Balkon & Garten Kranke Pflanzen kommen nicht auf den Kompost

Grünabfälle landen eigentlich auf dem Kompost. Aber nicht, wenn es sich um kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzen handelt. Denn die Erreger und Tiere verbreiten sich dann weiter im Garten, erklärt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Das gilt zum Beispiel auch für Gemüsefliegen.

 Der Herbst ist die richtige Zeit für den Kompost

Der Herbst ist die richtige Zeit für den Kompost

Foto: dpa, nau sir

<p>Grünabfälle landen eigentlich auf dem Kompost. Aber nicht, wenn es sich um kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzen handelt. Denn die Erreger und Tiere verbreiten sich dann weiter im Garten, erklärt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Das gilt zum Beispiel auch für Gemüsefliegen.

Bestimmte Schadpilze wie Asternwelke, Kohlhernie, Fusarium- oder Sklerotinia-Welke an Gurke und Tomate haben Sporen, die sehr widerstandsfähig sind. Sie überleben, werden im Komposthaufen bei der Bildung von guter Erde aus den Grünabfällen keine ausreichend hohen Temperaturen von 60 bis 70 Grad erreicht. Das ist den Angaben zufolge erst möglich, wenn der Haufen mindestens drei Kubikmeter umfasst - was natürlich nicht in jedem Garten möglich ist. Das gilt ebenfalls für die Dauersporen von Wurzelfäule an Erdbeerpflanzen und des Pilzes Cylindrocladium, der die Triebe am Buchsbaum absterben lässt.

Auch Unkraut hat oft nichts auf dem Kompost zu suchen. Pflanzen, die sich mit Samen vermehren, oder Wurzelunkräuter wie Quecke und Giersch vernichtet der Hobbygärtner besser direkt. Sonst kann es sein, dass über den Kompost, der später auf den Beeten verteilt wird, die Unkräuter auch wieder in den Garten kommen.

Möglich ist die Kompostierung bei zum Beispiel Schorf, Mehltau, Blattfleckenkrankheiten oder einem Befall mit der Blattlaus. Aber das erkrankte Grünzeug sollte der Gärtner auf dem Haufen sofort mit Erde oder anderem dichten Material wie Grasschnitt abdecken, raten die Pflanzenexperten.

Grundsätzlich landen auf dem Haufen Pflanzenabfälle wie Blumen, Kräuter und Stauden. Schwer verrottbare Blätter, etwa von Walnuss, Eiche und Kastanie, müssen kleingehäckselt sein, erklärt die Saarländische Gartenakademie. Rasenschnitt welkt am besten vorher an. Erlaubt sind auf dem Haufen auch manche Küchenabfälle wie Obst, Gemüse, Kaffee- und Teesatz. Größere Mengen von behandelten Schalen von Südfrüchten kommen aber besser in den Restmüll. Eierschalen werden zerdrückt, Äste und Zweige zerkleinert.

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