Restaurantführer Gault & Millau 2022 NRWs beste Restaurants ausgezeichnet

Düsseldorf · Das Restaurant von Joachim Wissler in Bergisch Gladbach ist laut Gourmetführer Gault & Millau eines der drei besten deutschen Restaurants. Die neue Ausgabe führt aber auch mehr als ein Dutzend neue Gastronomien in NRW auf.

 Das Restaurant Vendôme von Joachim Wissler wurde im Gourmetguide Gault & Millau zu einem der besten deutschen Restaurants gekürt.

Das Restaurant Vendôme von Joachim Wissler wurde im Gourmetguide Gault & Millau zu einem der besten deutschen Restaurants gekürt.

Foto: dpa/Henning Kaiser

In der Welt der Gourmetküche zählt jedes Detail: Hier verbinden sich Kunstfertigkeit und Kreativität mit außergewöhnlichem Service in passender Atmosphäre. Wer sich nach einem besonderen kulinarischen Erlebnis dieser Art sehnt, kann sich von der neusten Ausgabe des Gourmetführers Gault & Millau inspirieren lassen. Auf mehr als 800 Seiten empfiehlt ein Team aus erfahrenen Testern hier nach eigener Aussage die 1000 besten Restaurants in Deutschland 2022. Gault & Millau gilt neben dem Guide Michelin als wichtigster Gourmetguide.

Immer einig sind sich die beiden Restaurantführer dabei nicht. So startete zum Beispiel das Jahr 2022 für den Gastronomen Joachim Wissler mit einer unschönen Überraschung: Im März war sein Restaurant Vendôme in der neusten Ausgabe des Restaurantführers Guide Michelin 2022 von drei auf zwei Sterne heruntergestuft worden. Der Schritt sei nach reiflicher Überlegung und mehreren Tests erfolgt, hatte es dazu geheißen.

Im nun veröffentlichten Gault & Millau Restaurantguide Deutschland 2022 steht der Bergisch Gladbacher Gastronom mit seinem Betrieb dagegen an der Spitze: Für die Tester zählt das Vendôme zu den drei besten Restaurants in ganz Deutschland. Gemeinsam mit dem Restaurant Victor‘s Fine Dining im saarländischen Perl und dem Waldhotel Sonnora in Dreis in Rheinland-Pfalz erhielt die Küche des Betriebs die Höchstwertung von insgesamt fünf Kochhauben.

Geschmack sei natürlich immer auch etwas Subjektives, sagte Wissler. Die Auszeichnung sei für ihn eine große Ehre. Besonders vor dem Hintergrund der vergangenen beiden Pandemie-Jahre freue er sich umso mehr über die Auszeichnung. Neben aller Belastung habe die Corona-Zeit nach Wissler aber auch eine neue Dynamik gebracht, „eine Art Marktbereinigung“. Neue Köche und Restaurants hätten die Szene bereichert.

Insgesamt 100 neue Restaurants wurden in den Gourmetführer aufgenommen. Darunter zum Beispiel auch das Restaurant Intensiū in Hilden. Wenn man den Inhaber Kristjan Bratec nach seinem Erfolgsrezept fragt, fällt die Antwort knapp aber eindeutig aus: „Wir investieren viel Leidenschaft und Liebe in unsere Arbeit“, sagt Bratec. „Gleichzeitig versuchen wir immer neue Wege zu gehen, andere Ansätze zu finden, die von klassischen Ideen abweichen.“ Unter anderem die Qualität der Küche und der Einfallsreichtum hinter den servierten Gerichten brachte dem Intensiū eine Wertung von insgesamt zwei Kochhauben und das Prädikat „herausragend“ ein.

Drei Kochhauben mit Prädikat gingen in NRW an die beiden Kölner Restaurants Ox & Klee und Le Moissonnier.

Drei Kochhauben ohne Prädikat erhielten in Nordrhein-Westfalen 15 Restaurants. Darunter die Düsseldorfer Betriebe 1876 Daniel Dal-Ben, Nagaya, und Im Schiffchen, das Kölner Restaurant Astrein, das Yunico und das Halbedels Gasthaus in Bonn und das Restaurant The Stage in Dortmund. Zwei Kochhauben mit dem Prädikat „außergewöhnlich“ gingen unter anderem an das Shiraz in Wuppertal, das Troyka in Erkelenz und das Schote in Essen. Auch das Pink Pepper in Düsseldorf und das Pottkind in Köln erhielten diese Wertung. Ebenso das Herzog von Burgund in Neuss und das Anthony`s Kitchen in Meerbusch.

Zum ersten Mal wurden in der neuen Ausgabe des Gault & Millau nicht mehr bis zu 20 Punkte vergeben. Stattdessen geben nun die Toques genannten Kopfbedeckungen der Köche die Qualität der Restaurantküche an. Weitere Bewertungen wie „Außergewöhnlich guter Service“ fließen zusätzlich in die Bewertung des Restaurants mit ein.

Außerdem werden jedes Jahr weitere Auszeichnungen vergeben: Koch des Jahres ist dieses Mal ­Dylan Watson-Brawn vom Berliner Restaurant Ernst. Das Ernst sei eines der interessantesten Restaurants der Republik, schrieben die Restauranttester in ihrer Begründung für die Auszeichnung.

Zum Gastronom des Jahres 2022 wurde Hermann Bareiss vom Restaurant Bareiss in Baiersbronn gewählt. Als Gastgeber des Jahres wurde Eric Huber vom Erno‘s Bistro in Frankfurt am Main geehrt. Der Aufsteiger des Jahres ist Viktor Gerhardinger vom Tian in München. Zur Patissière des Jahres kürten die Tester Larissa Metz vom Favorite Restaurant in Mainz.

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