Erhöhtes Wachstum Hochbeete gut zum Anbau von Kräutern oder Gemüse

In Nutz- und Kleingärten sind Hochbeete verbreitet, doch auch im privaten Hausgarten finden sie immer häufiger einen Platz. "Im Frühjahr ist die Temperatur im Hochbeet bis zu zehn Grad höher als am Boden. Das verfrüht die Ernte und verlängert die Saison", sagt der Gärtner Manfred Stiebler, der sich auf den Bau von Hochbeeten spezialisiert hat. Außerdem lässt sich das Substrat gezielt auswählen, was die Pflanzenvielfalt erhöht.

 In Hochbeeten beginnt die Saison für Nutz- und Zierpflanzen früher und dauert länger

In Hochbeeten beginnt die Saison für Nutz- und Zierpflanzen früher und dauert länger

Foto: Manfred Stiebler

Der Standort des Hochbeets richtet sich danach, welche Pflanzen darin wachsen sollen: Kräuter machen sich gut in der Nähe der Küche. Zierpflanzen sind in der freien Fläche ein Blickfang. Gemüse braucht viel Sonne. Die Maße des Beetes sind an den Gärtner angepasst. "Damit er mit den Händen auch die Mitte gut erreichen kann, sollte die Schmalseite des Beetes 1,20 bis 1,30 Meter nicht überschreiten", rät Angelika Feiner vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner.

"Der obere Rand sollte auf Höhe des Beckenkamms, also etwa zwischen 85 und 100 Zentimetern, liegen", sagt Brigitte Kleinod, Biologin und Gartenplanerin. Das Ergebnis ist meist ein kastenförmiges Gebilde. In Nord-Süd-Richtung angelegt, nutzt es das Sonnenlicht optimal aus. "Hilfreich ist eine 40 bis 60 Zentimeter breite Einfassung aus Kies, Schotter oder Hackschnitzeln. Erst dann sollte die Rasenkante folgen", sagt Stiebler.

Für die Konstruktion der Hochbeetwände kommen verschiedene Baumaterialien in Frage. "Für den Eigenbau werden vier stabile Eckpfosten auf der Außenseite mit dicken Bohlen, Rundhölzern oder starken Brettern beplankt", erläutert Feiner. "Darüber hinaus gibt es Bausätze aus Holz oder Kunststoff, Stein oder Metall."

Holz macht sich besonders gut im Bauerngarten. Je witterungs- und fäulnisbeständiger es ist, umso länger hat man Freude am Hochbeet: Eiche, Robinie, Lärche oder Douglasie sind besser geeignet als Fichte oder Kiefer.

"Wenn Holz verwendet wird, muss der Kasten von innen mit Teichfolie ausgekleidet werden, sonst trocknet die Erde zu schnell aus. Außerdem hat feuchtes Holz keine wärmedämmende Wirkung mehr", erklärt Kleinod. Auf den Boden der Beetkonstruktion kommt ein feinmaschiges Drahtgeflecht zum Schutz gegen Kleintiere. Dann wird der Kasten befüllt. Naturnahe Gärtner bevorzugen, verrottbares Material zu schichten und auf dem nährstoffreichen Boden Gemüse anzupflanzen.

"Die unterste Lage ist feiner Gehölzschnitt, darauf eine Schicht Laub, dann Staudenschnitt von den Herbstbeeten sowie grober Kompost", zählt Feiner auf. "Die oberste Schicht besteht aus feinem Kompost, der mit Gartenerde vermischt ist." Jede Lage ist etwa 20 bis 30 Zentimeter stark. Die oberste muss so tief sein wie die Wurzeln der Pflanzen. Der Vorteil : Im Innern des Beetes entsteht Vorrottungswärme. Die Pflanzen wachsen schneller, die Anbausaison dauert länger.

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