Neue Bienenart in Deutschland Wo Sie - vielleicht - die Östliche Schlürfbiene sehen können

Regensburg · Auch wenn das Artensterben global wohl weiter fortschreiten wird: Zumindest in Deutschland darf man sich über eine neue Bienenart freuen. Erstmals ist die Östliche Schlürfbiene hierzulande nachgewiesen worden.

Eine Biene (nicht die Östliche Schlürfbiene) sammelt Pollen von einer Gelben Kosmee (Symbolbild).

Eine Biene (nicht die Östliche Schlürfbiene) sammelt Pollen von einer Gelben Kosmee (Symbolbild).

Foto: dpa/Kirsty Wigglesworth

Deutschland ist um eine Bienenart reicher. Ein Biologiestudent der Universität Regensburg hat in der Donaustadt für die Bundesrepublik erstmals die Östliche Schlürfbiene nachgewiesen, wie die Uni am Dienstag mitteilte. Das Insekt mit dem wissenschaftlichen Namen Rophites hartmanni war demnach bereits aus dem österreichischen Linz bekannt.

Weiter hieß es: „Dass in Ausbreitung begriffene Insektenarten mit östlicher Verbreitung früh in Regensburg auftauchen, ist kein Zufall: Das Donautal als wärmebegünstigter Korridor ist als Einwanderungsweg für viele Arten bekannt.“ Für diese Migrationsroute spreche auch ein weiterer Fund der Art nahe Straubing.

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Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Trotz der günstigen Lage Regensburgs sei Robert Zimmermann, der Student, von seinem Fund überrascht gewesen: „Die Tiere passten zu keiner mir bekannten heimischen Art. Erst, nachdem ich sie einem weiteren Experten vorlegte, konnte dieser bestätigen, dass es sich um eine neue Art für Deutschland handelte“, so Zimmermann. Der angehende Biologe erforscht derzeit für seine Masterarbeit die heimische Wildbienenfauna.

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Foto: dpa, ade lof sab

Zusammen mit der Ziest-Schlürfbiene (Rophites algirus) und der Späten Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) sind hierzulande nun drei Arten der Schlürfbienen-Gattung heimisch, wie die Uni erklärte. Die Arten seien auf den Pollen von Lippenblütlern spezialisiert und besuchten besonders gern die Pflanzenarten Aufrechter Ziest und Schwarznessel. Insgesamt sind jetzt laut Mitteilung 604 Wildbienenarten in Deutschland bekannt. Nur etwa 37 Prozent davon gelten laut Naturschutzbund als ungefährdet.

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Foto: Melanie Zanin

Wer Wildbienen fördern will, sollte im Garten oder auf dem Balkon heimische Pflanzenarten in die Erde setzen. Sinnvoll ist es, für eine möglichst lange Blütezeit vom Frühjahr bis in den Spätherbst zu sorgen. Über die kalte Jahreszeit sollten dann welke Stängel stehen bleiben dürfen, weil einige Wildbienen diese als Überwinterungsquartier und zur Eiablage nutzen. Außerdem fliegen viele Bienen auf Totholz und offene Sandböden, da in diesen Strukturen ihre Nachkommen heranwachsen.

(felt/kna)
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