Beschwingt, beschwipst, besoffen?

Jetzt, wo das Wetter wieder freundlicher wird (so hoffen zumindest alle, bis auf die Melancholiker), nimmt auch die Zahl der beliebten Weinproben wieder zu.

Die Crux mit der Weinprobe: Beschwingt, beschwipst, besoffen?
Foto: Michelangelo Gratton/shutterstock.com

Eine Weinprobe mag für so manchen ein willkommener Anlass sein, sich in geselliger Runde genüsslich volllaufen zu lassen. Doch ist das sinnvoll? Naja, warum nicht, meint vielleicht der eine, der möglicherweise für die Weinprobe gutes Geld gelassen hat. Also wird gutgelaunt das gesunde Gesöff gierig gar gänzlich gegurgelt und geschluckt!

Schnell vernebelten Sinne

Aber, bemerkt der Kenner, die so schnell vernebelten Sinne trüben den Geschmack beträchtlich und erst zu Hause merkt man dann, dass die sechs Kartons des teuren Weins, die man sich fröhlich hat aufdrängen lassen, eigentlich nicht der Renner sind. Denn der weniger edle Tropfen mundet nur dann halbwegs, wenn man sich vorher bereits ordentlich abgefüllt hat! Soll heißen: wer sich die Sinne allzu schnell verdirbt, tut sich damit nicht wirklich einen Gefallen, erfreut höchstens den Winzer, dessen Kasse dann munter klingelt.

Das oft Übliche nur mit dem Wein die Gurgel füllen und ihn dann zur Gänze in den Napf spucken, ist nicht nur unappetitlich für alle Beteiligten, sondern auch nicht unbedingt sinnig. Auch der Winzer empfiehlt winzige Schlucke. Denn den vollen Geschmack entwickelt der Wein erst, wenn er die Kehle passiert. Passiert das nicht, könnten die Geschmacksknospen getäuscht werden.

Beschwipst, aber keinesfalls betrunken

Wenn man zudem zwischendurch ein bisschen Brot und Käse ist, ist das nicht nur geschmacksneutralisierend, es reguliert auch die Alkoholzufuhr ins Blut. So verlässt man beschwingt, vielleicht leicht beschwipst, aber keinesfalls völlig betrunken die Kellerei — und schont eventuell auch den Geldbeutel.

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