Tolle Eistee-Rezepte Alles andere ist doch kalter Kaffee

Düsseldorf · In den USA ist Eistee weit verbreitet, hierzulande wird er auch immer beliebter. Die Erfrischung ist leicht selbst herzustellen – auch mit wenig Zucker.

Dezent und frisch: Selbstgemachter Eistee hat mit dem gekauften wenig zu tun.

Dezent und frisch: Selbstgemachter Eistee hat mit dem gekauften wenig zu tun.

Foto: Pixabay

Eistee – schon dieses Wort auszusprechen, kühlt die Körpertemperatur um einige Grad. Man hört die Eiswürfel im Glas klirren, spürt, wie die Finger das von Kondenswasser feuchte Glas berühren. Und wenn man dann noch einen Schluck trinkt, merkt man, dass es an heißen Tagen kaum etwas Besseres zur Erfrischung gibt als Eistee. Zudem wirkt er anregend und macht wach nach durchschwitzten Nächten. Alles andere ist kalter Kaffee.

Das wissen die Amerikaner schon lange und trinken ihn besonders im Süden zu fast jeder Mahlzeit. Doch manche fertige Eistees sind wahre Zuckerbomben. Eine Marktforschung hat 2018 ergeben, dass viele Deutsche Eistee-Getränke als besonders süß wahrnehmen. Viele meinen, diese enthielten sogar mehr Zucker als herkömmliche Softdrinks. Auch deshalb sei Eistee in Deutschland nicht so beliebt und werde nur von jedem dritten Haushalt in Deutschland gekauft, argumentieren die Marktforscher. Mittlerweile hat sich an der Eistee-Front aber einiges getan. So hat Hersteller Lipton Ice Tea zum Beispiel darauf reagiert, seine neuen Sorten haben maximal 20 Kalorien pro 100 Milliliter.

Wer den Tee selber macht, behält komplett die Kontrolle über die Kalorien. Pamela Barron hat mit ihrem Mann Bruce und ihrem Bruder Justin in Köln das Unternehmen „djahé“ gegründet. Unter diesem Label stellen sie seit 2015 Limonaden und Eistee her. „Djahé“ heißt auf Indonesisch Ingwer, und der steckt vor allen in ihren drei Limonaden in den Geschmacksrichtungen Zitrone, Rhabarber und Maracuja. Allen Produkten ist gemein, dass sie frei sind von jeglichen künstlichen Zusatz- und Aromastoffen. Zudem bestehen sie aus ausschließlich ökologisch angebauten Zutaten. „Unser Ziel ist es, die Zutatenliste so gering wie möglich zu halten“, sagt Pamela Barron.

Der Trick beim Eistee-Selbermachen

Auf die Idee gekommen sind sie dank ihres Vaters Jimmy. Der hat in seinem Restaurant „Gadogado“ in Köln immer Ingwertee selbst hergestellt. „In Indonesien nimmt man viel Ingwer zu sich, es ist ein Genuss- und ein Heilmittel“, erklärt Pamela Barron. Seit diesem Jahr hat „Djahé“ auch drei Eistees im Programm. In „Green Jasmin“ ist grüner Tee mit Jasmin, in „Black Ginger“ indischer Schwarztee und Ingwer und in „Sparkling Matcha“ grüner Matcha-Tee. Sie bestehen zu 93 Prozent aus Tee, die restlichen sieben Prozent sind Agavendicksaft und Zitronensaft.

Der Trick beim Eistee-Selbermachen ist, den heißen Tee schnell runterzukühlen, das machen die Kölner Teekocher genauso. Das soll verhindern, dass das Gebräu zu bitter wird. Zuhause soll man den heißen Tee mit Eiswürfeln kühlen, denn sonst wird er bitter. Für Pamela Barron ist das allerdings ein Handgriff, den man sich ruhig sparen kann. „Wichtig ist, dass der Tee nur kurz zieht, damit er nicht so bitter schmeckt.“ Süße und Säure gibt man am besten in Form von Agavendicksaft und Direktsäften hinzu.

Süße durch Obst statt Zucker

Wer keine Säfte zur Hand hat, der kann auch frisches Obst nehmen – vielleicht ein paar Pfirsiche mit Druckstellen oder einen Mango-Kern, an dem noch Fruchtfleisch hängt. „Die Fruchtigkeit des Eistees kann über zusätzliche Zitronen- oder Orangenschalen erzeugt werden“, sagt Patrick Löffler, Leiter des Teekanne-Produktmanagements. Und wer einmal einen selbst gemachten Pfirsich-Eistee getrunken hat, der weiß, wie er schmecken muss. Nämlich nach Pfirsich und nicht nach Pfirsich-Aroma. Diese Erfahrung machen laut Pamela Barron auch ihre Kunden. „Die ersten Schlucke sind gewöhnungsbedürftig, weil unser Tee nicht so süß schmeckt“, sagt sie. Aber dann schätzen sie die herbe und dezente Süße und lassen von über-aromatisierten Getränken die Finger. „Wir sind bei diesem Thema auf einem guten Weg, immer mehr Menschen machen sich Gedanken über gute Ernährung.“

Der Eistee als kommerzielles Produkt wurde 1904 bei der Weltausstellung in St. Louis in den USA etabliert – schlicht aus der Not heraus, weil die Menschen bei sommerlichen Temperaturen keine Heißgetränke zu sich nehmen wollten. Auch große Hersteller wie Teekanne haben den Trend erkannt und bieten Eistee an. Unter der Marke Frio gibt es unter anderem als Limette-Minze oder Himbeer-Zitrone sogar einen Früchtetee, für den man gar keinen Kessel aufsetzen muss. „Durch seinen besonderen Beutel kann er auch in kaltem Wasser seinen vollen Geschmack entfalten“, erklärt Löffler. Durch die Früchteteebasis sei das eine gesunde und fruchtige Erfrischung ganz ohne zusätzlichen Zucker und ohne Kalorien.

Rezepte

Erdbeer-Früchtetee

Zutaten 1 Liter Wasser, 4 Beutel Hibiskustee, 100 g Erdbeeren, 1 Bio-Zitrone, 30 g Zucker

Zubereitung Wasser zum Kochen bringen und kleingeschnittene Erdbeeren sowie den Zucker zugeben. Nach etwa drei Minuten die Erdbeeren pürieren oder zerdrücken. Dann den Herd abschalten und den Tee zugeben. Nach Anleitung ziehen lassen, Beutel entfernen und Saft einer Zitrone hinzufügen. Tee durch ein feines Sieb gießen und kaltstellen.

Pfirsich-Eistee

Zutaten 3 Liter Wasser, 100 g Zucker, 100 ml Zitronensaft, 4 Pfirsiche, 5 Beutel Schwarztee

Zubereitung Wasser zum Kochen bringen und kleingeschnittene, entkernte Pfirsiche sowie den Zucker zugeben. Nach etwa fünf Minuten die Pfirsiche pürieren oder zerdrücken. Dann den Herd abschalten und den Tee zugeben. Nach Anleitung ziehen lassen, Beutel entfernen und Zitronensaft hinzufügen. Tee durch ein feines Sieb gießen und kaltstellen.

Der Artikel ist zum ersten Mal am 29. Juli 2019 erschienen, hat an Aktualität aber nicht verloren.

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