater nicht zum Brutplatz zurück, verhungern die Nestlinge. Auch wenn ein Elternteil überlebt, stehen die Chancen eher schlecht. Ein einzelner Vogel kann nicht die Menge an Futter beschaffen, die zur Versorgung der gesamten Brut während der Wachstumsphase benötigt wird.
Pestizide, Insektizide, Fungizide
Die Altvögel suchen im Umfeld des Nistkastens nach Raupen, Larven und Würmern. Werden in den umliegenden Gärten Giftstoffe eingesetzt, nehmen die Vögel diese auf und geben sie über das Futter an ihre Brut weiter. Während erwachsene Vögel eine Vergiftung in vielen Fällen überleben, kann sie für Jungtiere tödlich sein. Besonders fatal sind hierbei Insektizide, die zur Bekämpfung von Buchsbaumzünslern oder Eichenprozessionsspinnern eingesetzt werden. Auch Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Zecken und Flöhe, die über Tierhaare aufgenommen werden, können zum Tod der Meisen führen.
Schlechte Witterungsverhältnisse
Kommt es in den ersten Frühlingsmonaten zu Frostnächten, kehren viele Meisen unterkühlt und durchnässt in ihre Bruthöhle zurück. Die nackten Jungvögel kühlen durch die zusätzliche Feuchtigkeit aus, werden lethargisch und sterben. Auch der Klimawandel und die daraus resultierende Trockenheit und Nahrungsknappheit kann den Bruterfolg der Meisen negativ beeinflussen. Wer einen Nistkasten aufhängen möchte, sollte deshalb darauf achten, dass er vor Regen, Wind und starker Sonnenstrahlung geschützt ist.
Parasiten und Krankheiten
Die warme und feuchte Atmosphäre in einem Nistkasten birgt ideale Bedingungen für Ansiedlung von Vogelflöhen, Milben, Vogelzecken und andere unerwünschte Mitbewohner. Blutsaugenden Parasiten sind die Jungvögel schutzlos ausgesetzt, was Blutarmut und letztendlich den Tod führen zur Folge haben kann. Aktuell führen außerdem Krankheitserreger zu einem Blaumeisen-, Amsel- und Grünfinkensterben. Um den Parasitenbefall zu reduzieren, kann der Nistkasten mit milden Reinigungsmitteln gesäubert werden. Verzichten Sie dabei unbedingt auf Chemikalien und aggressive Reiniger.
Ganzjahresfütterung
Mit einer Ganzjahresfütterung tun Vogelfreunde den Tieren keinen Gefallen. Ganz im Gegenteil: Auf diese Weise landen immer wieder Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse im Magen der Nestlinge. Die jungen Meisen können das Futter nicht verdauen und sterben daran. Da sie in diesem Zustand nicht mehr nach Nahrung betteln, stellen die Altvögel die Brutpflege in vielen Fällen ein.
Ungeeignetes Nistmaterial
Beim Bau ihrer Nester verwenden Meisen alles, was sie im Umfeld des Nistkasten finden können. Dabei landen auch immer wieder Fäden, Schnüre oder Verpackungsreste in der Nisthöhle. Diese Materialien können Verschnürungen der Nestlinge hervorrufen und zu einem Ersticken führen. Der Mensch sollte daher darauf achten, im Umfeld des Nistkastens keinen Müll zu entsorgen und es den Meisen selbst überlassen, woraus sie ihr Nest bauen.