Ungebetene Besucher Warum Sie Feuerwanzen im Garten nicht bekämpfen sollten

Düsseldorf · Sie sind klein, feuerrot und treten meist in Scharen auf - Feuerwanzen. Im Frühling ärgern sich viele Gartenbesitzer über die kleinen Insekten. Bekämpft werden sollten sie trotzdem nicht.

Diese Insekten und Spinnen krabbeln im Sommer
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Diese Insekten und Spinnen krabbeln im Sommer

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Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Wenn der Frühling für steigende Temperaturen sorgt, zieht es Mensch und Tier nach draußen. Auch viele Insekten genießen die Wärme und versammeln sich in Scharen auf Wegen, Straßen oder Balkonen. Und sorgen dort für reichlich Unbehagen, denn die bunte Färbung der Insekten lässt sie für einige Menschen bedrohlich wirken. In den meisten Fällen jedoch völlig zu Unrecht.

Auch die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) hat einen schlechten Ruf. Mit ihrem leuchtend roten Panzer vermittelt sie schnell den Eindruck, giftig und damit eine Gefahr für Menschen und Haustiere zu sein. Und so bekämpfen viele Gartenbesitzer das harmlose Insekt, ohne sich mit seinen nützlichen Eigenschaften auseinanderzusetzen. Hier erfahren Sie, wie Sie am besten mit dem ungebetenen Besucher umgehen.

Wie sieht eine Feuerwanze aus?

Die Feuerwanze tritt oft in Scharen auf und ist deshalb gut zu identifizieren. Man erkennt sie an ihrer schwarz-roten Musterung und dem länglichen Panzer. Der Körper der Feuerwanze wirkt trapezförmig, der Kopf dreieckig. Trotz normal ausgebildeter Flügel ist das Insekt nicht flugfähig. Exemplare mit längeren Flügeln werden häufig mit der Ritterwanze verwechselt, deren Muster an ein Ritterkreuz erinnert.

Wie gefährlich ist die Feuerwanze?

Trotz ihrer auffälligen Färbung ist die Feuerwanze ungiftig und daher ungefährlich. Um Fressfeinde abzuschrecken, sondert sie ein beißend riechendes Sekret ab. Der unangenehme Geruch kann jedoch nur von Tieren mit gutem Geruchssinn wahrgenommen werden.

Auch für Pflanzen ist die Feuerwanze keine Bedrohung. Ganz im Gegenteil: Sie ernährt sich von totem Pflanzen- und Tiergewebe und entlastet so das Ökosystem. Mit ihrem Stechrüssel saugt sie an herabgefallenen Samen, unbefruchteten Eiern und toten Insekten.

Wie kann die Feuerwanze bekämpft werden?

Da die Feuerwanze den Garten von abgestorbenem Gewebe befreit, muss sie nicht bekämpft werden. Das Bundesumweltamt rät außerdem davon ab, den Tiere mit aggressiven Schädlingsvernichtungsmitteln zu Leibe zu rücken. Stattdessen sollten Gartenbesitzer die Wanzen mit einem Kehrblech oder einer kleinen Schaufel einsammeln und umsiedeln.

Wer die Wanzen vertreiben möchte, kann Späne oder Reisig der Balsam-Tanne im Garten verteilen. Verzichten Sie außerdem auf das Pflanzen von Malvengewächsen, denn deren Samen und Früchte ziehen die Feuerwanzen an.

(cwi)
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