„Drachen“ leiden unter Klimawandel Komodowarane werden jetzt als "stark gefährdet" eingestuft

Marseille · Nun also auch die letzten „Drachen“: Der berühmte Komodowaran ist aufgrund des Klimawandels von der Weltnaturschutzunion (IUCN) in der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten als "stark gefährdet" eingestuft worden.

 Ein Komodowaran, aufgenommen im Komodo Island Nationalpark (Archivbild).

Ein Komodowaran, aufgenommen im Komodo Island Nationalpark (Archivbild).

Foto: dpa/Made Nagi

Der Lebensraum der Riesenechse aus Indonesien sei durch den Anstieg des Meeresspiegels kleiner geworden, gab die IUCN am Samstag in Marseille bekannt. Zuvor galt der Komodowaran, von dem noch einige tausend Exemplare in freier Wildbahn leben, bereits als "gefährdet".

Die IUCN hat für ihre Rote Liste bedrohte Arten in drei Kategorien unterteilt: "gefährdet", "stark gefährdet" und "vom Aussterben bedroht". Neben zahlreichen Echsen und Geckos wurden vor allem viele Schildkröten in höhere Bedrohungskategorien eingestuft. So gelten Cantors Riesenweichschildkröte und die Riesen-Erdschildkröte nun als "vom Aussterben bedroht".

Das Schicksal des Komodowarans, der größten Echse der Welt, verdeutliche den Einfluss des Klimawandels besonders gut, erklärte die IUCN. So sei der Lebensraum dieser bis zu drei Meter langen und 90 Kilo schweren Tiere sowohl durch die globale Erwärmung als auch durch menschliche Aktivitäten bedroht.

"Es wird erwartet, dass der Anstieg der Temperaturen und damit des Meeresspiegels ihren Lebensraum in den nächsten 45 Jahren um mindestens 30 Prozent verringern wird", warnte die Organisation. Während die Komodowarane innerhalb des Nationalparks in Indonesien "gut geschützt" sind, seien die Tiere außerhalb "von einem erheblichen Verlust ihres Lebensraums" durch den Menschen bedroht.

Auch mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller mehr als tausend untersuchten Hai- und Rochenarten gelten als bedroht. 2014 waren es 24 Prozent der Hai- und Rochenarten. Nach Angaben der IUCN sind alle so eingestuften Arten von Überfischung bedroht. 31 Prozent leiden unter der Verschlechterung oder dem Verlust ihres Lebensraums und zehn Prozent sind mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert.

(felt/AFP)
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