Ryan Gosling setzt sich für Schweine ein: "Ein kleiner Käfig ist kein Leben"

Der kanadische Hollywood-Schauspieler Ryan Gosling plädiert in einem Zeitungs-Kommentar für die bessere Haltung von Schweinen.

 Golden Globe Nominations

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Foto: dapd, Matt Sayles

<p>Der kanadische Hollywood-Schauspieler Ryan Gosling plädiert in einem Zeitungs-Kommentar für die bessere Haltung von Schweinen.

Ryan Gosling ist einer der vielversprechendsten Jungschauspieler und gehört nach Erfolgen wie "Crazy, Stupid, Love" und "Wie ein einziger Tag" zur A-Liga der Hollywood-Stars. Doch abseits des Glamour-Lebens beschäftigen Gosling ganz andere Dinge. In einem Kommentar in der Zeitung "The Globe and Mail" setzt er sich für die artgerechte Haltung von Schlacht- und Zuchtschweinen ein. Er betont, dass auch Tiere, die nicht zu den Haustieren zählen, eine artgerechte Haltung verdient haben.

Ein Leben im Käfig

"Auch Nutztiere fühlen Freude und Trauer, Aufregung und Ärger, Niedergeschlagenheit, Angst und Schmerzen. Sie haben ein Bewusstsein und sind intelligenter, als wir es uns vorstellen können... Sie sind Individuen mit ihren eigenen Rechten", zitiert Gosling in seinem Kommentar die Verhaltensforscherin Jane Goodall. Dass dies in den Zucht- und Schlachtbetrieben auf dieser Welt nicht so gehandhabt wird, ist hinlänglich bekannt. Auch Gosling prangert die dort vorherrschenden Zustände an. Mutterschweine werden ihr Leben lang in engen Boxen gehalten, in denen sie sich nicht einmal umdrehen können, um die Ferkel nicht aus Versehen zu zerquetschen. Nur während der Geburt werden sie in andere Boxen gebracht, danach geht ihr tristes Leben zwischen engen Gittern weiter.

Gosling betont, dass Schweine in den kleinen Boxen mehr leiden, als wir es uns vorstellen können: "Sie sind über Wochen nicht in der Lage sich zu bewegen, so dass sich ihre Muskeln und Knochen abbauen. Außerdem verlieren diese extrem sozialen und intelligenten Tiere ohne Kontakt zu anderen Schweinen und ohne geistige Beschäftigung ihren Verstand."

Erste Erfolge in Kanada

In Kanada ist laut Gosling ein Umdenken festzustellen. So würden Tierärzte, Tierrechtsorganisationen, Verbraucher und Lebensmittelhändler die Haltung der Schweine scharf kritisieren."Tim Hortons (kanadisches Fast-Food-Unternehmen, Anm. der Redaktion) hat angekündigt, man werde – genau wie 60 anderen Schnellrestaurants – daran arbeiten werden, sich in Zukunft kein Schweinefleisch aus nicht artgerechter Haltung liefern zu lassen", so Gosling über einen der ersten Erfolge in Kanada.

Zudem gibt es einen Entwurf zu einer neuen Richtlinie, die verhindern soll, dass die Mutter-Schweine ihr Leben lang in kleinen Käfigen eingepfercht werden. Der Entwurf geht Gosling allerdings nicht weit genug. "In dieser Regelung gibt es ein Hintertürchen, das unbedingt geschlossen werden muss", erklärt der Schauspieler. "Schweine können demnach, während sie trächtig sind, noch bis zu fünf Wochen am Stück in diese speziellen Käfige eingeschlossen werden. Das bedeutet, dass ein weibliches Schwein, das nur vier Jahre lebt, bis zu neun Monate seines Lebens in diesen Käfigen verbringt." Ein Leben, das wohl kein mitfühlender Mensch je seinem eigenen Haustier antun würde, so das Fazit von Gosling. Er selbst ist übrigens stolzer Halter von Hund George.

(areh)
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