Von kurios bis unangenehm 10 Dinge, die Sie über Spargel wissen sollten

Münster/Bonn · Spätestens Mitte April heißt es: Ran an die Stangen! Dann schlägt das Spargelherz höher. Sie wollen nicht nur mitschlemmen, sondern auch mitreden? Hier gibt es Gesprächsfutter.

Wie ein Blumenstrauß kann grüner Spargel aufrecht stehend aufbewahrt werden.

Wie ein Blumenstrauß kann grüner Spargel aufrecht stehend aufbewahrt werden.

Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

1. So viel Spargel essen die Deutschen

  • Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag der Pro-Kopf-Konsum von Spargel in Deutschland zwischen 2015 und 2022 zwischen 1,5 und 1,7 Kilo pro Jahr.
  • Der Großteil des verzehrten Spargels (85 Prozent) stammte aus deutschem Anbau. Die übrigen 15 Prozent kamen aus dem Ausland, zum Beispiel aus Griechenland und Spanien.
  • Die Deutschen mögen weißen Spargel lieber, er kommt auf einen Marktanteil von 85 Prozent. Grüner Spargel liegt bei 15 Prozent - aber mit leicht steigender Tendenz, sagt Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer.
  • Spargel schmeckt den meisten: 64 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mögen Spargel, ergab 2022 eine Yougov-Umfrage. Nur 13 Prozent mögen ihn „gar nicht“, 7 Prozent „eher nicht“. Der Rest sagte „geht so“ (14 Prozent) oder machte keine Angabe.
  • Frauen (68 Prozent) mögen Spargel lieber als Männer (60 Prozent).
  • Mit dem Alter kommen anscheinend mehr Menschen auf den Geschmack: 74 Prozent der Über-55-Jährigen lieben Spargel. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es nur 47 Prozent.
  • Klasse I: 10-16 mm stark, 12-22 cm lang, höchstens leicht gebogen, fest geschlossene Köpfe
  • Klasse II: mindestens 8 mm stark und 12 cm lang, Köpfchen etwas geöffnet, kann weniger gut geformt sein und Verfärbungen aufweisen
  • Extra-Klasse: 12-16 mm stark, 17-22 cm lang, kerzengerade, fest geschlossene KöpfeNur Handelsklasse I und die Extra-Klasse kommen in die Supermärkte. Klasse II ist etwas für Spargelhöfe, die auch dickere, dünnere oder krumme Stangen sowie Bruchspargel zu unterschiedlichen Qualitäten sortieren - und zu unterschiedlichen Preisen verkaufen.
Frischen Spargel erkennen Verbraucher an den geschlossenen Spitzen.

Frischen Spargel erkennen Verbraucher an den geschlossenen Spitzen.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

3. Sie können Spargel auch roh essen

4. So lange hält sich Spargel - wenn Sie ihn richtig lagern

Weißer Spargel mag es feucht und kalt.

Weißer Spargel mag es feucht und kalt.

Foto: Florian Schuh/dpa-tmn
  • Sie sehen leicht glänzend, prall und knackig aus.
  • Sie brechen leicht.
  • Sie haben einen geschlossenen Kopf.
  • Sie fühlen sich fest an.
  • Sie haben feuchte Schnittenden. Oder es tritt Saft aus, wenn die angetrocknete Schnittfläche mit dem Fingernagel eingeritzt wird.
  • Sie duften an den Schnittstellen angenehm aromatisch.
  • Sie quietschen, wenn sie gegeneinander gerieben werden.
  • Ungeschälten weißen Spargel sollten Sie aus der Verpackung nehmen und in ein feuchtes Geschirrtuch wickeln. So kann der Spargel im Gemüsefach des Kühlschranks etwa drei bis vier Tage gelagert werden.
  • Geschälter weißer Spargel hält sich im Kühlschrank weniger lang, auch wenn er luftdicht verpackt ist. Sie sollten ihn zügig verarbeiten, weil er binnen weniger Stunden an Geschmack verliert.
  • Grünen Spargel können Sie drei bis vier Tage im Kühlschrank lagern. Allerdings sollte der Spargel aufrecht stehend in einem mit kaltem Wasser gefüllten Glas oder Krug aufbewahrt werden. Zusätzlich können Sie die Spargelköpfe mit einem Bienenwachstuch umwickeln, um sie vor Austrocknung zu schützen.

5. Spargel lässt sich aufwärmen

6. Spargel lässt sich einfrieren

  • Weißer Spargel: Die rohen Stangen von den holzigen Enden befreien und dann schälen, kurz abwaschen und mit Küchenpapier abtrocknen. „In Dosen oder Gefrierbeuteln, eventuell portionsweise verpackt, kann der Spargel bis zu acht Monate gelagert werden“, sagt Markant.
  • Grüner Spargel: Die Stangen lassen sich ungeschält einfrieren. Vorher unbedingt waschen, trocknen und von holzigen Teilen befreien.
Spargel enthält nur wenige Kalorien, steckt aber voller Mineralien und Vitamine.

Spargel enthält nur wenige Kalorien, steckt aber voller Mineralien und Vitamine.

Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn

7. Was den Spargel so gesund macht

  • Er ist kalorienarm (18 kcal pro 100 g).
  • Er enthält viel Wasser (94 ml pro 100 g).
  • Er liefert Vitamine wie B1, B2 und C sowie Folsäure, Betacarotin und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Calcium, Kupfer, Eisen und Phosphor.
  • Die enthaltenen Ballaststoffe stimulieren die Darmtätigkeit.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe und schwefelhaltige Verbindungen sorgen zum einen für Farbe, Geruch und Geschmack des Spargels. Zum anderen können sie als bioaktive Substanzen potenziell zur Regulation von Blutdruck und Blutzuckerspiegel beitragen.

8. Wer bei Spargel gesundheitlich aufpassen sollte

  • Nickel-Allergie: „Spargel hat einen hohen Gehalt an Nickel, sodass es bei Menschen mit einer ausgeprägten Nickelallergie nach dem Verzehr von Spargel zu allergischen Reaktionen kommen kann“, warnt Prof. Markant.
  • Nierenerkrankung: Wer eine akute und chronische Nierenerkrankung hat, sollte zurückhaltend beim Verzehr von Spargel sein. Der Grund sind mögliche Störungen des Wasser- und Mineralstoffhaushalts.
  • Kochschinken (130 mg Harnsäure auf 100 g)
  • Hähnchenbrustfilets (180 mg Harnsäure auf 100 g)
  • Lachs (150 mg Harnsäure auf 100 g)

9. Spült Spargel wirklich Giftstoffe aus dem Körper?

10. Warum Spargel den Geruch von Urin ändert

Der strenge Geruch lässt sich durch Essen von Erdbeeren abmildern.

Der strenge Geruch lässt sich durch Essen von Erdbeeren abmildern.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn
  • Bei manchen Menschen wird die Asparagusinsäure durch ein spezielles Enzym im Körper in schwefelhaltige Stoffe abgebaut und anschließend mit dem Urin ausgeschieden. Der Geruch des Urins wird dadurch von manchen als unangenehm empfunden. Doch nicht jeder Mensch produziert die schwefelhaltigen Verbindungen. Es hängt davon ab, ob man das entsprechende Enzym besitzt oder nicht. Laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) trifft das nur auf jeden Zweiten zu.
  • Einige Menschen nehmen den unangenehmen Geruch des Urins nach dem Spargelverzehr gar nicht wahr, obwohl er vorhanden ist. Das liegt an einer Mutation im Gen eines Geruchsrezeptors.
(dpa)
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