Insekt stammt aus Afrika In Thüringen sind Gottesanbeterinnen heimisch geworden

Jena · Aktuell häufen sich die Nachweise von Gottesanbeterinnen in Thüringen. Immer wieder werden dem Nabu Exemplare dieser Fangschreckenart vor allem aus dem Kyffhäuserkreis gemeldet. Zudem liegen seit kurzem auch Beobachtungen aus dem Mittleren Saaletal und dem Landkreis Sömmerda vor.

 Eine im Saaletal in Thüringen gefundene Gottesanbeterin (Archivbild).

Eine im Saaletal in Thüringen gefundene Gottesanbeterin (Archivbild).

Foto: dpa/Jens Büttner

Das teilte die Naturschutzorganisation am Mittwoch in Jena mit. Das ursprünglich aus Afrika stammende Insekt mit seinen imposanten Fangarmen fühle sich in sonnigen und trockenwarmen Gras- und Buschlandschaften wohl, sagte der Insektenexperte des Verbands, Ronald Bellstedt. Es sei davon auszugehen, dass sich Gottesanbeterinnen mittlerweile in Thüringen angesiedelt haben.

Für den Menschen sind diese Insekten den Angaben zufolge ungefährlich. Die Tiere würden mit ihren bedornten Fangarmen Jagd vorzugsweise auf Fliegen oder Wildbienen machen. Damit die Naturschützer mehr über die Verbreitung von Gottesanbeterinnen erfahren, bittet der Nabu Thüringen, Sichtungen der Tiere zu melden, so Bellstedt.

In Deutschland kamen Gottesanbeterinnen, Insekt des Jahres 2017, lange Zeit nur in Wärmeinseln wie dem Kaiserstuhl bei Freiburg in Baden-Württemberg vor. Das Insekt ist bekannt für sein außergewöhnliches Paarungsverhalten. Denn gelegentlich kostet die Fortpflanzung dem männlichen Tier im wahrsten Sinne den Kopf: Das Weibchen verspeist diesen während oder nach der Paarung.

(felt/epd)
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