Nachhaltige Energie in Remscheid Photovoltaik - Sich informieren ist das A und O

Serie | Remscheid · Wer mit dem Gedanken spielt, sich für den Balkon oder das Dach eine Photovoltaik-Anlage anzuschaffen, sollte sich vorher gut informieren – entweder bei der Verbraucherzentrale oder der Stadtverwaltung.

Wie gut das eigene Dach für Photovoltaik geeignet ist, kann man im Solar-Kataster einsehen.

Wie gut das eigene Dach für Photovoltaik geeignet ist, kann man im Solar-Kataster einsehen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Es gibt zwei Begriffe, die wie wohl keine anderen für das Thema Nachhaltigkeit stehen: Photovoltaik und Erneuerbare Energien. Die Sonnenenergie ist eine sehr effektive und nachhaltige Möglichkeit, Energie zu gewinnen – die Sonne scheint, wird in Energie umgewandelt, und diese kann dann direkt genutzt werden. Denn das ist wohl die einzige Sache, die man wissen muss: Sonnenenergie fließt quasi durch, kann sie nicht direkt genutzt werden, fließt sie ins allgemeine Stromnetz hinein, wofür es dann eine Einspeisevergütung gibt. Es gibt zu diesem Thema allerdings viele Fragen, die man am besten in einem Beratungsgespräch klärt. Wieland Hoppe aus dem Fachdienst Umwelt und Klimaschutzmanager der Stadt Remscheid kann einige Antworten dazu geben.

Allerdings lässt sich auch direkt im Netz eine ganz entscheidende Frage klären. Denn auch das muss einem klar sein: „Nicht jedes Dach, nicht jedes Haus oder Wohnung, sind für eine Photovoltaik-Anlage geeignet“, sagt der Klimaschutzmanager. Dazu kann das Solardachkataster der Stadt Remscheid genutzt werden (siehe Info-Kasten). Dort kann man die genaue Adresse eingeben, Straße und Hausnummer, woraufhin man für jedes Gebäude eine niedrigschwellige Aussage zum Solarpotenzial bekommt. „Niedrigschwellig heißt in diesem Zusammenhang, dass mit einem Farbcode angezeigt wird, ob das Gebäudedach gut geeignet, geeignet, bedingt geeignet oder nicht geeignet ist – in den Farben grün, gelb, orange und rot“, sagt Hoppe.

Natürlich gibt es nicht nur geeignete Dachflächen, denn gerade im Bergischen Städtedreieck gibt es Häuser, die in Talsenken oder in für Photovoltaik-Anlagen ungünstig bewaldeten Gegenden stehen – gerade ältere Häuser sind ursprünglich natürlich nicht dafür gebaut worden, dass im 21. Jahrhundert einmal Photovoltaik-Anlagen darauf errichtet würden. Und sicherlich ist im Einzelfall auch das Beratungsgespräch mit einem SHK-Spezialisten nötig, um genau zu klären, ob oder ob nicht eine entsprechende Anlage sinnvoll ist. Aber über das Kataster lässt sich zumindest eine erste Einschätzung vornehmen, auf die dann aufgebaut werden kann. „Man kann es aber auch schon direkt selbst beobachten, ob das Dach gut geeignet ist. Ideal ist eine Ausrichtung in Richtung Süden – und grundsätzlich geht man davon aus, dass der Preis pro Kilowatt Solarstrom günstiger wird, je größer die Anlage ist“, sagt der Klimaschutzmanager.

Nun sind Dächer auf Einfamilienhäusern oder Doppelhaushälften die eine Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage zu installieren, Balkonkraftwerke an Balkonen in Mehrfamilienhäusern die andere. „Die sind dann eher als Unterstützung für den Stromverbrauch gedacht, hier sind übrigens die Preise für die Anlagen in den vergangenen Monaten deutlich gesunken“, sagt Hoppe. Man müsse mit etwa um die 1000 Euro für zwei Paneele rechnen, die man an einem normalen Balkon anbringen könne. Die Investition werde sich in der Regel recht schnell amortisieren. Natürlich müsse auch der Vermieter zunächst einmal der baulichen Veränderung zustimmen. „Der Richtwert für eine große Anlage liegt bei etwa 2000 bis 2500 Euro pro Kilowatt/Peak“, sagt der Klimaschutzmanager.

Sich zu informieren ist und bleibt dennoch das A und O. „Die Verbraucherzentrale an der Alleestraße bietet hierzu Seminare und Energieberatungen an, ein Blick auf die Internetseite der Verbraucherzentrale hilft hier weiter“, sagt Hoppe. Aber auch die Stadtverwaltung bietet immer wieder entsprechende Veranstaltungen an, die nächste ist am Dienstag, 6. Juni. Ebenfalls im Internet zu finden ist eine Liste von Energieberatern in Remscheid, die man kontaktieren kann, um sich weiter zu informieren. Auch die Stadtwerke Remscheid sind Ansprechpartner. „Mit der EWR muss man aber ohnehin in Kontakt treten, weil man die Photovoltaik-Anlagen ja anmelden muss. Daher sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort auch grundsätzlich als Ansprechpartner da“, sagt Hoppe.

Was allerdings leider aktuell auch bei der besten Beratung nicht mehr gegeben werden kann, sind Informationen zu Förderungen für Photovoltaik-Anlagen. „Die gab es nur noch bis Oktober 2022, aktuell gibt es keine Fördermittel mehr dafür“, sagt der Klimaschutzmanager. Nur für Spezialfälle gebe es Fördermittel des Landes. „Die betreffen aber nur sehr wenige Haushalte und Anlagen – etwa wenn sie besonders groß oder leistungsfähig sind“, sagt Hoppe. Die einzige Förderung, wenn man so will, ist die EEG-Vergütung, die man für jedes Kilowatt Strom bekommt, den man über die Photovoltaik-Anlage produziert und ins allgemeine Stromnetz einspeist.

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