Faktencheck zum Welthundetag 2023 Können alle Hunde instinktiv schwimmen?

Düsseldorf · Seit Tausenden von Jahren leben Menschen und Hunde zusammen – das soll am Welthundetag gefeiert werden. Doch nicht alles, was über die Tiere erzählt wird, stimmt auch. Wir machen den Faktencheck.

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Foto: Pixabay / m_krohn

Einige Menschen behaupten: Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Da mag etwas dran sein. Schließlich unterstützen Hunde uns in vielen Situationen. Sie helfen Leuten, die nicht gut sehen können, sie erschnüffeln verschüttete Menschen nach Naturkatastrophen oder sind als Polizeihunde im Einsatz. Um daran zu erinnern, was Hunde für Menschen alles tun, wird am 10. Oktober der Welthundetag gefeiert. Doch obwohl Mensch und Hund schon seit Tausenden Jahren zusammenleben, kursieren häufig auch falsche Informationen über die Tiere. Hunde-Fachleute erklären, welche Fakten über die Vierbeiner stimmen und welche nicht.

Wedeln Hunde wirklich immer vor Freude mit dem Schwanz?

Das stimmt nicht! Tierärztin Ursula von Einem erklärt: Schwanzwedeln ist beim Hund unter anderem auch ein Zeichen für Unsicherheit oder eine abwartende Haltung. Dann sei der Schwanz etwas absenkt und bewege sich langsamer. „Doch Hunde wedeln oft und gerne, wenn sie sich freuen.“ Hunde-Experte Jörg Bartscherer ergänzt: Manchen Hunden sieht man die Freude sogar am ganzen Körper an.

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Foto: dpa/Monika Skolimowska

Können alle Hunde instinktiv schwimmen?

Ja, das ist wahr! „Hunde wissen einfach, wie es geht“, sagt von Einem. „Allerdings sind Hunde unterschiedlich gute Schwimmer.“ Es hänge von der Rasse, der Gesundheit und der Fitness der Tiere ab. „Viele Hunde mit kurzem Hals und kurzen Nasen haben Schwierigkeiten, den Kopf über Wasser zu halten.“ Dazu zählten etwa Französische Bulldoggen. Außerdem komme es auf den Charakter der Hunde an, ob sie überhaupt Lust hätten, ins Wasser zu gehen oder nicht, fügt Jörg Bartscherer hinzu.

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Foto: dpa

Können Hunde aus Gerüchen viele Details „ablesen“?

Das ist wahr! „Wo der Hund dem Menschen natürlich eindeutig überlegen ist, ist der Geruchssinn“, sagt Juliane Bräuer, Forschungsgruppenleiterin der Hunde-Studien am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie. Während der Mensch Gerüche nicht besonders gut bewusst verarbeiten könne, sei bei Hunden etwa ein Fünftel des Gehirns allein für den Geruchssinn verantwortlich. „Wenn er eine Spur verfolgt, hat er ein genaues Bild im Kopf, was am Ende der Spur sein muss.“

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Foto: dpa/Oliver Dietze

Dem britischen Wissenschaftsjournalisten Ed Yong zufolge haben Hunde durch ihre feine Nase sogar ein anderes Gefühl für Zeit: Während der Mensch hauptsächlich über Augen und Ohren seine Umwelt durch Licht- und Schallgeschwindigkeit quasi in Echtzeit wahrnehme, könnten Hunde über ihren Geruchssinn auch die unmittelbare Vergangenheit und Zukunft lesen. Denn nachdem ein Lebewesen einen Ort bereits verlassen hat, können seine Moleküle noch lange zurückbleiben – oder sogar voraus wehen: So könnten Hunde beispielsweise die Ankunft ihres Besitzers erahnen. Oder auch einschätzen, wie lange er schon weg ist – je nachdem, wie intensiv sie ihn noch riechen.

Ist manches Essen wirklich giftig für Hunde?

Ja, das stimmt! „Hunde dürfen nicht einfach alles fressen, was wir Menschen essen“, sagt die Tierärztin. Für die Tiere am giftigsten seien Schokolade und Birkenzucker. Der wird auch Xylit genannt und steckt häufig in süßen Speisen. „Wenn der Hund eines von beiden gefressen hat, braucht er medizinische Hilfe und muss zum Tierarzt“, warnt die Expertin. Es drohten etwa Probleme mit der Verdauung und dem Kreislauf. Auch Zwiebeln, Rosinen und Weintrauben seien gefährlich für Hunde, sagt Jörg Bartscherer. „Am besten bleibt man einfach bei Hundefutter und Leckerli“, rät Frau von Einem. Weitere Lebensmittel, die für Hunde gefährlich sein können, haben wir hier zusammengestellt.

(mba/dpa)
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