Rhodendron und Azaleen mögen keine Sonne Feucht und schattig: So lassen sich Problemzonen im Garten verschönern

Berlin/Bammental · In fast jedem Garten gibt es die weniger schönen Ecken: Stellen, bis zu denen kein Sonnenstrahl durchdringt. Doch auch für diese Problemzonen im Garten gibt es Hilfe. Denn einige Pflanzen mögen keine Sonne und sind für die dunkleren und feuchten Standorte ideal geeignet.

"Stehendes Wasser mag der Großteil der Pflanzen aber überhaupt nicht", sagt Michael Schrandt, Gartenfachberater des Landesverbandes der Gartenfreunde Berlin. Entsprechend gedeiht in diesen Ecken kaum etwas.

"Um Abhilfe zu schaffen, sollte man zuerst einmal feststellen, warum es in diesem Bereich feucht und schattig ist", sagt Schrandt. Oftmals halten ein Baum oder eine Mauerecke die Sonnenstrahlen fern. Auch ein hoher Grundwasserstand oder lehmiger Boden können Ursache für einen sumpfigen Untergrund sein. Ebenso wie eine starke West-Ausrichtung des Geländes. Hier sammelt sich bei Regenschauern meist besonders viel Wasser.

Ist es nicht möglich, die feuchte, schattige Stelle durch bauliche Maßnahmen oder das Fällen eines Baumes zu beseitigen, können Gärtner zu Moorbeetpflanzen greifen. "Zuvor wird der Boden am besten mit echtem Torf aufbereitet", empfiehlt der Experte. Hierdurch wird das Erdreich aufgelockert und sein ph-Wert verbessert.

Beste Pflanzzeiten sind Frühjahr und Herbst

Für die Bepflanzung eignen sich Schrandt zufolge vor allem Rhododenren oder Azaleen. Diese Moorbeetpflanzen mögen feuchte, schattige Stellen und vertragen es überhaupt nicht, wenn sie in der prallen Sonne stehen. Die beste Pflanzzeit für diese Gewächse sind Frühjahr und Herbst. Auch die mit mehreren Arten in Mitteleuropa heimische Akelei sowie die Waldrebe gedeihen in solchen Problemzonen besonders gut.

Geeignet sind auch Stauden - "vor allem Blattschmuckstauden", rät die Bammentaler Baumschulmeisterin Ellen Oswald. Stauden, die sich hier besonders wohl fühlen, erkennt man im Gartenmarkt oder in der Baumschule an der Bezeichnung "Gehölz (G) 3". Vor der Pflanzung sollte der Boden mit Sand aufgelockert werden. Auch empfiehlt es sich, eine Schicht Kies zur Drainage ins Erdreich einzubringen. Hierdurch verbessert sich auch der Lufthaushalt des Untergrunds.

Vor allem Stauden wie Astilben oder der Waldgeistbart fühlen sich in feuchten Ecken wohl und tragen eine schöne Blütenpracht. Auch Gräser und Bambus wachsen Oswald zufolge gut in diesen Bereichen. Beim Bambus müsse man allerdings aufpassen, dass dieser nicht zu sehr wuchert. Darüber hinaus rät die Gartenexpertin, eine kleine Wasserstelle anzulegen. Dies sieht nicht nur schön aus. Durch die Reflektion des Wassers werden die schattigen Ecken aufgehellt.

Bodenprobe vor Pflanzenauswahl

Wolfgang Groß, Umweltreferent im Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bad Honnef rät, zusätzlich zu den Stauden standortgerechte Pflanzen auszuwählen. Besonders Gewächse, die im Schatten des Waldrandes gut gedeihen, wachsen in den problematischen Zonen prächtig. Vor allem Farne und Efeu lieben es feucht und schattig.

Groß rät vor der Pflanzenauswahl zu einer Bodenprobe. Diese wird bei Landwirtschaftskammern oder bei bestimmten Gartenbaubetrieben zur Analyse eingereicht. Mit ihr lässt sich feststellen, ob das Erdreich überdüngt oder nährstoffarm ist.

Überprüft werden sollte auch der Grundwasserstand. Wenn ein mit zwei Spatenstichen gegrabenes Loch sich innerhalb weniger Stunden mit Wasser füllt, wird eine Bepflanzung schwierig. "Hier stellt sich die generelle Frage, ob man in diesem Teil des Gartens nicht lieber eine kuschelige Sitzecke oder einen Teich anlegt", sagt Groß.

(RPO)
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