Parasiten Achtung Flöhe! Jetzt vorbeugen bei Hund und Katze

Jetzt im Frühling verbringen Mensch und Tier wieder mehr Zeit an der frischen Luft. Damit steigt auch die Gefahr von Flohbefall, der für die betroffenen Vierbeiner und ihre Umgebung sehr unangenehm sein kann.

 Hunde und Katzen brauchen unterschiedliche Präparate gegen Flöhe.

Hunde und Katzen brauchen unterschiedliche Präparate gegen Flöhe.

Foto: dpa-tmn/Silvia Marks

Schutz vor Flöhen spielt bei Tierbesitzern eine wichtige Rolle. „Hunde und Katzen sollten regelmäßig einer Flohkontrolle unterzogen werden. Denn auch hier gilt: ‚Vorsorge ist alles’“, rät Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA. „Ist ein Flohbefall vorhanden, kann es ziemlich kompliziert werden, Vierbeiner und die Umgebung flohfrei zu bekommen. Gerade in den wärmeren Monaten ist eine ausreichende Prophylaxe sinnvoll, um unsere tierischen Freunde zu schützen.“ Insbesondere bei Freigängern ist jedoch ein Flohbefall kaum zu verhindern. Und die immer wärmeren Winter sorgen dafür, dass sich die Flöhe verstärkt vermehren.

Deutliche Anzeichen für einen Flohbefall der Katze oder des Hundes sind starker Juckreiz und anhaltendes Kratzen des Tieres. Die Folge sind oft Hautwunden, Entzündungen und Haarausfall. Mehr Sicherheit bei der Diagnose bietet das Kämmen. „Dazu einfach mit einem Flohkamm durch das Fell streichen, die ausgebürsteten Haare samt der dunklen ‚Krümel‘ auf ein weißes Tuch aufbringen, dann mit etwas Wasser vorsichtig befeuchten und verstreichen“, erklärt Jana Hoger von PETA. „Färben sich um die Krümel beim Verstreichen rötlich braune Bereiche, kann es sich hierbei um Flohkot handeln. In diesem Fall sollte ein Tierarzt eine professionelle Flohkontrolle durchführen.“

Flohbefall ist für alle Beteiligten äußerst unangenehm. „Besonders betroffen sind Tiere, die allergisch auf den Speichel der Flöhe reagieren und eine sogenannte Flohspeicheldermatitis haben. Sie sollten sofort zum Tierarzt gebracht werden“, erklärt Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des Bundesverbands für Tiergesundheit. Denn wenn Vierbeiner allergisch reagieren, kommt es zu extrem starken Juckreiz, zu Haarbruch und entzündlichen Hautveränderungen. Die nässende Dermatitis kann den gesamten Körper in Mitleidenschaft ziehen.

Erwachsene Flöhe brauchen einen blutspendenden Wirt und fühlen sich im dichten Fell von Hund und Katze sehr wohl. Dort legen sie ihre Eier ab, die dann später vom Tier abfallen und sich vor allem an den Schlafplätzen der Vierbeiner oder in Teppichen zu neuen Flöhen entwickeln. Daher ist es wichtig, nicht nur den erwachsenen Floh, sondern auch seinen Nachwuchs zu bekämpfen. „Sind Tiere befallen, ist auch immer von einem Befall der Umgebung auszugehen, denn nur fünf Prozent der Flohpopulation befindet sich auf dem Tier“, weiß Jana Hoger. Die übrigen 95 Prozent leben in der Umgebung. „Der Floh legt bis zu 50 Eier am Tag und innerhalb von drei Wochen bis zu 16 Monaten entwickeln sich abhängig von Temperatur und Raumfeuchte die Larven und Puppen.“ Daher ist es besonders wichtig, auch die Wohnung ausgiebig zu säubern, alle Fugen intensiv zu putzen, Teppiche und Hundekörbchen zu erneuern oder ausreichend zu reinigen. Bei mindestens 60 Grad müssen auch Spielzeuge heiß gewaschen oder für mindestens zehn Tage in der Gefriertruhe gelagert werden. Experten raten dazu, Hunde und Katzen nach einem Flohbefall unbedingt zu entwurmen, da Flöhe den Gurkenbandwurm übertragen.

Der Flohbefall ist keine Frage mangelnder Hygiene. Flöhe können von befallenen Tieren auf andere Vierbeiner übertragen werden. Auch wenn das Heimtier in der Vergangenheit bereits unter Flöhen litt, kann es sich zu Hause wieder anstecken. Das passiert dann, wenn sich aus nicht vernichteten Eiern Monate später neue Flöhe entwickeln. Um einen Flohbefall zu vermeiden, können Halter nach Rücksprache mit ihrem Arzt vorbeugend ein geeignetes Tierarzneimittel verwenden und sollten es für einen lückenlosen Schutz regelmäßig anwenden. „Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Möglichkeiten von entsprechend behandelten Halsbändern über Spot-on-Präparate bis hin zu Sprays und diversen Ölen“, weiß Jana Hoger. Beim Einsatz ist Vorsicht geboten. „Manche Präparate sind zwar für den Hund ohne Probleme anwendbar, für Katzen jedoch können sie lebensgefährlich sein, da sie einen anderen Stoffwechsel als Hunde haben.“ Wenn Katzen und Hunde im selben Haus wohnen, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Präparate für beide Tiere ungefährlich sind. Hilfreich ist auch das regelmäßige Waschen von Textilien wie Decken und Kissen. Täglich sollten die Liegeplätze der Tiere wie Sofa und Couch gesaugt und der Beutel danach am besten sofort entfernen werden. In regelmäßigen Abständen sollten auch Umgebungssprays mit wirksamen Inhaltsstoffen gegen Flöhe eingesetzt werden.

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