Alles rund um den Apfel Knackig und gesund

In diesem Jahr fällt die Apfelernte besonders üppig aus. Egal ob säuerlich oder süß – Äpfel sind der Deutschen liebstes Obst und eignen sich für eine große Vielfalt an Speisen.

Die Apfelernte fällt in diesem Jahr besonders groß aus.

Die Apfelernte fällt in diesem Jahr besonders groß aus.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Im Herbst ist die Zeit der Apfelernte. Frühe Sorten erntet man bereits im August, späte bis Ende Oktober. Gerade der September ist die Hochzeit der Apfelernte. Trotz der Trockenheit in diesem Sommer war dieses Jahr ein gutes Apfel-Jahr. Wie das Statistische Bundesamt verkündete, fällt die Apfelernte in diesem Jahr um 4,6 Prozent höher aus als im Vorjahr, im Zehnjahresdurchschnitt sind es sogar 8,2 Prozent mehr, das heißt, es werden in diesem Jahr 80.000 Tonnen mehr Äpfel geerntet werden.

Das liegt auch daran, dass witterungsbedingt die Apfelbäume in diesem Jahr wenig von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht worden sind. Äpfel werden bundesweit auf einer Fläche von knapp 34.000 Hektar erzeugt. Die wichtigsten Anbaugebiete liegen in Baden-Württemberg (Bodenseeregion), Niedersachsen (Altes Land) und in Sachsen. Dahinter kommt aber gleich NRW mit 2051 Hektar Anbaufläche.

Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen. Laut Statistik kaufte jeder deutsche Haushalt vergangenes Jahr durchschnittlich 18,5 Kilo Äpfel. Das bedeutet rund 123 Äpfel pro Haushalt oder rund 61 Äpfel pro Person. Dabei haben Apfelliebhaber die Qual der Wahl: Denn im Handel gibt es ein Sortiment von etwa 15 verschiedenen Apfelsorten. Der beliebteste (zumindest der gekauften Menge nach) ist der Elstar, gefolgt von Braeburn, Gala, Jonagold und Pink Lady auf Platz 5. Danach erst folgen Golden Delicious, Kanzi, Pinova, Cox Orange und Cameo, Rubens und Honeycrunch.

 Apfel-Möhren-Porridge aus dem Ofen

Apfel-Möhren-Porridge aus dem Ofen

Foto: BVEO

Die hohen Temperaturen dieses Sommers haben für höhere Zuckerwerte gesorgt, sodass die diesjährige Ernte recht süß ausfallen dürfte. Schon jetzt kann man sich auf köstliche Apfelkuchen freuen, auf Kompott und frisch gepressten Apfelsaft. Die meisten mögen einen Apfel fruchtig süß mit einer leicht säuerlichen Note. Der Geschmack hängt dabei häufig vom richtigen Erntezeitpunkt ab. Kurze Transportwege vom Erzeuger in den Handel sorgen dafür, dass der Geschmack gut erhalten bleibt. So können die Früchte später und reifer geerntet werden und landen schneller beim Verbraucher.

Aber natürlich können Äpfel auch gut gelagert werden. Ein großer Teil der Ernte wird sogar eingelagert. Dank ausgeklügelter Technologien deutscher Obsterzeuger mit Kälte- und Sauerstoffregulierung können einige besonders gut zum Lagern geeignete Apfelsorten bis zu einem Jahr frisch gehalten werden – und schmecken so, als ob sie eben erst gepflückt worden wären. So stehen sie das ganze Jahr über zum Verzehr bereit. Am liebsten mögen es die Früchte kühl und dunkel, mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Der Kühlschrank ist daher ideal, um Äpfel aufzubewahren. Wer Äpfel zu Hause lagert, sollte darauf achten, sie einzeln und nicht direkt neben anderes Obst zu legen. Sie verströmen Ethylengas, das den Reifeprozess von anderem Obst oder Gemüse beschleunigt.

 Apfeltower mit Spinat-Schlemmerhaube

Apfeltower mit Spinat-Schlemmerhaube

Foto: BVEO

Äpfel sind gesund, das weiß schon jedes Kind. Sie enthalten wenig Fett, dafür viele Kohlehydrate und reichlich Vitamin A, B, C und E. Allerdings stecken all diese wertvollen Stoffe in oder direkt unter der Schale. Deshalb sollte man sie unbedingt mitessen. „An apple a day keeps the doctor away“ (ein Apfel pro Tag erspart den Arzt), besagt schon ein beliebtes englisches Sprichwort.

Dabei hat der Apfelanbau in Deutschland Tradition. Schon im achten Jahrhundert nach Christus wurden Apfelbäume in Klostergärten gezogen. Ein neues Buch, „Die Geschichte des Apfels“ (Haupt Verlag), befasst sich nun sehr ausführlich damit, wie der Apfel „Von der Wildfrucht zum Kulturgut“ (so der Untertitel) wurde. Schon zur Zeit der Perser, Griechen und Römer war den Menschen klar, dass der Apfel „eine bemerkenswert vorteilhafte Nahrungsquelle von hohem Nährwert ist“, schreiben die Autoren. Ursprünglich stammt der Apfel aus Zentralasien und setzte von dort aus seinen Siegeszug in alle Ecken der Welt fort.

Kein Wunder: Denn Äpfel bringen gesunde Vielfalt in die Küche. Ob süß oder herzhaft, in Aufläufen oder Kuchen – die deutschen Apfelsorten eignen sich für jeden Zweck. Für Kuchen empfehlen sich feste und eher säuerliche Apfelsorten wie Boskop, Elstar oder Jonagold. Im Obstsalat macht sich Braeburn oder Delbarestival gut. Pikante Gerichte wie Pfannkuchen mit Speck bekommen eine süße Note durch Sorten wie Gala oder Cox Orange. Braune Stellen vermeidet man, in dem man auf geschälte oder aufgeschnittene Äpfel etwas Zitronensaft träufelt.

Gegensätze ziehen sich in der Küche häufig an. Auch beim Apfel gilt: In süßen Speisen wie Apfelkompott oder Apfelkuchen kommen säuerliche Sorten besser zum Ausdruck. Sie runden die süßen Speisen durch ein frisches Aroma ab. Hier kommen zum Beispiel Boskoop, Braeburn, Cox Orange, Gloster, Ingrid Marie und Jonagored bestens zum Einsatz. Zimt passt bestens zum Geschmack von Äpfeln und intensiviert das natürliche Aroma der Früchte. Umgekehrt gilt: In pikanten Gerichten sind süße Sorten besser aufgehoben. Zu Rotkraut, Schweinebraten oder Speck-Eierkuchen passen unter anderem die Sorten Gala, Golden Delicious, Idared, Jonagold, Pinova und Shampion.

Im Folgenden ein paar Rezeptideen von „Deutschland – Mein Garten“, einer Kampagne der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO).

REZEPTE

Apfeltower mit Spinat-Schlemmerhaube

Zutaten: 1 schöner Apfel, 2 Kartoffeln, möglichst rund, 2 EL Rosinen, 3 getrocknete Tomaten, in Öl eingelegt, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Pinienkerne, 250 g frischer Spinat oder Tk-Spinat, 1 EL Balsamico
-Olivenöl, Sherry, etwas Zimt, einige Scheiben Pancetta (Speck), Salz und Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: Rosinen in Sherry 30 Minuten einweichen, Tomaten in feine Würfel schneiden, Knoblauch pellen und fein würfeln. Kartoffeln schälen und in etwa zwei bis drei Millimeter dicke Scheiben schneiden. Ofen auf 230 Grad vorheizen.

Blech mit Backpapier auslegen und die Kartoffelscheiben nebeneinander auslegen, mit Öl bepinseln und mit Salz und Pfeffer würzen. 15 bis 20 Minuten backen, bis sie leicht knusprig sind. Pinienkerne in einer Pfanne leicht rösten.

Spinat von Stielen befreien, Öl erhitzen, Knoblauch sanft anbraten, Spinat und abgetropfte Rosinen dazu geben, bei mittlerer Hitze etwa fünf Minuten dünsten, salzen und pfeffern, dann mit einem Esslöffel Balsamico ablöschen, Tomaten und Pinienkerne dazu geben und mit etwas Zimt abschmecken. Apfel vom Kerngehäuse befreien und in zwei bis drei Millimeter dicke Scheiben schneiden, in einer Pfanne mit etwas Öl weich braten.

Pancetta in einer Pfanne ohne Fett knusprig braten.
 Kartoffel-und Apfelscheiben abwechselnd zu Türmchen aufschichten und vorsichtig Spinatmischung obenauf setzen, zu jedem Türmchen ein bis zwei Pancetta-Scheiben geben und sofort servieren. Ergibt vier Türmchen.

Apfel-Möhren-Porridge aus dem Ofen

Zutaten (für vier Personen): 4 Möhren, 3 Äpfel, 1 Bio-Zitrone, etwas Fett für die Form, 250 g kernige Haferflocken, 1 Prise Meersalz, ½ TL Ceylon-Zimt, 150 g Apfelmark, ungesüßt, 2 Eier, 250 ml Hafermilch, 80 g Walnusskerne, 100 g Sonnenblumenkerne, 35 g Apfelkraut, 4 EL Joghurt

Zubereitung: Backofen auf 180 Grad vorheizen. Möhren und und Äpfel schälen, Grün bzw. Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch raspeln. Zitrone heiß waschen, trocken reiben und die Schale abreiben. Eine etwa im Durchmesser 25 cm große ofenfeste Form einfetten. Haferflocken, Salz und Zimt hineingeben und mit Möhren-Apfelraspeln, abgeriebener Zitronenschale und Apfelmark vermischen. Eier und Hafermilch verquirlen und mit der Hafermischung vermengen. Walnusskerne grob hacken, mit Sonnenblumenkernen und Apfelkraut vermischen und als Topping auf das Apfel-Möhren-Porridge geben.

Im Ofen auf mittlerer Schiene etwa 35 bis 40 Minuten backen, bis die Masse gestockt ist und das Topping eine goldbraune Farbe angenommen hat. Eventuell mit etwas Alufolie abdecken, falls das Topping zu schnell dunkel wird. Aus dem Ofen nehmen und mit einem Klecks Joghurt genießen.

Tipp: Ein Schuss Hafermilch schmeckt wunderbar dazu!

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