Fleisch, Vegetarisch und Vegan Das Einmaleins des Grillens – so gelingen die Rezepte

Düsseldorf · Der Sommer kommt. Dabei denken viele auch ans Grillen. Doch längst sind das klassische Würstchen und das Stück Fleisch aus dem Supermarkt nicht mehr die einzigen, die auf dem Grillrost landen.

Grillen: Zehn Tipps für das perfekte BBQ
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Zehn Tipps für das perfekte BBQ

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Foto: dpa-tmn/Frank Rumpenhorst

Grillpartys sind längst keine Angelegenheit von Fleischessern mehr. Mit dem richtigen Zubehör, einem leckeren Salat, guten Beilagen, Saucen und Dips, einem Dessert und dem passenden Getränk, macht es einfach jedem Spaß, zu grillen. Und genau darauf kommt es im Sommer doch an. Zusammen mit Freunden oder der Familie schöne Abende im Garten verbringen und etwas Leckeres essen. An solche Momente erinnert man sich dann später oft noch gerne.

In den vergangenen Jahren hat sich jedoch einiges verändert. Es sind verschiedene Arten von Grills auf den Markt gekommen. Außerdem gibt es immer wieder Trends, was das Grillgut angeht. So gehört das Pulled Pork längst nicht mehr zu den Geheimtipps. Veganes und vegetarisches Grillgut wird dafür immer häufiger nachgefragt.

Wer grillt, der macht sich inzwischen vielleicht auch Gedanken um einen ganz anderen Faktor: das Klima. Wie nicht schwer zu erraten ist, wird beim Grillen CO2 freigesetzt. Der Ökoenergieanbieter LichtBlick geht von rund einer halben Milliarde Tonnen pro Jahr in Deutschland aus. Das heißt aber nicht, dass man nun auf Grillgut verzichten soll. Wer grillen und dabei gleichzeitig etwas für dasKostenpflichtiger Inhalt Klima tun möchte, der muss nur beachten, einen Grill zu haben, der eine gute CO2-Bilanz hat. Grills mit Kohle sind da übrigens die schlechtesten.

Wer im Park, am Rheinufer oder irgendwo anders in der Natur grillt, dem sei geraten, hinterher seinen Abfall mitzunehmen. So vermeidet man nicht nur wilden Müll, sondern trägt auch dazu bei, dass keine Tiere damit in Kontakt kommen. Da es in den vergangenen Sommern oft sehr heiß und vor allem ungewöhnlich trocken war, sollte auch die Waldbrandgefahr beachtet werden. Städte und Gemeinden sind dazu berechtigt, öffentliches Grillen zu verbieten. Erlaubt ist es zudem in vielen Fällen ohnehin nur auf extra dafür ausgewiesenen Flächen. Doch auch die werden bei Waldbrandgefahr oft gesperrt.

Wie funktioniert indirektes Grillen?

Im Volksmund ist häufig von "direktem" und "indirektem" Grillen die Rede. Dahinter verbirgt sich lediglich die Bezeichnung für die Zubereitung direkt über der Flamme (direkte Hitze) oder im flammenfernen Bereich (indirekte Hitze). "Indirektes Grillen eignet sich vor allem für große Fleischstücke oder das langsame Garen von zum Beispiel Spare Ribs. Ebenfalls ist das indirekte Grillen eine gern genommene Methode, um einem Steak den perfekten Garpunkt zu geben. Zuvor wird das Steak dann über direkter Hitze gegrillt. So hat das Fleisch nachher außen eine schöne Kruste und ist innen wunderbar saftig", erklärt Yannick Meurer. Er ist Fleischsommelier bei Gourmetfleisch.de, nach eigenen Angaben Deutschlands führender Onlineversandhandel für Steaks. Das Unternehmen ist die Onlinesparte von Schulte + Sohn Fleischwaren aus Mönchengladbach.

Wie oft darf man auf dem Balkon einer Mietwohnung grillen?

Nicht jeder möchte im öffentlichen Raum grillen. Und längst nicht jeder ist Eigentümer eines Gartens oder Balkons. Darum beschäftigt das Grillen häufig die Gerichte in Deutschland. Eine klare gesetzliche Regelung gibt es nämlich, mit Ausnahme von Brandenburg, nicht. Vermieter können im Mietvertrag oder in der Hausordnung das Grillen auf dem Balkon verbieten. Häufig spielt in dieser Frage auch eine Rolle, ob es sich um einen Grill mit Holzkohle oder um einen Gasgrill handelt. Generell gilt, dass man Mietern und Pächtern das Grillen leichter verbieten kann als Eigentümern. Ist das Grillen auf dem Balkon in der Hausordnung verboten, riskiert der Mieter im schlimmsten Fall die Kündigung des Mietverhältnisses.

Gerichte mahnen zur gegenseitigen Rücksichtnahme. So sollten das Grillen und der damit verbundene Rauch andere Anwohner nicht belästigen. Besteht die Gefahr, dass Rauch oder gar Funken in eine benachbarte Wohnung ziehen, ist das Grillen auf Balkon verboten. Dies ist auch der Grund, warum die Feuerwehr häufig vom Grillen auf dem Balkon abrät. Der Deutsche Mieterbund weist zudem darauf hin, dass ein Grillverbot auch für Garten und Terrasse gelte, wenn andere dadurch in ihrer Freiheit oder der Gesundheit eingeschränkt werden. Auch bei Eigentumswohnungen kann das Grillen auf dem Balkon untersagt sein.

Wer auf seinem Balkon mit Holzkohle grillt, der sollte beachten, dass es zu einer großen Rauchentwicklung kommen kann. Unter Umständen verstößt diese dann gegen das Bundes-Immissionsschutzgesetz. Wer gegen dieses Gesetz verstößt, kann mit einem Bußgeld belegt werden. Deshalb sollte auf dem Balkon besser ein Gasgrill verwendet werden. Damit ist das Grillen auf dem Balkon grundsätzlich erlaubt. Doch auch das kann zu Streitigkeiten führen. Mehrere Gerichte fällten dazu verschiedene Urteile, wie oft das Grillen auf dem Balkon erlaubt ist. Sie reichen von zweimal im Monat bis zu viermal im Jahr. Schreibt der Vermieter ein generelles Grillverbot im Mietvertrag fest, ist dies bindend.

In jedem Fall einzuhalten ist aber der Lärmschutz. Von einer Grillparty kann nämlich ein gewisser Geräuschpegel ausgehen. Gilt zum Beispiel eine Nachtruhe ab 22 Uhr, müssen die Feiernden danach in die Wohnung umziehen und dort weiterfeiern. Wird gegen den Lärmschutz verstoßen, sieht der Bußgeldkatalog eine Strafe bis zu 5000 Euro vor. Kommt es durch das Grillen auf dem Balkon zu einem Feuerwehreinsatz, hat der Verursacher die Kosten zu tragen, wie ein Gericht urteilte.

Der beste Rat ist, sich genau zu informieren, was vor Ort gilt. Man sollte seinen Mietvertrag kennen und am besten die Nachbarn informieren, wenn man grillen möchte. Noch besser ist es, die Nachbarn einfach einzuladen.

Wie kann man fettarm grillen?

Auch bei fettarmem Grillen darf nach wie vor Fleisch auf den Grill. "Was für viele enttäuschend sein wird, ist dass das Fett weggeschnitten werden sollte. Das bedeutet, dass der Fettdeckel vom Rumpsteak passé ist und ein Rib-Eye Steak erst recht nicht in Frage kommt. Wer gerne Rindfleisch isst, sollte zum Filet greifen. Meine Empfehlung ist Bison. Das Fleisch der Tiere ist im Gegensatz zu dem von herkömmlichen Rindern besonders mager. Und auch Maishähnchen eignet sich bestens für einen „fettarmen“ Grillabend. Verzichten Sie bei der Zubereitung in jedem Fall auf Marinaden – das ist nicht nur gesünder, sondern lässt auch mehr echten Fleischgeschmack übrig", erklärt Yannick Meurer, Fleischsommelier bei Gourmetfleisch.de.

Was sollte man beim Grillen beachten?

Wer grillen möchte, der sollte zunächst die gesetzlichen Vorgaben beachten. Nicht immer ist es erlaubt, auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im Garten zu grillen. Häufig regelt so etwas der Mietvertrag. Im öffentlichen Raum ist es meist nur auf ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Bei Waldbrandgefahr kann das Grillen vor allem dort verboten werden.

Doch auch in Sachen Grillgut ist einiges zu beachten, wie die Experten vor Gourmetfleisch.de wissen. "Grillen ist kein Hexenwerk. Wer ein paar einfache Tricks beachtet, bekommt herrlich saftiges Grillgut. Legen Sie das Fleisch immer mindestens eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank – ist Ihr Grillgut noch eingefroren, legen Sie es bereits am Vortag zum Auftauen in den Kühlschrank. Die geringere Temperaturdifferenz ermöglicht eine gleichmäßigere Garung und es tritt weniger Fleischsaft aus. Auf dem Grill sollten Sie das Fleisch immer bei möglichst gleichbleibender Hitze garen und nicht zu lange auf dem Grill lassen, sonst haben Sie nämlich am Ende nur noch die berühmte Schuhsole auf dem Teller – und das möchte schließlich niemand", sagt Yannick Meurer.

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Foto: Shutterstock.com/ stockcreations

Warum sollte man kein gepökeltes Fleisch grillen?

Nicht alles, was lecker aussieht oder gut schmeckt, ist auch gesund. Beim Grillen gilt das zum Beispiel für gepökeltes Fleisch. Das Bundesamt für Risikobewertung rät dringend davon ab, gepökeltes Fleisch auf den Grillrost zu legen. Gepökeltes Fleisch wird mit Hilfe von Nitritpökelsalz hergestellt. Auf dem Etikett des Produkts muss dies angegeben werden. Liegt gepökeltes Fleisch auf dem Grill, können beim Zubereiten durch die hohen Temperaturen Nitrosamine gebildet werden. Dabei handelt es sich um krebserregende Stoffe. Sie entstehen, wenn das Nitrit und die Proteine des Fleisches miteinander reagieren. Deshalb sollte man Leberkäse oder Bockwürste besser nicht auf den Grill packen.

Wie kann man umweltschonend grillen?

Grillen und gleichzeitig die Umwelt schonen, das schließt sich nicht aus. Kostenpflichtiger Inhalt Zumindest dann nicht, wenn man auf einen Kohlegrill verzichtet. Muss es unbedingt ein Grill mit Holzkohle im öffentlichen Raum sein, dann hilft man der Umwelt zumindest damit, dass man anschließend seinen Müll mitnimmt, oder in eine vorhandene Mülltonne wirft.

Verträglicher für die Umwelt ist es aber, einen Gasgrill zu verwenden. Allerdings wird der nicht mit erneuerbaren Energien betrieben. Noch umweltfreundlicher ist ein Elektrogrill. Wird der obendrein auch noch mit Ökostrom betrieben, fällt die Umweltbilanz noch besser aus. Am verträglichsten für die Umwelt sind Solargrills. Sie kosten allerdings einiges in der Anschaffung. Die günstigsten gibt es ab rund 350 Euro.

Wichtiger als die Art des Grills ist aber das, was auf den Grillrost kommt. Bei der Herstellung von Grillgut aus Fleisch gibt es einen erheblichen CO2-Ausstoß. Umweltfreundlicher ist es, wenn man auf vegetarisches Grillgut setzt. Oder auf solches, das zumindest zum Teil vegetarisch ist.

Dazu gehören zum Beispiel gefüllte Paprika, gefüllte Champignons oder Grill-Kartoffeln. Kommt das Gemüse, das man zubereitet, dann auch noch aus der Region oder vom Hofladen um die Ecke, fällt die Ökobilanz noch besser aus. Auch beim Fisch sollte man einiges beachten. So sollte der Fisch nicht zu denen gehören, die wegen Überfischung bedroht sind. Nachhaltiger Fisch ist gekennzeichnet. Noch besser ist es, ihn in einem Fischgeschäft zu kaufen. Da gibt es gleich die passende Beratung gratis dazu.

Ein weiterer Faktor ist der Grillanzünder. Für die Umwelt schlecht sind zum Beispiel alle chemischen Anzünder. Besser sind Holzwolle oder Anzünder, die ein FSC-Siegel tragen.
Und dann ist da natürlich noch der Faktor Müll. Schon beim Einkauf sollte man darauf achten, ihn zu vermeiden. Optimal sind daher Gemüse vom Hofladen, Grillgut vom Metzger und Brot vom Bäcker. Geschirr aus Porzellan und Besteck aus dem Küchenschrank runden die Nachhaltigkeit ab.

Wie häufig darf man im eigenen Garten grillen?

Im Grunde gelten für das Grillen im Garten ähnliche Regeln wie für das Grillen auf dem Balkon. Es sind die gleichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. So darf es zu keinem gefährlichen Funkenflug kommen und die Lärmbelästigung muss beachtet werden. Auch beim Grillen im Garten fordern die Gerichte in ihren Urteilen stets zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf. Wie oft man im eigenen Garten grillen darf, dazu gibt es verschiedene Gerichtsurteile. Optimal ist es daher, den Nachbarn frühzeitig zu informieren, dass man grillen möchte. Wie beim Grillen auf dem Balkon, gibt es auch für das Grillen im Garten keine klaren gesetzlichen Richtlinien.

Verboten ist das Grillen im eigenen Garten auf jeden Fall dann, wenn gegen das Landesimmisionsschutzgesetz verstoßen wird. Also dann, wenn es zu einer starken Rauchentwicklung kommt und diese eine Belästigung darstellt. Juristen sehen das gegeben, wenn die Rauchentwicklung unzumutbar ist, oder die Gesundheit beeinträchtigt, oder wenn der Rauch in die Wohnung des Nachbarn zieht. Im Ernstfall kann dann ein Bußgeld verhängt werden. Ratsam ist es daher, einen größtmöglichen Abstand zum Nachbargrundstück einzuhalten.

Was können Vegetarier und Veganer grillen?

Es muss nicht immer ein Steak sein, das auf dem Grill landet. Auch Gemüse eignet sich als Grillgut und darf auf den Rost. Zusammen mit Gewürzen und Marinaden wird das Gemüse zum Highlight.
Ein Rezept für Halloumispieße ist zum Beispiel dieses:

Zutaten: 8 Aprikosen, 400 g Halloumikäse, 3 Stiele Petersilie, 2 EL Olivenöl, 2 EL Honig, 2 EL Dukkah, 6 Holzspieße.

Zubereitung: Spieße eine Stunde in kaltes Wasser legen, Aprikosen halbieren und entkernen, Käse in 16 Stücke schneiden, Blätter der Petersilie hacken. Käse und Aprikose wechselnd auf Spieße stecken, mit Öl bestreichen. Fünf Minuten auf den Grill und ständig wenden. Beim Anrichten mit Honig, Petersilie und Dukkah beträufeln.

Für Veganer eignen sich zum Beispiel gegrillte Maiskolben. Ein Rezept für gegrillte Maiskolben ist dieses:

Maiskolben putzen und waschen und 20 Minuten mit Zucker kochen. Rund 15 Minuten auf den heißen Grill legen und öfter wenden. Zwischendurch mit Marinade bestreichen. Nach dem Grillen kann noch Kräuterbutter auf die Maiskolben. Als Marinade eignet sich unter anderem eine Chilimarinade. So wird es würzig-pikant.

Egal ob Vegetarier oder Veganer: Auch hier ist der Gasgrill besser als der mit Holzkohle.

Wann ist Grillen ungesund?

Tropft Fett oder Fleischsaft beim direkten Grillen in die Glut aus Kohle, gibt es eine starke Rauchentwicklung. Der Rauch enthält chemische Verbindungen, die als krebserregend gelten. Bei einer Hitze von 120 Grad Celsius können in der braunen Kruste von Fleisch und Fisch Stoffe entstehen, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen.

Auch stärkehaltige Lebensmittel, die auf dem Rost landen, stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen oder das Erbgut zu verändern. Generell verzichten sollte man auf gepökeltes Fleisch. Für alle anderen Nahrungsmittel gilt beim Grillen, dass gegen gelegentlichen Genuss kaum etwas einzuwenden ist. Verkohltes Essen muss es aber trotzdem nicht sein. Für rohes und erhitztes Fleisch sollte man unterschiedliches Besteck als Zubehör nehmen, denn es enthält Mikroorganismen. Auf keinen Fall sollte man das Fleisch mit Bier ablöschen. Das reduziert lediglich die Hitze des Feuers und wirbelt Asche auf. Und die ist ungesund. Generell sollte auf chemische Grillanzünder verzichtet werden.

Dieser Artikel ist vom 25. Juni 2020 und wurde aktualisiert.

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