Tipps für Tierfreunde So locken Sie Vögel in Ihren Garten

Berlin · Viele Menschen wollen gerne Vögel in ihrem Garten. Dabei müssen jedoch Bäume, Pflanzen und Insekten mitgedacht werden. Das können Sie tun, um die Tiere anzulocken.

 Eine Blaumeise in einem Garten (Symbolfoto).

Eine Blaumeise in einem Garten (Symbolfoto).

Foto: dpa/Patrick Pleul

Wer einen Vogel haben will, muss ihm eine Heimat bieten: den eigenen Garten. Selbst wenn Vögel grundsätzlich hier heimisch sind, heißt das nämlich noch lange nicht, dass sie dort auch ein Zuhause finden. Denn: Viele Gärten sind lebensfeindlich. Ein kurz gemähter Rasen, korrekt gestutzte Hecken, Gehölze ohne Beeren und Beete voller Zierpflanzen, die Insekten keine Nahrung bieten. All das sind Gründe zur Flucht für Vögel.

In vielen Gärten finden Vögel also weder Futter noch Rückzugs- und Brutmöglichkeiten. Auch mit einem aufgestellten Vogelhäuschen und einer sauberen Wasserstelle ist es nicht getan. Zwar kann diese Unterstützung nicht schaden. Vögel brauchen aber vielmehr Bedingungen, unter denen sie möglichst selbstständig leben können.

Vögel ernähren sich oft von Samen und Früchten heimischer Pflanzen. Gute Beispiele sind etwa die Eberesche und der Weißdorn, zählt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf. Bis zu 63 Vogelarten stehen demnach auf die roten Beeren der Eberesche, die auch Vogelbeere genannt wird.

Beliebt bei Vögeln und Menschen gleichermaßen sind Obstsorten wie Birne, Holunder und Brombeere - man kann den Tieren ja ein paar Beeren bei der Ernte überlassen. Auch Rosen sind eine Empfehlung. Und zwar heimische Arten, die Hagebutten produzieren.

Man sollte darüber hinaus an das Insektenangebot für Vögel denken. Man findet inzwischen in vielen Gartencentern ganz bewusst als insektenfreundlich ausgezeichnete Pflanzen im Angebot. Hier ist der schon erwähnte Weißdorn wieder eine Empfehlung des Nabu: 163 Insektenarten wurden an ihm beobachtet.

Verblühtes, etwa an Stauden, sollte man im Herbst nicht abschneiden, sondern stehen lassen, sogar bis durch den Winter. Darin finden zum einen viele Insekten einen Unterschlupf, zum anderen hinterlassen verblühte Blumen gelegentlich Samen.

Welche Unterkunft Vögel vorziehen, ist von Art zu Art verschieden. Der Feldsperling brütet in Baumhöhlen, die Mehlschwalbe an Gebäuden und der Bluthänfling in Hecken. Ein vogelfreundlicher Garten ist daher nicht die eine Heimat, er bietet viele Lebensräume. Da hämmert der Buntspecht am Stamm, eine kleine Blumenwiese bietet Samen für Stieglitz, Gimpel und Grünfink und im Gartenteich könnte eine Bachstelze baden.

Und im kleinen Garten? Da kann man ja nicht so viel pflanzen und gestalten. Die einfachste Maßnahme ist laut Nabu wieder das Stehenlassen: Wer an einigen Stellen Unkraut stehen und ein wenig Herbstlaub liegen lässt, bietet Lebensräume für Insekten. Ein Reisighaufen und eine nicht gemörtelte Natursteinmauer bieten Nistmöglichkeiten für Rotkehlchen und Zaunkönig.

Letztlich sind auch die erwähnten Kästen eine Hilfe: Man sollte dann jedoch jene wählen, die die weniger häufig vorkommenden Vogelarten unterstützen. Also sogenannte Meisen- oder Starenkästen für Gartenrotschwanz oder Bachstelze aufhängen.

(mba/dpa)
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