Selber bauen, Bepflanzung und Co. Das müssen Sie über Hochbeete wissen

Anders als Bodenbeete erheben sich Hochbeete etwa hüfthoch über den Boden. Das sorgt für bequemes Gärtnern und liefert eine ganze Menge Vorteile für die Pflanzen. Allerdings sollten Hobbygärtner etwas Geld, Kreativität und Geduld mitbringen. Ein bisschen Platz schadet auch nicht.

Hochbeet: Bepflanzung, Aussehen, selber bauen - so geht's
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8 interessante Infos zum Hochbeet

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Foto: dpa-tmn/Manfred Stiebler,STIMA-Hochbeet

Was ist ein Hochbeet?

Ein Hochbeet ist, wie der Name vermuten lässt, eine erhöhte Variante des herkömmlichen ebenerdigen Beetes. In gewisser Weise sind sie wie übergroße Blumentöpfe. Dabei wird  das Hochbeet in einer geeigneten Konstruktion etwa hüfthoch über dem Boden angelegt. Ferner zeichnet es sich durch seine spezielle Befüllung aus.

Egal ob Gurke, Salat oder Kohl - Hochbeete sind deutlich effizienter als herkömmliche Bodenbeete. Ist das Beet richtig angelegt, kann der Ertrag gar doppelt so hoch sein. Denn durch die spezielle Beschichtung der Beete entsteht unter der Erde die sogenannte Verrottungswärme, welche das Wachstum der Pflanzen ankurbelt. Zudem erhalten die Pflanzen mehr Nährstoffe. Und damit noch nicht genug: Mit dem geeigneten Aufsatz, lässt sich das ganze Jahr über ernten und das Hochbeet schützt sogar vor Unkraut und ungeladenen Gästen, wie zum Beispiel Schnecken. Bei einer Höhe von etwa 80 bis 100 Zentimetern, lässt es sich an einem Hochbeet auch ziemlich bequem gärtnern.

Bei all den Vorteilen stellt sich fast schon die Frage: Warum sollte man kein Hochbeet anlegen? Tatsächlich spricht kaum etwas gegen diese moderne Art des Gärtnerns. Hochbeete sind oft im naturnahen Gartenbau zu finden und auch im eigenen Garten lohnt sich die Anschaffung allemal. Doch selbst in Großstädten kann sich ein Hochbeet lohnen, wenn genug Geld und Platz vorhanden ist. Da keine Grünfläche nötig ist, kann das Hochbeet einfach auf der Terrasse, dem Hinterhof oder Eingangsbereich aufgebaut werden. Selbst der Innenraum kann sich dafür eignen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lässt sich das Hochbeet auch problemlos selber bauen.

Hochbeet selber bauen?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von selbstgebauten Hochbeeten: den Hochbeet-Bausatz aus dem Baumarkt und die eigene Konstruktion. Ersteres ist ziemlich selbsterklärend und die Montage ist in der Regel unkompliziert. Eigene Konstruktionen können hingegen recht komplex ausfallen aber bieten dafür mehr Spielraum für Kreativität und sind flexibler. So ist das klassische rechteckige Beet noch gut selbst realisierbar. Soll das gewünschte Hochbeet jedoch etwas ausgefallener werden, etwa durch eine runde oder ovale Form, kann die Konstruktion schwierig werden und verlangt ein bisschen Fingerspitzengefühl.

Eine wichtige Entscheidung, die jeder angehende Hochbeet-Gärtner treffen muss, ist die Frage nach dem geeigneten Material für das Beet. Je nach Material muss das Hochbeet nämlich nach einiger Zeit erneuert werden. Zum Beispiel unbehandeltes Holz fängt nach einigen Jahren an zu rotten. Dennoch gilt Holz generell als das beste Material für den Bau eines eigenen Hochbeetes. Dabei bietet sich Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft an. Kiefernholz ist zwar günstig, verwittert aber schnell. Lärchenholz hingegen ist teurer aber auch langlebiger. Zudem muss es nicht imprägniert werden. Im Zweifel lohnt es sich einfach im Baumarkt nachzufragen. Andere häufige Materialien sind Ziegel, Natur- und Kunststeine oder Metall. Tatsächlich ist jedoch von Metall (insbesondere Aluminium) abzuraten, da dieses in der Herstellung sehr energieaufwendig und damit wenig ökologisch ist. Gleiches gilt für Kunststoff.

Letztendlich sind beim Bau des Hochbeetes in Sachen Kreativität keine Grenzen gesetzt. So lässt sich ein Hochbeet etwa aus Paletten, Wein- oder Bäckerkisten bauen. Auch ausrangierte Badewannen oder Schubkarren eignen sich.

Welche Maße hat ein Hochbeet?

Vor allem eigene Konstruktionen können sehr unterschiedlich ausfallen. Die perfekten Maße gibt es nicht. Für das klassische rechteckige Hochbeet können Sie sich jedoch an folgenden Maßen orientieren: Die Höhe des Beetes ergibt sich durch die Größe der Person die das Beet benutzt. Bei Erwachsenen mit einer Körpergröße von 1,60 bis 1,80 Metern sollte das Beet zwischen 80 und 100 Zentimeter hoch sein. Bei größeren Menschen oder Kindern muss die Höhe natürlich angepasst werden. Es kommt aber auch auf die Pflanzen an. Werden Tomaten oder Stangenbohnen angebaut, so sollte das Beet niedriger liegen, damit Sie noch angenehm ernten können. Wird das Beet beidseitig benutzt, sollte es etwa 100 bis 120 Zentimeter breit sein. Die Länge des Hochbeetes ist dann wiederum flexibel, allerdings sollte es nicht mehr als 3 Meter lang sein. Anderenfalls könnte das Material dem Gewicht der Erde nicht mehr standhalten. Ein Hochbeet für Anfänger ist in der Regel etwa 150 Zentimeter lang.

Wo sollte das Hochbeet aufgebaut werden?

Grundsätzlich gilt: Ohne Sonne keine Pflanzen. Aus diesem Grund wird eine Nord-Süd-Ausrichtung des Beetes empfohlen, so bekommen die Pflanzen genug Sonnenstrahlen und können effizient wachsen. Insbesondere auf dem Balkon oder beim Indoor Gardening ist es wichtig, dass die Pflanzen genug Sonneneinstrahlung bekommen.

Außerdem sollte das Beet immer ausreichend bewässert werden, da insbesondere Nutzbeete zum austrocknen tendieren. Es lohnt sich also das Hochbeet in der Nähe einer Wasserversorgung zu platzieren – sofern Sie die Möglichkeit dazu haben. Salat und Tomaten brauchen viel Wasser und je kürzer der Weg, desto angenehmer das Gärtnern.

Wie legt man ein Hochbeet an?

In ein Hochbeet kommt nicht einfach nur Erde. Stattdessen besteht die Füllung eines Beetes aus mehreren Schichten. Je nach Funktion, etwa beim Gemüsebeet oder Zierbeet, kann die Beschichtung anders ausfallen. Eine mögliche Schichtung des Hochbeetes sieht wie folgt aus:

  1. Das Hochbeet bis zur Hälfte mit Strauch- und Baumschnitt befüllen.
  2. Dann kommt eine Schicht aus Rasenschnitt und Staudenresten. Diese sollten mit Erde vermengt werden, da sie sonst anfangen zu schimmeln.
  3. Darauf folgt eine Schicht aus Kompost, welcher im Anschluss mit Laub bedeckt wird.
  4. Nachdem sich alles gesetzt hat, kommt eine weitere Schicht mit Kompost und Gras.
  5. Mit einer Schicht aus hochwertiger Gartenerde wird das Hochbeet abgerundet.

Zwischen den einzelnen Schritten sollte genug Zeit eingeplant werden. Es empfiehlt sich nicht alles an einem Tag zu machen. Damit sich die Schichten setzen können, sollten Wochen oder sogar Monate eingeplant werden. Auch hier lohnt es sich im Baumarkt oder Gartencenter nachzufragen. Zu guter Letzt sollte das Beet am besten alle fünf Jahre erneuert werden, da bis dann sämtliche Rohstoffe der Erde durch die Pflanzen aufgenommen wurden.

Wie bepflanzt man ein Hochbeet?

Im Grunde funktioniert die Bepflanzung eines Hochbeetes genau so wie bei einem herkömmlichen Bodenbeet. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten.

  • Achten Sie darauf, dass die Pflanzen genug Abstand zueinander haben. So können sie ihre Wurzeln besser entfalten und sich ordentlich entwickeln.
  • Wenn Sie Samen einpflanzen, sollten diese nur leicht mit Erde bedeckt werden. Wenn Sie die Samen zu tief einpflanzen, dauert es länger bis diese an die Oberfläche und damit an die wertvollen Sonnenstrahlen gelangen.
  • Frost kann Ihre Pflanzen töten. Um das zu vermeiden, sollten Sie sich um Frostschutz kümmern. Besonders im Frühjahr empfiehlt es sich die Pflanzen über Nacht beispielsweise mit einer Kunststofffolie abzudecken. Auch Frühbeet- oder Treibhausaufsätze eignen sich.
  • Vor Mäusen, Schnecken und anderen Schädlingen sind ihre Pflanzen durch das Hochbeet weitgehend geschützt. Trotzdem kann es vorkommen, dass sich der ein oder andere ungeladene Gast in das Beet schleicht. Schutzvorrichtungen, wie etwa der Schneckenschutz, sorgen für Abhilfe. Dieser kommt in verschiedenen Varianten.

Was ist Indoor Gardening?

Der Begriff kommt aus den Englischen und bedeutet soviel wie Drinnen Gärtnern. In diesem Fall bezeichnet es das Hochbeet für den Innenraum. Neben dem Garten oder Balkon eignet sich nämlich sogar die Wohnung selbst für das Hochbeet. Die Befüllung der Beete ist hier genau so wie bei den Varianten von draußen, jedoch ist hier noch viel mehr ein sonniges Plätzchen gefragt. Im Idealfall direkt an einem Fenster, welches sich öffnen lässt. So können die Pflanzen in der Wohnung von der direkten Sonneneinstrahlung profitieren.

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