Bräuche, Tipps und Styling-Ideen Was Sie über den Brautschleier wissen sollten

Warum trägt eine Braut einen Schleier? Welche Arten von Brautschleiern gibt es? Welche Frisur passt zum Schleier? Antworten gibt es hier.

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Foto: TONIGHT.de/Joshua Sammer

Für viele Frauen komplettiert ein Schleier das Erscheinungsbild einer Braut. Wenn Sie sich für dieses romantische Accessoire entscheiden, müssen Sie nicht nur einen schönen Schleier auswählen, sondern auch die passende Brautfrisur. Doch das ist nicht das Einzige, was Sie über einen Brautschleier wissen müssen.

1. Warum trägt eine Braut einen Schleier?

Die Geschichte des Brautschleiers geht lange zurück. Bereits im dritten Jahrtausend vor Christus trugen Frauen einen Schleier bei der Hochzeitszeremonie. Der Brauch wurde dann im vierten Jahrhundert ein fester Bestandteil des Christentums: Bräute trugen einen Schleier in Weiß, der die Jungfräulichkeit symbolisierte.

In den darauffolgenden Jahren und Jahrhunderten zeigt die Geschichte des Schleiers, dass dieser unterschiedlichen Zwecken diente. So gab es Zeiten, in denen der Schleier böse Dämonen fernhalten sollte. Zu einer späteren Zeit sollte der Schleier symbolisch die Tränen der Braut verhüllen, da diese sich durch die Hochzeit von ihrer Familie "trennte". Eine Zeitlang war es auch Brauch, dass der Ehegatte den Schleier erst nach der Hochzeitsfeier zu Hause lüftete. Dieses Vorgehen sollte den Neuanfang besiegeln und galt auch als Symbol für die Entjungferung.

 Brautkleid und Schleier müssen nicht dieselbe Farbe haben. Nur die Kombination von verschiedenen Weiß-Tönen sollten Sie vermeiden.

Brautkleid und Schleier müssen nicht dieselbe Farbe haben. Nur die Kombination von verschiedenen Weiß-Tönen sollten Sie vermeiden.

Foto: Shutterstock.com / Anatoliy Cherkas

Später war es dann üblich, dass der Schleier der Braut während der Trauung gelüftet wird. Damals wurden Männer und Frauen häufig zwangsverheiratet und sahen sich nur kurz vor der Hochzeit. Mit dem Lüften des Schleiers während der Trauzeremonie sollte der Bräutigam sichergehen, dass auch die richtige Braut vor ihm stand.

Mitte des 19. Jahrhunderts war der Schleier dank "Sissi", der Kaiserin Elisabeth von Österreich, sehr beliebt geworden. Noch heute tragen die meisten Bräute einen Schleier als Symbol dafür, dass sie nun in die Ehe eintreten. Für andere Frauen hat der Schleier hingegen keine tiefe Bedeutung und dient nur als schönes Accessoire.

2. Welche Arten von Schleiern gibt es?

Brautschleier ist nicht gleich Brautschleier. Es gibt Schleier in den unterschiedlichsten Ausführungen und Längen.

  • Kurzer Schleier: Ein kurzer Schleier bedeckt entweder das halbe oder ganze Gesicht und passt im Grunde zu jedem Brautkleid. Lediglich bei einem Brautkleid im Prinzessinnen-Stil bietet sich ein längerer Schleier an.
  • Pouf-Schleier: Beim Pouf-Schleier handelt es sich um eine sehr extravagante Version, bei der der Tüll aufgebauscht und gerafft wird. Ein Kamm hilft dabei, den Schleier im Haar zu befestigen. Hierzu wird in der Regel eine Hochsteckfrisur getragen. Da die Länge frei wählbar ist, lässt sich der abstehende Schleier zu vielen Hochzeitskleidern tragen und verleiht der Braut eine gewisse Dramatik.
  • Ellenbogen-Schleier: Der Ellenbogen- oder Taillenschleier kann unterschiedlich lang sein und verträgt sich mit so gut wie allen Brautkleidern.
  • Fingerspitzen-Schleier: Dieser Schleier reicht bis zu den Fingerspitzen und wird häufig zu Brautkleidern im Empire- und Prinzessinnen-Stil getragen, da er die Silhouette unterstreicht. Ebenso passt dieser Schleier zu einem Kleid in A-Linie.
  • Mantilla-Schleier: Für diesen aus Spanien stammenden Schleier ist es typisch, dass der Saum mit aufwendiger Spitze verziert ist. Mit einem Kamm wird er im Haar befestigt und liegt eng am Kopf. Die Länge ist variabel. Am besten passt der Schleier zu einem sehr femininen Hochzeitskleid.
  • Kapellen-Schleier: Hierbei handelt es sich um einen sehr langen Schleier, der sich über das ganze Brautkleid legt und die Schleppe ersetzt. In der Regel sind Kapellen-Schleier bis zu zwei Meter lang. Kombiniert wird der Schleier mit schlichten und eleganten Brautkleidern mit schmalen Linien (z. B. Empire-Stil). Hingegen eignet er sich nicht für ein Prinzessinnen-Brautkleid.

3. Welches Material für den Schleier?

Als Material kommen sehr häufig feine Stoffe oder Seide zum Einsatz. Je nach persönlichem Geschmack kann der Schleier aufwendig verziert oder einfach gestaltet sein. Möglich ist die Einarbeitung von Spitze, Perlen, Stickereien, Strasssteinen oder Kristallen. Einfache Schleier besitzen meist eine Dekorkante oder eine Kante aus Spitze.

Tipp: Wichtig ist, dass der Schleier auch in Bezug auf die Farbe zum Brautkleid passt. Es sähe zum Beispiel unschön aus, wenn Sie ein Hochzeitskleid in einem harten Weiß-Ton tragen und einen cremefarbenen Schleier dazu. Da der Schleier in der Regel zusammen mit dem Brautkleid gekauft wird, sollten Sie sich im Brautmodenfachgeschäft beraten lassen. Die Profis wissen, welcher Schleier am besten mit Ihrem Brautkleid kombiniert werden kann.

4. Welche Frisur zum Schleier?

Hochzeitskleid, Schleier, Frisur und Brautschmuck sollten eine stimmige Einheit bilden. In Sachen Frisur ist grundsätzlich alles erlaubt, was gefällt. Feste Regeln, welche Brautfrisur zu welchem Schleier passt, gibt es nicht. Jedoch erfordern einige Schleiervarianten eine bestimmte Frisur, um den Schleier auch richtig befestigen zu können.

Wenn der Schleier tief am Hinterkopf festgesteckt werden soll, benötigen Sie eine Hochsteckfrisur. Die Haare müssen sich dann am unteren Hinterkopf befinden, weil sich nur so der Kamm mit dem Schleier hineinstecken lässt.

Eine gute Befestigung ist vor allem wichtig, wenn Sie einen besonders langen und schweren Schleier tragen. Vorteilhaft sind hier dichte, dicke Haare sowie eine Steckfrisur. Nach der Trauung können Sie den Schleier in der Regel unkompliziert aus dem Haar entfernen.

Wenn Sie einen Haarknoten tragen, lässt sich der Schleier auch sehr gut über dem tiefsitzenden Haarknoten feststecken. Der Stoff des Schleiers fällt dann über den Haarknoten und fließt über die Schultern. Besonders vorteilhaft ist diese Variante für Frauen, die dünne Haare haben und ein Haarteil als Unterstützung tragen.

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Foto: shutterstock.com / Steve Ikeguchi

Besonders beliebt ist auch der nostalgische Brautlook "Bridal Cap", der sehr gut zu locker gesteckten Frisuren oder offen getragenem Haar passt. So kann die Cap über der Stirn sitzen und mit ihren feinen Spitzenapplikationen die Stirn halb verdecken. Je nach Modell können Sie die Cap auch weiter hinten am Hinterkopf befestigen.

Grundsätzlich lässt sich ein Schleier über jede Brautfrisur legen. Sobald Sie sich für ein Brautkleid und einen Schleier entschieden haben, sollten Sie Ihren Friseur – am besten mit dem Schleier – aufsuchen und sich bezüglich der passenden Frisur beraten lassen.

5. Wo sitzt der Schleier und wo wird er befestigt?

Wo genau der Schleier sitzt und wie er befestigt wird, hängt davon ab, für welche Art von Schleier und Frisur Sie sich entscheiden. Häufig wird der Schleier mit einem Kamm in die Frisur eingearbeitet, da er hierdurch natürlich aus den Haaren herausfließt. Alternativ lässt sich der Schleier auch mit Accessoires wie Haarband, Haarreif, Diadem oder anderem Brautschmuck befestigen.

6. Wer trägt den Schleier der Braut?

Wenn Sie sich für einen sehr langen Schleier entscheiden, wird dieser vermutlich entweder auf dem Brautkleid oder der Schleppe aufliegen, sodass Sie niemanden brauchen, der den Schleier trägt. Sollte der Schleier hingegen so lang sein, dass er weit hinter dem Kleid liegt, so ist es üblich, dass die Blumenkinder den Schleier tragen.

7. Wann kommt der Schleier nach hinten?

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Foto: Shutterstock.com

Wann der Schleier während der Hochzeit nach hinten gelegt wird, können Sie selbst entscheiden. Eine Variante ist, dass Ihr Bräutigam kurz vor dem Kuss den Schleier lüftet. Alternativ kann auch Ihr Vater, der Sie zum Traualtar führt, den Schleier nach hinten legen, wenn er Sie dem Bräutigam übergibt. Eine feste Regel gibt es hier nicht, weshalb Sie sich für eine Variante entscheiden sollten, mit der Sie sich wohlfühlen.

Mehr Tipps zum Thema Brautmode bekommen Sie in unserem Hochzeitsmode-Bereich und im Artikel " Hochzeitskleid kaufen: So finden Sie Ihr Traumkleid".

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