Reingeschnüffelt: Salz und Zucker für Hund und Katze?

Gabriele Winters ist Ernährungsberaterin für Tiere. In ihrer Kolumne "Reingeschnüffelt" gibt sie Ernährungstipps. Heute: Salz und Zucker

Salz und Zucker für Hund und Katze?
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<p>Gabriele Winters ist Ernährungsberaterin für Tiere. In ihrer Kolumne "Reingeschnüffelt" gibt sie Ernährungstipps. Heute: Salz und Zucker

Auch nach dem Jahreswechsel fragen wir uns als Herrchen und Frauchen von Hund und Katz immer noch, was auf den Speiseplan unserer vierbeinigen Lieblinge darf. Und vor allem, was nicht! Lassen Sie uns daher heute über Salz und Zucker sprechen.

Sowohl Salz auch Zucker sind aus der Küche für uns Zweibeiner nicht wegzudenken. Ohne Speisesalz, Kochsalz oder auch Tafelsalz schmeckt unser Essen schlicht und ergreifend fad. Denken wir nur an das "Salz in der Suppe", ein Sprichwort, das nicht von ungefähr kommt. Denn erst das Salz in einer Speise verringert die Löslichkeit der natürlichen Würzstoffe in den Lebensmitteln und erhöht dadurch unsere Geschmackswahrnehmung. Wir könnten auch sagen, dass Salz ein natürlicher Geschmacksverstärker ist.

Sehen wir einmal von den Geschmacksfördernden Eigenschaften ab, ist unser Speisesalz oder Natriumchlorid für den Organismus lebensnotwendig, da seine Bestandteile eine wichtige Rolle u.a. für Wasserhaushalt, Nervensystem, Verdauung und Knochenstoffwechsel besitzen. Dabei ist die richtige Dosierung von entscheidender Rolle, da sowohl zu viel als auch zu wenig Salz der Gesundheit nicht gerade förderlich ist.

Ein anderer Geschmackssinn, nämlich der für Süßes, wird durch Saccharide angesprochen. Saccharide sind Einfach- und Zweifachzucker, die im Sprachgebrauch schlicht "Zucker" genannt werden. Ich möchte Sie nicht langweilen, deswegen an dieser Stelle nur soviel: Zucker gibt es in allen möglichen Farben, Größen und Formen und aus verschiedensten Rohstoffen. Ein ist aber allen Zuckern gemein: Sie schmecken süß. Auch wenn viele Kinder anderer Meinung sein werden: Zucker ist im Gegensatz zu Salz nicht lebensnotwendig. Aber er schmeckt gut. Nicht nur uns, sondern auch Hunden und Katzen.

Womit wir – nach dieser kleinen Einleitung – wieder beim Thema wären: Sowohl Speisesalz auch Zucker gehören nicht auf den Speiseplan unserer Hunde und Katzen. Durch eine artgerechte Ernährung mit hochwertigen Nahrungsmitteln wird der Bedarf unserer gesunden, vierbeinigen Lieblinge an den lebenswichtigen Mineralstoffen Natrium und Chlorid in der Regel ausreichend gedeckt, so dass eine Salzzugabe nicht erforderlich ist.

Über Zucker müssen wir gar nicht weiter nachdenken, denn wie wir festgestellt haben, ist er nicht lebensnotwendig. Er verursacht bei unseren Vierbeinern im Zweifelsfall nur Karies, der bei Hunden und Katzen noch schwieriger zu behandeln ist als bei kleinen Kindern, die keine Lust auf einen Zahnarztbesuch haben.

Zucker gehört nicht auf den Speiseplan

Von der biologischen Notwendigkeit einmal abgesehen, wissen Hund und Katz sowohl Salz als auch Zucker aber dennoch in ihrem Futter zu schätzen, da ihre Geschmackssinne den unseren recht ähnlich, wenn nicht sogar gleich sind. Diesen Effekt nutzen auch heute noch manche Futtermittelhersteller, um den Geschmack des von ihnen hergestellten Futters zu verbessern. Deshalb rate ich Ihnen, wenn Sie sich für ein Fertigfutter für Ihren Hund oder Ihre Katze entscheiden, die Zutatenauflistung genau zu studieren. Suchen Sie aber nicht nur nach den offensichtlichen Bezeichnungen "Salz" und "Zucker". Achten Sie auch auf Bezeichnungen für spezielle Salz- und Zuckerarten, die in guten Futter genauso wenig zu suchen haben. Dazu gehören zum Beispiel Natrium-Nitrat, Melasse, Isoglucose, Maltose, Malz oder Maltodextrin.

Haben Sie Fragen zu meiner heutigen Kolumne? Oder zur Ernährung Ihres Tieres? Schreiben Sie mir an tiere@rp-digital.de, ich helfe Ihnen gerne weiter!

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