Kleine Schwester des Rhododendron Welche Azalee bist du?

Bremen/Bad Zwischenahn · Bitte nicht verwechseln: Die Japanische Azalee etwa ist winterhart, die Gartenazalee nicht.

Japanische Azaleen.

Japanische Azaleen.

Foto: dpa-tmn/Marion Nickig

(dpa) Japanische Gärten ziert in den Frühlingswochen nicht nur die berühmte Kirschblüte. Auch die Japanischen Azaleen erblühen – und wie. Die Sträucher sind immergrün, aber wenn sich die Blütenknospen öffnen, bedeckt der Flor zeitweise das Grün komplett. Zum Verwechseln ähnlich sieht und nennt sich die Gartenazalee. Was macht beide aus?

Japanische Azaleen gehören zur Gattung der Rhododendren. Sie bilden typischerweise eine rundliche bis ausladende Krone, die zwischen 50 und 130 Zentimeter hoch wird, beschreibt Michael Werbeck, Vorstand der Stiftung Bremer Rhododendron-Park. Die dichten Kissen bedecken den Boden. „Das Farbspektrum der Japanischen Azaleen ist sehr breitgefächert“, erklärt Werbeck. Sie sind weiß, lachsfarben, rosa und pink. Die Blüten können aber auch intensiv rot oder violett ausfallen. Die frühen Sorten öffnen ihre Knospen im März, den Höhepunkt erreicht die Blüte in den Monaten April und Mai.

Die Sträucher eignen sich gut für kleine Gärten, den Friedhof und für angelegte Steingärten, findet Gerd Eiting, Gärtnermeister aus Bad Zwischenahn. Wichtig sind Standorte im Halbschatten und in der Sonne. „Je sonniger die Pflanzen stehen, desto besser ist der Blütenansatz“, erklärt Eiting. Im Winter brauchen sie einen geschützten Platz.

Die wichtigste Pflegemaßnahme ist das Gießen. In den Sommermonaten brauchen die Pflanzen dringend extra Wasser aus der Kanne. Gerade im vergangenen sehr trockenen Sommer sind viele Japanische Azaleen eingegangen. Das liegt unter anderem daran, dass laut Rhododendren-Experte Werbeck sich ihr Wurzelwerk dicht verzweigt nur in der oberen Erdschicht ausbreitet.

Gartenazaleen sind Pflanzen mit Verwechslungspotenzial. „Diese Hybriden zeichnen sich durch leuchtende Blütenfarben und große Einzelblüten aus“, so Eiting. Spätestens im Herbst kann man sie aber von den immergrünen Japanischen Azaleen unterschieden: Diese Sträucher werfen ihr Laub ab. Der Laubwurf hat auch seine Vorzüge: „Dadurch haben diese Azaleen im Herbst eine schöne Blattfärbung“, sagt Eiting.

Im Handel finden sich vornehmlich Knapp-Hill-Hybriden. Die meist offen bis trichterförmig wachsenden Sorten erreichen eine Höhe von bis zu zwei Metern. Sie sind in Deutschland winterhart. Die Leteum-Hybriden sind häufig gelb und tragen einen angenehmen Duft.

Gartenazaleen.

Gartenazaleen.

Foto: dpa-tmn/Marion Nickig

Beide Azaleen-Arten haben die gleichen Ansprüche an den Standort. Gartenazaleen sind laut Eiting sehr anfällig für Mehltau. Die Pilzkrankheit lässt das Laub sehr früh im Sommer fallen, so dass die Sträucher kahl werden. Neuzüchtungen mit den sogenannten Rustica-Hybriden haben einen schwächeren Wuchs und meist gefüllte Blüten.

(dpa)
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