Hunden droht bei Hitze der Kollaps

Mittagsspaziergänge mit langhaarigen Vierbeinern sind im Sommer tabu.

Hunden droht bei Hitze der Kollaps
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<p>Mittagsspaziergänge mit langhaarigen Vierbeinern sind im Sommer tabu.

Spaziergänge mit dem Hund sollten sich im Hochsommer auf den Morgen und Abend beschränken. „Die Mittagshitze ist tabu“, sagt Theodor Mantel. Das gilt vor allem für Rassen mit langem Haar und dichtem Unterfell. Mit der Hitze ist nicht zu spaßen: Weil Hunde anders als Menschen nicht durch Schwitzen ihre Temperatur regulieren können, sind sie bei sehr hohen Temperaturen akut gefährdet: „Es kann bei ihnen dann zu einem Hitzekollaps kommen“, erläutert der Präsident der Bundestierärztekammer. „Daran können Hunde durchaus sterben.“

Hundehalter sollten deshalb ihren Vierbeiner im Blick behalten: Anzeichen dafür, dass er kollabieren könnte, sind etwa deutliches Hecheln und flacher Atem. Noch klarere Warnsignale sind Taumeln und Erbrechen. „Der Hund sollte dann so schnell wie möglich ins Kühle gebracht werden“, rät Mantel. Hilfreich kann dann auch sein, ihn zum Beispiel mit einer feuchten Decke zu kühlen. Geradezu fahrlässig ist es, einen Hund bei Hitze allein im Auto zu lassen, selbst wenn der Halter nur kurz einkaufen geht. Das sollte eigentlich jeder wissen, komme aber immer wieder vor, sagt Mantel. „Viele glauben, es reicht, das Fenster dann etwas aufzumachen. Aber das ist völlig falsch.“ Bei permanenter Sonneneinstrahlung könne es im Auto selbst dann schnell so „heiß wie im Backofen“ werden, warnt der Tiermediziner. Und das wird für Hunde schnell lebensgefährlich.

Ebenso naiv sei die Annahme vieler Hundehalter, es gebe kein Problem, wenn das Auto im Schatten steht. „Schließlich ändert sich die Richtung des Sonneneinfalls mit der Zeit.“ Und auch sonst werde es im Innenraum des Wagens einfach zu heiß für einen Hund. Wer bemerkt, dass ein Tier allein im Auto zurückgelassen wurde, sollte daher keine Skrupel haben, und die Polizei zu benachrichtigen, rät der Tierarzt.

Den Hund bei Autofahrten im Hochsommer mitzunehmen, sei dagegen grundsätzlich nicht bedenklich, sagt Mantel. „Wenn die Temperaturen für Menschen erträglich sind, ist es auch für Hunde okay.“ Allerdings sei es wichtig, dass die Tiere ausreichend Wasser bekommen. „Auch wenn Hunde nicht schwitzen, verlieren sie Feuchtigkeit übers Hecheln.“

Bei großer Hitze brauchen sie deshalb erheblich mehr Wasser als sonst. „Das sieht man schon daran, wie sie sich nach dem Spaziergang oft auf den Wassernapf stürzen.“ Hunde mit langem Haar und dichter Unterwolle sollten idealerweise schon zu Beginn des Sommers geschoren werden. „Sie kommen mit Hitze dann besser klar“, sagt Mantel. Wenn die Temperaturen nun noch einmal steigen, kann es vernünftig sein, das Fell nachzuscheren, wenn die Haare schon wieder erkennbar länger geworden sind.

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