Ende des Winterschlafs - So wachen Igel, Hamster & Co. auf

Für die ersten Winterschläfer im Tierreich ist die lange Ruhepause jetzt vorbei. Jetzt ist es wichtig, an Futter zu kommen, bevor sie verhungern.

Ende des Winterschlafs - So wachen Igel, Hamster & Co. auf
Foto: Tom Reichner/shutterstock.com

<p>Für die ersten Winterschläfer im Tierreich ist die lange Ruhepause jetzt vorbei. Jetzt ist es wichtig, an Futter zu kommen, bevor sie verhungern.

Der Frühling ist angebrochen, allmählich wird es wärmer draußen. Für viele Tiere heißt das: Zeit zum Aufstehen. Ihr Winterschlaf ist vorbei und Tiere wie der Igel, die Eidechse oder die Erdkröte verlassen ihre Schlafstätte. Haselmäuse, Garten- und Siebenschläfer hingegen können sich beruhigt nochmal im Bett umdrehen, ihr natürlicher Wecker geht erst im April. Das Murmeltier geht sogar noch einen Schritt weiter und beendet seinen siebenmonatigen Winterschlaf erst im Mai.

Futtern und Muskeltraining

Für die Winterschläfer steht nach der ausgedehnten Ruhepause erstmal eins auf der Agenda: Futter besorgen. "Alle Winterschläfer haben vor allem eins - einen Bärenhunger!", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. "Im Schlaf haben sie jede Menge Körpergewicht verloren und müssen im Frühjahr kräftig zulegen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn noch ist in der Natur wenig Futter zu holen."

Zu Beginn sind die Tiere nach dem langen Schlaf noch sehr wackelig auf den Beinen. Das liegt daran, dass die Fettdepots des Körpers aufgebraucht wurden. So verlieren Igel bis zu 30 Prozent ihres Körpergewichts. Nach der Schlafphase fährt sich ihre Körpertemperatur nur langsam hoch, auch die Herz- und Atemfrequent muss erhöht werden, was mitunter zwischen 40 Minuten und eine Stunde dauern kann.

Auch Fledermäuse, Erdkröten und Grasfrösche müssen sich nach der monatelangen Kältestarre erstmal wieder "warm machen". Bevor es auf große Futterjagd geht, ist bei ihnen erst einmal intensive Muskelarbeit angesagt. Hummeln, die bereits aufwachen, wenn es ein paar Tage lang fünf Grad oder wärmer ist, bewegen ihre Flügel, um an die benötigte Wärmeenergie zu kommen.

Verhungert im Schlaf

Richtig gefährlich ist der Winterschlaf für die Feldhamster, die teilweise in Gefahr schweben, überhaupt nicht mehr aufzuwachen, da sie im Schlaf verhungern. Vor allem dank der Intensivierung der Landwirtschaft, und der industriellen, chemischen Feldbewirtschaftung haben Feldhamster mittlerweile zu Beginn ihres Winterschlaf längst nicht genug Vorräte in ihrem Bau.

Aus diesem Grund unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung seit Frühjahr letzten Jahres ein Projekt zum Schutz der kleinen Nager. Kleine Getreidestreifen werde bei der Ernte stehengelassen, um den Feldhamstern Nahrung für den Winter sowie Deckung vor Fressfeinden zu bieten. Die Landwirte enthalten dafür von der Stiftung einen finanziellen Ausgleich. "Patenschaften für den Feldhamster machen dieses Projekt möglich", so Goris.

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