Mein grünes Wohnzimmer, Teil 3 So kommen Balkonpflanzen durch den Sommer

Düsseldorf · Wie viel Wasser eine Pflanze braucht, hängt auch von ihrem Standort ab. Im Topf oder Blumenkasten auf dem Balkon ist sie besonders pflegebedürftig. Langzeitbewässerungssysteme helfen in Ferienzeiten. Tipps für den Hobbygärtner.

Pflanzen auf dem Balkon: Gut gewässert durch den Sommer
Foto: RP/Radowski

Balkonpflanzen müssen anders gegossen werden als Beetpflanzen: Im Topf oder Blumenkasten wird kein Wasser gespeichert, deshalb brauchen Balkonpflanzen häufiger Wasser als Beetpflanzen. An einem heißen Tag sollten stark eingewurzelte Pflanzen in einem kleinen Gefäß bis zu dreimal Flüssigkeit bekommen, frisch umgetopfte Exemplare maximal einmal am Tag, rät die Bayerische Gartenakademie. Bei trübem Wetter reicht es aus, alle zwei bis drei Tage zu gießen. Profitieren können Hobbygärtner von Langzeit-Bewässerungssystemen, die Pflanzen für mehrere Wochen mit Wasser versorgen. Besonders während der Urlaubszeit machen Wassermatten, Bewässerungskugeln oder Pflanzgefäße mit Erdbewässerung Sinn.

Viele Hobbygärtner sind versucht, ihre Pflanzen vor den Ferien zu nass zu machen, weiß Hedwig Schmitz, Inhaberin des gleichnamigen Gartencenters in Kaarst. Doch viel hilft nicht unbedingt viel. Eine Grundregel lautet: Es darf kein Wasser im Topf zurückbleiben. Staunässe lässt die Wurzeln faulen. Töpfe fürs Freie haben daher eigentlich immer Löcher im Boden. Schmitz empfiehlt, gerade bei längerer Abwesenheit auf Langzeit-Bewässerungssysteme zurückzugreifen. Einige Artikel seien preiswert, aber effektiv. Auf die Solar-Gießer wird eine normale Plastikwasserflasche gesetzt. Bis zu zwei Liter sind möglich, "damit kann man die Pflanze mindestens eine Woche lang versorgen", sagt Schmitz. Wer auf Bewässerungskugeln, die es aus Glas oder Plastik gibt, zurückgreifen will, der sollte in einen Blumenkasten drei Exemplare stecken, "sonst reicht das nicht aus", so die Expertin.

Am besten sei es, bereits bei der Anschaffung der Balkonkästen auch über das Thema Bewässerung nachzudenken. Denn inzwischen gibt es mehrere Blumenkasten-Systeme mit einem integrierten Bewässerungs-System, etwa von Lechuza oder von Geli. Das Prinzip ist das gleiche: Unten im Kasten gibt es einen Hohlraum, den Wasserspeicher. Je nach Modell ist dort Platz für bis zu 26,5 Liter. Anfangs wird die Erde gegossen, später füllt man das Wasser laut Lechuza-Sprecherin Verena Thiel in einen Einfüllschacht. Ein Wasserstandsanzeiger macht deutlich, wann eine Pflanze Nachschub braucht. Über ein Pflanzsubstrat wird die Wasserzufuhr zu den Wurzeln dosiert. Lechuza - eine Marke des Playmobilgründers Horst Brandstätter - wirbt damit, dass Pflanzen so bis zu zwölf Wochen ohne Gießen überleben können. Auch bei heftigen Regenfällen gebe es keine Probleme: Eine Überlauffunktion sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Zudem sollten Balkonbesitzer darauf achten, dass Pflanzen, die direkte Sonneneinstrahlung nicht vertragen, durch die Wahl des richtigen Standorts (sonnig, halbschattig oder schattig bzw. Nord-, Süd-, Ost- oder Westbalkon) unterstützt oder durch Markisen oder Sonnensegel bei heißem Wetter geschützt werden. Praktisch: Es gibt auch Sonnenschirme, die am Balkongitter befestigt werden können.

(RP)
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