Der Vogelzug - große Leistung der kleinen Flieger

Viele im Sommer in Mitteleuropa heimische Vogelarten ziehen in wärmere Gegenden, einige Arten legen mehr als 3000 Kilometer bis zu ihrem Winterquartier zurück.

Der Vogelzug - große Leistung der kleinen Flieger
Foto: J. Marijs / shutterstock.com

<p>Viele im Sommer in Mitteleuropa heimische Vogelarten ziehen in wärmere Gegenden, einige Arten legen mehr als 3000 Kilometer bis zu ihrem Winterquartier zurück.

Bevor Eis und Schnee sowie deutlich kürzere Tage die Nahrungssuche erschweren oder gar unmöglich machen, brechen viele Vögel in wärmere Gefilde auf. Im Herbst fliegen Kranich, Storch, Gans, Lerche, Nachtigall, Kiebitz, Kuckuck und andere Arten auf festgelegten Routen in ihre Winterquartiere in Südeuropa oder Afrika.

Besonders dort, wo die Tiere in großer Zahl vorbeikommen, werden sie gefangen. Diesen in vielen Ländern illegalen Jagden fallen besonders in Italien, Malta, Frankreich und mehreren afrikanischen Ländern viele Tiere zum Opfer.

Zugvögel sind Tag und Nacht unterwegs und folgen dabei geografischen Landmarken wie Bergtälern, Flussläufen oder Meerengen. Die Westroute verläuft über die Straße von Gibraltar entlang der westafrikanischen Küste. In der Mitte ziehen Vögel über Italien und Malta nach Nordafrika. Die Oststrecke verläuft über den Bosporus und Ägypten bis nach Ostafrika.

Störche aus Deutschland teilen sich auf. Brüten sie westlich einer Linie, die etwa von Osnabrück über den Harz und Nürnberg bis ins Allgäu verläuft, ziehen sie über Spanien in den Süden. Verbringen sie östlich der Linie den Sommer, nehmen sie die Route über die Türkei.

Einige in Deutschland heimische Kleinvogelarten legen auf ihrem Weg nach Afrika 3000 Kilometer und mehr zurück. Mauersegler bringen es auf bis zu 1000 Kilometer am Tag - ohne Trink- und Fresspause. Den Langstreckenrekord hält die Küstenseeschwalbe, die zwischen ihren arktischen Brutgebieten und den Winterfutterplätzen in der Antarktis bis zu 20 000 Kilometer unterwegs ist - und das zweimal im Jahr.

Der Klimawandel hat inzwischen auch Auswirkungen auf das Verhalten von Zugvögeln. So verzichten zum Beispiel immer mehr Amseln auf den zeit- und kraftraubenden Zug gen Süden und bleiben auch im Winter im Norden. Viele Störche verkürzen ihre Strecke. Statt wie früher bis nach Westafrika zu fliegen, überwintern sie nun in Spanien.

(RPO)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort