Kochen Diese Kartoffeln versüßen den Tag

Düsseldorf · Die Deutschen lieben Kartoffeln und haben nun auch die mittelamerikanischen Batate ins Herz geschlossen. Die Süßkartoffeln passen zu fast jedem Ernährungstrend.

Süßkartoffeln: Rezepte und Zubereitung
Foto: Shutterstock.com/ mama_mia

Es gibt sie als knusprige Chips, alternative Pommes Frites in nahezu jeder Burger-Braterei. Sie schmeckt deftig als Ofenkartoffel, fehlt in keiner Buddha-Bowl, und das edle Restaurant serviert sie als Püree zu deftigen Fleischgerichten. Die Süßkartoffel ist zurzeit auf vielen Tellern zu finden.

Wie beliebt ein Lebensmittel ist, erkennt der Konsument in der Regel an der Verbreitung in den Supermärkten. Hat es ein Produkt zum Discounter geschafft, gilt es gemeinhin als etabliert in der landestypischen Küche. Wenn es danach geht, hat es die Süßkartoffel geschafft. Sie ist zurzeit so beliebt, weil ihr ein Hauch von Exotik anhaftet und sie mit modernen Ernährungstrends kompatibel ist.

Sie ist für Low Carb, Paleo (Diät der Steinzeit-Menschen) und Clean Eating (unverarbeitete Lebensmittel, wenig Zucker) gut geeignet. Anders als schnelle Kohlenhydratlieferanten enthält sie langsame Kohlenhydrate und sättigt deshalb länger als Getreide, Brot und Nudeln. Außerdem stecken in der Süßkartoffel wichtige sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane. Sie haben eine antioxidative Wirkung, das heißt, sie binden im Körper freie Radikale. Außerdem sollen sie entzündungshemmend und gefäßschützend wirken sowie den Blutzuckerspiegel senken.

Für den Kauf gilt: Je orangener das Fruchtfleisch, desto aromatischer schmeckt die Batate, die mit der Kartoffel biologisch nur entfernt verwandt ist. Und natürlich sollte man auf sie verzichten, wenn sie schrumpelig und schlaff wirkt. Praktisch ist, dass die Süßkartoffel eins zu eins wie eine normale Kartoffel zubereitet werden kann. Man kann sie kochen und braten. Sie wird aber schneller gar und zerfällt leichter. Dafür verzeiht sie es dem Koch eher, wenn er ihr mit dem Pürierstab zu Leibe rückt. Da der Stärkeanteil geringer ist, wirkt das so produzierte Püree nicht wie Tapetenkleister. Anders als die klassische Kartoffel ist sie roh genießbar. Und wie Kürbis braucht sie immer einen Spritzer Saures, damit das erdig-nussige Aroma ein bisschen mehr Volumen bekommt.

Für die Süßkartoffel-Pommes braucht es aber schon einen Trick, denn sonst werden sie nicht so knusprig, wie man es von den Kartoffelstäbchen gewöhnt ist. Koch Felix Wessler aus dem Restaurant "Esszimmer" auf Norderney empfiehlt, die geschnittenen Süßkartoffeln durch einen Teig aus Wasser und Stärke zu ziehen. "Dieser Stärke-Wasser-Mischung kann man auch gleich ein paar leckere Gewürze beimengen." Außerdem empfiehlt der Profi, die geschnittenen Pommes schon vorher zweimal unter klarem Wasser abzuspülen. Die ursprünglich aus Mittelamerika stammende Knolle wird weltweit angebaut und belegt hinter Kartoffeln und Maniok den dritten Platz. Der größte Produzent ist China, mit rund zwei Dritteln der gesamten Weltproduktion. Weil man die spinatähnlichen Blätter ebenfalls essen kann, eignet sich die Süßkartoffel auch zum Eigenanbau im Garten. Die Pflanzen mögen sonnige Standorte und müssen häufig gegossen werden.

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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Foodblogger propagieren zurzeit den Süßkartoffel-Toast. Dafür schneidet man die Knolle in etwa einen halben Zentimeter dicke Scheiben und steckt diese in den Toaster. Nach zwei, drei Bräunungsdurchgängen auf höchster Stufe soll der Toast gar und genießbar sein. Für den Belag sind wie bei einem normalen Sandwich alle Zutaten möglich, Käse, Schinken, Gemüsescheiben, Pasten und Dips oder als süße Variante mit Erdnusscreme oder Obst. Denn die Süßkartoffel kann selbstverständlich auch ein Dessert sein: zum Beispiel als Kuchen, Waffeln oder Grundlage für eine Mousse.

(mso)
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