Rat von Expertin So bringen Sie den Garten durch den Winter 2023

Kamp-Lintfort · Im Herbst gibt es im Garten wieder jede Menge zu tun, um Beete, Büsche und Bäume auf den diesjährigen Winter vorzubereiten. Eine Landschaftsarchitektin gibt einige Tipps.

Garten im September: Die 10 besten Tipps für Hobbygärtner
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Das gibt es im September im Garten zu tun

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Foto: Leika production - stock.adobe.c/Aktion Gesunder Rücken e. V.

Dahlien, Astern, Löwenmäulchen, Sonnenblumen, Cosmeen – sie alle blühen zurzeit noch fleißig. Doch sie sind meist die letzten Blumen im Beet. Sie entfalten am Ende noch einmal ihre volle Pracht, ein großes Finale, bevor sie absterben oder sich in den Winterschlaf verabschieden. „Ja, ein Abschied steckt jetzt schon drin“, sagt Magdalene Winkelhorst. Sie war Landschaftsarchitektin bei der Landesgartenschau (Laga) 2020 in Kamp-Lintfort und weiß, dass der Herbst für jeden Gärtner noch einmal jede Menge Arbeit parat hält, um den Garten auf den Winter vorzubereiten.

Laub

Bereits jetzt fängt das Laub an zu fallen und muss aufgerecht werden. „Man kann es anschließend im Beet verteilen“, sagt Winkelhorst. So bekommt man eine schützende Mulchschicht. Aber nicht alle Blätter eignen sich dafür. Walnuss oder Eiche etwa zersetzten sich schlecht. „Buchenlaub ist gut“, rät die Landschaftsarchitektin. Im Ahornlaub seien viele Sämlinge, die im Beet gerne aufgehen. Aber grundsätzlich eignen sich die großen Blätter schon. Man sollte das Laub auf jeden Fall regelmäßig vom Rasen entfernen, da sich darunter Feuchtigkeit bildet, was zu Pilzbefall führen kann.

Rasen

Jetzt müsse man den Rasen nicht mehr wässern, sagt die Landschaftsarchitektin. Denn nachts bilde sich genug Tau, um die Grünflächen feucht zu halten. Man sollte den Rasen vor dem Winter noch einmal mähen, aber nicht zu kurz. Vier Zentimeter sind eine gute Länge, „sonst kann er braun werden“, sagt die Garten-Expertin. Aber letztlich sei die Länge des Rasens eine Frage des persönlichen Geschmacks: „Ein etwas längerer Schnitt sieht natürlicher aus.“

Gehölz

Bei dem Schnitt der Gehölze wartet man besser, bis das Laub runter ist. Dann sieht man, welche Äste sowieso abgestorben sind und kann diese entfernen. Aber einen größeren Rückschnitt sollte man lieber im Februar oder März vornehmen, damit die Pflanze im Winter nicht abfriert. Heckenpflanzen müssten geschnitten werden, damit sie schön dicht wachsen. Junge Pflanzen könnten durchaus dieses Jahr noch einmal austreiben, wenn man sie jetzt abschneidet. Japanischen Ahorn, Hartriegel oder Zaubernuss sind Gehölze, die man am besten gar nicht schneidet, außer sie werden zu groß. Wenn, dann soll man immer ganze Äste von der Basis wegschneiden, rät die Expertin.

Stauden

Manche Stauden müssen nicht zurückgeschnitten werden, sagt Magdalene Winkelhorst. Die Fetthenne etwa sehe schön aus, auch wenn sie verblüht sei. Auch den Sonnenhut oder die Echinacea schneide man nicht zurück. Andere wie etwa Lavendel, Rittersporn, Astern, Lupinien oder Pfingstrosen schneidet man zurück, wenn sie abgetrocknet sind oder anfangen, einzufallen.

„Dahlien haben jetzt ihre Hochzeit“, sagt Winkelhorst. Man soll sie ruhig noch düngen, dann blühen sie bis Ende Oktober. Erst wenn das Grün abstirbt, muss man die Dahlien komplett abschneiden, die Wurzel ausgraben und an einem dunklen, kühlen, trockenen Ort über Winter lagern. Erst im Mai kommen sie wieder ins Beet.

Anders die Hortensien. Sie bleiben draußen, können aber allzu starken Frost nicht vertragen. „Ihre verwelkten Blüten sehen auch jetzt noch schön aus“, findet die Gärtnerin. Die beliebten Rispenhortensien blühen nur an frischem Holz, das heißt, man muss sie zurückschneiden, und dann treiben sie wieder aus. Andere Arten wie Bauernhortensien muss man gar nicht schneiden. „Dann wird es ein schöner großer Busch“, verspricht die Landschaftsarchitektin. Blau blühen Hortensien übrigens nur, wenn man ihnen Stickstoffdünger zuführt. Alle Stauden brauchen jetzt im Endspurt noch Wasser.

Gräser

„Die Sommerblüher sind raus aus den Beeten, dafür haben wir Lampenputzergras und Chinaschilf gepflanzt. Die Wedel in Rot und Weiß sehen in der Herbstsonne besonders schön aus“, sagt die Gartengestalterin. Die meisten Gräser bräuchten nicht so viel Wasser und eignen sich für Beete in der Sonne oder im Halbschatten – gerade in Zeiten, in denen der Regen immer knapper wird. Wer Gräser jetzt setzt, kann sich spätestens nächsten Herbst an den schönen Blüten (Wedeln) freuen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich 2020 auf rp-online.de. Da er weiter aktuell ist, bieten wir ihn erneut zum Lesen an.

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