Ausnahmejahr für Bauern Schlechte Hopfenernte soll keinen Einfluss auf Bierpreise haben

Wolnzach · Trockenheit und Hitze verderben den deutschen Hopfenbauern in diesem Jahr die Ernte. 2015 könnte das schlechteste Hopfenjahr seit 2003 werden, fürchten Fachleute. Biertrinker müssen sich dennoch nicht auf höhere Preise einstellen.

 Auch wenn die Hopfenernte schlecht in diesem Jahr schlecht ist, sollen die Bierpreise stabil bleiben. Diese Herren dürfte das freuen.

Auch wenn die Hopfenernte schlecht in diesem Jahr schlecht ist, sollen die Bierpreise stabil bleiben. Diese Herren dürfte das freuen.

Foto: Shutterstock.com/ PixDeluxe

Die deutschen Hopfenbauern stellen sich angesichts der Trockenheit und Hitze der vergangenen Wochen auf eine besonders schlechte Ernte ein. Am Donnerstag (13.00) will der Verband deutscher Hopfenpflanzer im bayerischen Wolnzach seine Prognose für das Jahr vorstellen. Viel Hoffnung gibt es nach den ersten Schätzungen nicht.

"Es steht aber bereits fest, dass 2015 ein Ausnahmejahr für die Hopfenbauern ist", sagte Verbandsvertreter Otmar Weingarten. Die Hallertau rund um Wolznach ist das weltweit größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet.

Bereits im Juli hatte der Verband mögliche Einbußen von bis zu 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ermittelt. Höhere Bierpreise sind jedoch nicht zu befürchten: "Eine schlechte Hopfenernte hatte bisher keine Auswirkungen auf den Bierpreis", so Weingarten vom Verband deutscher Hopfenpflanzer. Auch der Deutsche Brauer-Bund geht nicht davon aus, dass höhere Preise beim Hopfen den Bierpreis in die Höhe treiben. "Aufgrund der Lagerhaltung sind die Brauer in der Regel nicht von Ernteeinbußen beim Hopfen abhängig", sagte Marc-Oliver Huhnholz, Sprecher des Brauer-Bundes in Berlin.

Für die Landwirte aber dürfte die geringere Ernte spürbare Folgen haben. Auch deswegen sind beim Verband auch Entschädigungszahlungen im Gespräch. Diese seien vor allem auch deshalb nötig, weil sich die Bauern nicht gegen Trockenheit versichern könnten, so der Verband.

Seit Juni hat es in der Hallertau kaum geregnet. Zudem wird nicht einmal ein Viertel der Anbaufläche in Deutschland bewässert. "Bei einzelnen Hopfensorten kann es daher sogar zu Engpässen kommen", vermutet Weingarten.

Neben der Hallertau wird in Deutschland vor allem in den Regionen Elbe-Saale (Sachsen-Anhalt/Sachsen/Thüringen), Tettnang (Baden-Württemberg) und im mittelfränkischen Spalt (Bayern) Hopfen angebaut.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort