Lesertelefon: Was tun, falls der Hund Kommandos ignoriert?

Hundetrainer Thorsten Schedwill beantwortet eure Fragen zum Verhalten von Vierbeinern, die Befehle gerne mal überhören und einfach losrennen.

Wenn der Hund ungehorsam ist
Foto: iko / Shutterstock.com

<p>Hundetrainer Thorsten Schedwill beantwortet eure Fragen zum Verhalten von Vierbeinern, die Befehle gerne mal überhören und einfach losrennen.

Wenn der Hund ungehorsam ist
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Leine ab – und weg ist der Hund. Wenn der Vierbeiner beim Spaziergang im Wald, beim Toben im Park oder auf der Hochzeitsfeier im Restaurant plötzlich losrennt und kein noch so bestimmtes Rufen seines Halters ihn zum Umkehren bewegt, dann steckt in der Regel ein Trieb dahinter. Jagdtrieb, Fresstrieb, Fortpflanzungstrieb – die Liste ist lang. Der Hund reagiert auf einen Reiz, zum Beispiel ein Kaninchen, einen Artgenossen oder eine Grillwurst. Das setzt in ihm einen Mechanismus in Gang, der schwer zu stoppen ist. Beim Expertentelefon unserer Zeitung am Samstag, 31. Januar, hilft Hundetrainer Thorsten Schedwill den Anrufern von 12 bis 14 Uhr herauszufinden, warum ihr Hund in bestimmten Situationen Kommandos einfach ignoriert – und erklärt ihnen, wie sich das Verhalten der Vierbeiner ändern lässt.

„Der Mechanismus kann auch ausgelöst werden durch einen Fahrradfahrer, einen rollenden Koffer oder einen Skateboardfahrer“, sagt Thorsten Schedwill. Die Liste möglicher Reize ist mindestens ebenso lang wie die der Triebe, die das Verhalten des Hundes beeinflussen. Wenn der Hund einfach losläuft, den Briefträger anspringt oder das Steak aus der Pfanne stibitzen will und der Halter ihn nicht stoppen kann, wird das mitunter gefährlich. Für das Tier, das sich am Herd die Nase verbrennt, den Radfahrer der sich erschreckt und in die Hecke rast und den Briefträger, der rückwärts die Treppe herunterfällt, zum Beispiel. Auch deshalb sei es wichtig, dass der Hund auf Kommandos hört, sagt Thorsten Schedwill. Er müsse also abrufbar sein.

Der Inhaber der Düsseldorfer Hundeschule „Richtig Verknüpft“ kennt verschiedene Methoden, mit denen Hundehalter und ihre Vierbeiner diese Abrufbarkeit trainieren können. Konzentrationsübungen und Konditionierung zählen dazu. Sinnvoll kann es sein, einen Überreiz zu schaffen, der den triebauslösenden Reiz überlagert. Schedwill gibt ein Beispiel: „Sieht der Hund unterwegs im Wald ein Kaninchen, hält der Halter ihm in dem Moment ein Stück Leberwurst vor die Nase.“ In diesem Fall finde eine Überschattung statt. Der Jagdtrieb werde vom Fresstrieb verdrängt. Dies sei jedoch eine Konditionierung, die nicht auf Dauer erfolgsversprechend ist. Sie könne kurzfristig hilfreich sein, aber nicht jede Trainingsmethode eigne sich für jeden Hund: „Man muss sie individuell auf das Tier abstimmen“, betont der 41-Jährige. Wie stark einzelne Triebe bei einem Hund ausgeprägt sind, hänge unter anderem von seinem Charakter und der Rasse ab. Wenn Halter Probleme haben einzuschätzen, ob ihr Hund übersteigert triebgesteuert handelt, helfen ihnen Experten auf dem Hundeplatz, die Situation richtig einzuschätzen. Um dann gegebenenfalls mit ihrem Tier Gehorsam zu trainieren, könnten sie im Alltag aber auch einiges ohne die Hilfe der Fachleute tun, sagt Schedwill.

Wer mehr erfahren möchte, hat dazu am Samstag, 31. Januar, zwischen 12 und 14 Uhr beim Expertentelefon mit dem Hundeprofi Gelegenheit. Fragen könnt ihr auch online stellen – in der Kommentarfunktion dieses Artikels oder per Facebook-Post.

Macht mit bei der Telefonaktion

Am Samstag, 31. Januar, können Anrufer zwischen 12 und 14 Uhr Hundetrainer Thorsten Schedwill zum Ortstarif ihre Fragen zum Thema „Wenn der Hund nicht abrufbar ist“ stellen. Ihr erreicht ihn unter Telefon 0211 5052270.

Die Antworten auf die interessantesten Fragen werden am Samstag, 7. Februar, in der Rheinischen Post und natürlich auch online auf pets.de veröffentlicht.

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