Video aus Mönchengladbach Hier schlendert ein Fuchs durch den Vorgarten

Mönchengladbach · In den vergangen Tagen haben mehrere Gladbacher über einen Fuchs in ihrem Garten berichtet. Eine Leserin hat das Wildtier bei seinem Streifzug durch ihren Vorgarten gefilmt.

Und plötzlich war er da: der Fuchs. Am Montag gegen 16 Uhr traute Stephanie Reichardt aus Mönchengladbach-Odenkirchen ihren Augen kaum: Auf ihrer Terrasse saß seelenruhig ein Fuchs und knabberte die Gartenschuhe der Gladbacherin an. "Wir haben noch versucht, ihn mit Wurst von den Schuhen wegzulocken, aber das war ihm ziemlich egal", sagt Reichardt im Gespräch mit unserer Redaktion.

Reichardt hat das Schauspiel kurzerhand gefilmt. Auf dem Video sieht man, wie das Tier an einem Schuh knabbert und sich nicht von den Hausherren irritieren lässt. Irgendwann habe das Tier von den Schuhen abgelassen und sich unter einen Busch gelegt und geschlafen, sagt Reichardt. Hier geht es zu dem Video.

 Diesen Fuchs fotografierte der Mann von Sarah Georgi. Er schlenderte seelenruhig durch die Gärten in Mönchengladbach.

Diesen Fuchs fotografierte der Mann von Sarah Georgi. Er schlenderte seelenruhig durch die Gärten in Mönchengladbach.

Foto: Deniz Güneyler

Laut Sabine Rütten, Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) in Mönchengladbach, ist es gar nicht so unüblich zu dieser Jahreszeit, dass ein Fuchs in einen Garten kommt. "Da es im Winter meist kalt ist und die Füchse kaum mehr Nahrung finden, wagen sie sich immer häufiger zu den Menschen vor", sagt Rütten. Normalerweise fressen Füchse kleine Tiere wie Mäuse. "Die verstecken sich im Winter aber tief in ihren Löchern", sagt Rütten.

Gefährlich seien die Wildtiere in der Regel nicht. "Füchse sind von Natur aus eher scheue Tiere und fürchten sich eher vor dem Menschen", sagt die Vorsitzende. Trotzdem rät sie, die Tiere nicht anzufassen oder zu füttern. "Ansonsten verlieren die Tiere irgendwann ihre natürliche Scheu und werden immer zutraulicher", sagt Rütten. Stattdessen rät die Expertin die Tiere einfach in Ruhe zu lassen. "In der Regel gehen sie ganz von selbst wieder weg."

 Im Winter sind Füchse häufig auf Nahrungssuche, da sich Mäuse bei der Kälte gerne tief in ihren Löchern verstecken.

Im Winter sind Füchse häufig auf Nahrungssuche, da sich Mäuse bei der Kälte gerne tief in ihren Löchern verstecken.

Foto: Deniz Güneyler

Sollte es sich ein Tier jedoch dauerhaft im heimischen Garten gemütlich machen, sollte man sich beim Ordnungsamt melden. "Hier wird dann von Falls zu Fall entschieden, wie man vorgeht", sagt Dirk Rütten, Pressesprecher der Stadt Mönchengladbach. Das Ordnungsamt würde den entsprechenden Jagdpächter informieren. Der entscheide dann, ob von dem Tier eine Gefahr ausgeht. "In manchen Fällen reicht es aus, den Fuchs einfach durch lautes Klatschen wieder zu vertreiben. Manchmal kann es aber auch sein, dass eine Lebendfalle aufgestellt wird und der Fuchs an anderer Stelle wieder freigelassen wird", sagt Rütten. In seltenen Fällen kann es auch vorkommen, dass der Jäger eine Ausnahmeregelung zur Schießung des Tieres beantragt. "Das kommt aber sehr selten vor", sagt der Sprecher der Stadt.

In einem weiteren Garten im gleichen Stadtteil wurde der Fuchs ebenfalls gesichtet. Laut Rütten handelt es sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit um das gleiche Tier, da er in direkter Nachbarschaft mehrfach gesichtet wurde. Der Mann von Sarah Georgi sah den Fuchs als erstes. "Seine Mutter konnte es kaum glauben, wir dachten zuerst, es wäre die Katze vom Nachbarn", sagt die Mönchengladbacherin. Doch für eine Katze war das Tier zu groß, der Schwanz zu lang und zu buschig. "Der Fuchs hat sich dann bis zur Terrasse vorgewagt", sagt Georgi.

 Auch Leserin Sarah Schönrock schickte uns ein Bild von dem Fuchs. Laut der Stadt handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um das gleiche Tier.

Auch Leserin Sarah Schönrock schickte uns ein Bild von dem Fuchs. Laut der Stadt handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um das gleiche Tier.

Foto: Sarah Schönrock

Das sei zu viel für die Vögel in den umliegenden Bäume und für ihre Katze gewesen. "Die anderen Tiere waren plötzlich ganz laut und aufgeregt. Die merken scheinbar schnell, wenn ein Jäger in der Nähe ist." Der Fuchs sei dann auf und ab durch die verschiedenen Gärten in der Straße gelaufen und habe sich erstmal in aller Ruhe ein Sonnenbad gegönnt. "Wir wissen nicht, durch welches Loch er gekrochen ist. Daher habe wir zur Sicherheit den Nachbarn Bescheid gegeben, dass sie Kinder und Katzen erst Mal im Haus lassen", sagt die Gladbacherin.

Laut Sabine Rütten braucht man vor den Tieren in der Regel aber keine Angst haben. "Tollwut ist nämlich in der Region ausgerottet", sagt sie. Für Georgi war der Anblick des Fuchses ohnehin keiner zum Fürchten: "Das war ein wunderschönes Tier und es war sehr aufregend, ihn so hautnah sehen zu können."

(skr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort