Mit dem Vierbeiner in den Urlaub

Wer den Hund mitnehmen möchte, sollte sich vorher beim Tierarzt informieren und Vorsorge für ihn treffen.

Mit dem Vierbeiner in den Urlaub
Foto: Matthew John 85 / Shutterstock.com

<p>Wer den Hund mitnehmen möchte, sollte sich vorher beim Tierarzt informieren und Vorsorge für ihn treffen.

Reisen wollen geplant sein, ob mit dem Auto, dem Flugzeug oder der Bahn. Soll der geliebte Vierbeiner auch noch mit, wird die Liste um einiges länger. Was ist zu beachten, wenn eine lange Autofahrt oder eine Flugreise zum Beispiel mit einem Hund angetreten wird? Auch für vierbeinige Lebewesen muss vorgesorgt werden, sei es in Form von Impfungen, Reiseapotheke oder Pausen während der Anreise. „Bei Flugreisen hängt das vom Ziel und von den Bestimmungen des jeweiligen Landes ab“, sagt Dr. Peter Engelhardt, Fachtierarzt für Kleintiere an der Tierklinik Neandertal. Er rät in jedem Fall dazu, sich vorher zu informieren und den Rat eines Tierarztes einzuholen.

„Das gilt vor allem auch bei Hunden, die ohnehin schnell gestresst sind“, sagt Dr. Engelhardt. In diesen Fällen empfiehlt der Experte, nach Absprache mit dem Tierarzt ein leichtes oder pflanzliches Beruhigungsmittel zu verabreichen. „Man sollte sich gut überlegen, auf welche Reise man Tiere mitnimmt“, gibt der Facharzt zu bedenken. „Bei längeren Autofahrten sind Pausen einzulegen. Und ein Schäferhund zum Beispiel darf nicht in den Fußraum gequetscht werden. Das Tier muss sich im Auto drehen können.“

Auch der Deutsche Tierschutzbund NRW empfiehlt: Hunde sollten entweder im Kofferraum in einer stabilen Transportbox untergebracht werden oder in einem Kombi, zum Beispiel gut gesichert durch ein Trenngitter. Alternativ gibt es spezielle Hunde-Anschnallgurte auf dem Rücksitz.

Um Übelkeit zu vermeiden, sollte dem Tier die letzte Mahlzeit zwölf Stunden vor der Abfahrt gegeben werden. Bei längeren Fahrten können zwischendurch kleine Mengen gefüttert werden, und der Hund muss immer Wasser zur Verfügung haben. Die optimale Reisezeit ist in den kühleren Morgen- oder Abendstunden, um Hitzeprobleme zu vermeiden.

„Bei Flugreisen hängt die Unterbringung des Hundes von dessen Größe ab“, sagt Dr. Engelhardt. Größere Hunde müssen in einer Transportbox im Frachtraum untergebracht werden, kleinere Hunde bis fünf Kilo können in einer wasserdichten Transportbox meist mit in die Kabine. „Wichtig ist es, im Vorfeld die Bestimmungen des Urlaubslandes im Hinblick auf Hunde, Krankheiten und notwendige Impfungen abzuklären“, empfiehlt der Tierarzt. Gefährlich für Hunde sei zum Beispiel die „Sandfliege“, die den Erreger der Leishmaniose, einen Parasit, überträgt. Sie kommt nur in warmen Regionen vor, vor allem in Italien, Spanien, Griechenland und Nordafrika. In diesem Fall muss ein konsequenter Mückenschutz erfolgen. Da die Schmetterlingsmücke vor allem nachtaktiv ist, sollte der Hund nachts im Haus bleiben. „Als Prophylaxe für den Hund gibt es Tropfen zum Einreiben oder Halsbänder zum Parasitenschutz.“

Die Regelungen für das Mitnehmen von Hunden und Katzen auf Reisen innerhalb der Europäischen Union (EU) wurden seit 1. Oktober 2004 vereinheitlicht. Wer mit Tier von Deutschland in ein Urlaubsland innerhalb der EU einreisen will, benötigt: gültige Tollwutimpfung, Kennzeichnung mit Mikrochip oder gut lesbare Tätowierung und einen Heimtierausweis.

Seit dem 1. Januar 2012 haben auch die bisherigen Ausnahmeländer Großbritannien, Malta, Schweden und Irland ihre Einreisebestimmungen gelockert: Hund, Katze und Frettchen müssen demnach nun keinen Bluttest für Tollwut mehr über sich ergehen lassen, auch die Zeckenbehandlung fällt weg. Tierbesitzer, die nach Finnland, Malta, Großbritannien und Irland reisen wollen, müssen ihre Tiere allerdings nach wie vor gegen Bandwürmer behandeln lassen und dies bei der Einreise nachweisen können. Aufschluss über alle Impfungen und eine genaue Beschreibung des Tieres bietet der Heimtierausweis.

Detailliert können sich Tierhalter bei Konsulaten, dem Bundesverbraucherschutzministerium oder dem Reiseveranstalter informieren. Außerdem hat der Tierschutzbund NRW in der Haupturlaubszeit, von Anfang Mai bis Mitte September ein Urlaubs-Beratungstelefon eingerichtet: montags bis donnerstags, 10 bis 18 Uhr, freitags, 10 bis 16 Uhr, Telefon 0228 60496-27.

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