WHO alarmiert Dutzende Katzen in Polen mit Vogelgrippe infiziert

London/Warschau/Genf · Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich in Polen Dutzende Katzen mit der Vogelgrippe infiziert. Der WHO zufolge ist es das erste Mal, dass so viele Katzen in einem so großen Gebiet in einem einzigen Land mit der Vogelgrippe infiziert worden sind.

Eine Frau beschützt ihre Katze am polnischen Grenzübergang in Medyka (Archivbild).

Eine Frau beschützt ihre Katze am polnischen Grenzübergang in Medyka (Archivbild).

Foto: dpa/Visar Kryeziu

Auf Menschen sei das Virus aber anscheinend nicht übertragen worden, teilte die UN-Behörde am Montag mit. Die polnischen Behörden hätten die WHO Ende des vergangenen Monats über den ungewöhnlichen Tod von mehr als 45 Katzen in 13 Regionen des Landes informiert. Tests wiesen in 29 von ihnen das Virus H5N1 nach.

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Es sei das erste Mal, dass so viele Katzen in einem so großen Gebiet in einem einzigen Land mit der Vogelgrippe infiziert seien, hieß es in der Mitteilung der WHO. Unklar sei, wie sich die Hauskatzen in Polen mit der Vogelgrippe infiziert hätten, mögliche Expositionsquellen, einschließlich des Kontakts mit Wildvögeln, würden noch untersucht. Die Behörde erklärte, das Risiko für Menschen in Polen, sich mit der Vogelgrippe zu infizieren, sei allgemein gering und auch bei Kontakt mit Katzen gering bis mäßig.

In der vergangenen Woche warnten die WHO und ihre Partner, die steigende Zahl der mit H5N1 infizierten Säugetiere sei ungewöhnlich. Experten hatten zuvor erklärt, dass sich in Schweinen, die für Grippeviren sowohl von Menschen als auch von Vögeln empfänglich sind, Virenstämme vermischen könnten. Dies könnte zur Entstehung mutierter Viren führen, die für Menschen tödlich sein könnten.

Seit Juni wurde die jüngste Variante von H5N1 bei Vögeln und anderen Tierarten in Asien, Afrika, Europa und Amerika nachgewiesen. Seit 2020 wurden laut WHO ein Dutzend Fälle beim Menschen gemeldet. Registriert wurden auch Ausbrüche bei Säugetieren, unter anderem unter Zuchtnerzen in Spanien, Robben in den USA und Seelöwen in Peru und Chile.

Vor der Corona-Pandemie hatten viele Experten vermutet, dass eine weltweite Ansteckungswelle von H5N1 ausgelöst werden würde. Doch obwohl die Vogelgrippe mehrere Hundert Millionen Vögel das Leben kostete, sind seit 2003 weniger als 900 Menschen an ihr erkrankt.

(felt/dpa)
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