Gemüse Aussaatkalender 2022 - Was wann in die Erde darf

Selbst Gemüse anzubauen ist gar nicht so schwer, wenn man ein paar Grundlagen beachtet. Das Wichtigste ist es zu wissen, was zu welchem Zeitpunkt gepflanzt werden sollte. Wir verraten es.

Aussaat: So können Sie Gemüse selber ziehen
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Selber säen – so geht’s!     

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Foto: Shutterstock/Piyaset

  Immer mehr Menschen bauen Gemüse an und ziehen im Garten oder auf dem Balkon Salat, Tomaten oder Kräuter. Damit nahezu das ganze Jahr über geerntet werden kann, müssen die Jungpflanzen oder Sämlinge rechtzeitig ins Beet. Viele Gemüsesorten dürfen im Frühjahr bereits ab März ins Freiland gesät werden und bringen zum Frühsommer die erste Ernte. Andere wiederum sollten erst nach den Eisheiligen gegen Ende Mai ausgebracht werden. Kälteempfindliche Pflanzen mit langer Entwicklungsdauer wie Tomaten, Gurken oder Paprika hingegen ziehen Hobbygärtner im Haus vor, damit sie in den hiesigen Breiten auch reif werden.   

 Aussaat im Januar  

Der erste Monat des Jahres ist laut Aussaatkalender für Hobbygärtner eher ruhig. Wer ein Gewächshaus hat, kann bereits kältetolerantes Gemüse aussäen. Gut geeignet sind robuste Blattgemüsesorten wie Feldsalat, Spinat oder Winterportulak. Bei der Keimung ist jedoch Geduld gefragt, denn im Winter dauert es deutlich länger, bis sich das erste Grün zeigt.

Im Haus hingegen geht es laut Pflanzkalender mit den ersten Vorkulturen los. Ab Ende Januar werden verschiedene Salatsorten vorgezogen, die dann im Frühjahr ins Gewächshaus ziehen. Gleiches gilt für Kohlrabi.

Wer nicht lange auf die Ernte warten möchte, baut unabhängig vom Aussaatkalender das ganze Jahr über sogenannte Microgreens auf der Fensterbank an. Dabei handelt es sich um Gemüse- und Kräuterkeimlinge, die bereits nach wenigen Tagen geerntet und verzehrt werden können.   

 Aussaat im Februar  

Sobald der Ackerboden offen ist, können Dicke Bohnen, Radieschen und Rettich ins Freiland gesät werden. Die Sämlinge vertragen sogar leichte Fröste. Wer ein Frühbeet hat, kann ab Ende Februar Salate wie Endivien oder Eisbergsalat säen.

Im warmen Gewächshaus oder drinnen geht es mit den Vorkulturen von Chilis, Paprika oder Auberginen los. Diese Pflanzen haben eine lange Entwicklungsdauer und werden in hiesigen Breiten nur reif, wenn sie frühzeitig vorgezogen werden. Sollen die Jungpflanzen jedoch später direkt ins Beet gesetzt werden, reicht das Aussäen in Töpfe Ende Februar aus. Artischocken hingegen sollten bereits Mitte Februar angezogen werden.

Wer Kohlpflanzen nicht für das direkte Auspflanzen ins Beet beim Gärtner kaufen möchte, sollte Kopfkohlsorten laut Aussaatkalender ebenfalls ab Februar vorziehen. Einige Hobbygärtner säen zudem bereits Tomatenpflanzen aus. Dafür ist es jedoch noch zu früh, denn bei Lichtmangel können Tomatenpflanzen instabil und anfällig für Krankheiten werden. Die Vorzucht ab Mitte März reicht in der Regel aus. Alternativ kann eine Pflanzenlampe für ausreichend Licht sorgen.

Aussaat im März  

Im März ist laut Pflanzkalender für den Hobbygärtner endlich mehr zu tun, denn mit dem Frühlingsanfang kann vieles bereits direkt ins Beet gesät werden. Dazu zählen Wurzelgemüse, wie Pastinaken, Petersilienwurzel und Möhren. Lauchzwiebeln und Porree sind gute Pflanznachbarn, ihre Sämlinge kommen ebenfalls ab März ins Beet. Wer gerne frische Kräuter in der Küche verwendet, kann jetzt Petersilie, Kerbel und Schnittlauch säen.

Laut Aussaatkalender lassen sich Radieschen und Rettich über mehrere Monate hinweg ziehen, ihre Sämlinge können von März bis Anfang August ausgebracht werden. Wer immer frisch ernten möchte, sät diese Pflanzen im Abstand von einigen Wochen wieder neu aus.

Auf dem Fensterbrett oder im warmen Gewächshaus ist jetzt Zeit für die Vorkultur von frühen Kohlsorten wie Blumenkohl oder Brokkoli. Auch Fenchel und Mangold können jetzt drinnen vorgezogen werden.      

 Aussaat im April  

Ab Monatsmitte werden Rote Bete und Mangold direkt ins Freiland gesät. Salatfreunde bringen zudem die Sämlinge von Rauke oder Asia-Salaten ins Feld. Um stets Nachschub zu haben, kann laut Pflanzkalender in regelmäßigen Abständen nachgesät werden. Bis Ende des Monats wird noch das Saatgut von Speisezwiebeln ins Beet gebracht, gleiches gilt für Wirsingkohl. Je nach Witterung werden im April auch die ersten Pflanzkartoffeln gelegt.    

Im warmen Haus beginnt jetzt die Zeit der Kürbisgewächse. Ab sofort werden Kürbisse, Zucchini, Melonen oder Gurken in kleine Töpfchen gesät und dürfen auf dem warmen Fensterbrett keimen. Wer Rosenkohl selbst ziehen möchte, sollte jetzt beginnen, damit die Pflanzen im Juni ins Beet gesetzt werden können.    

 Aussaat im Mai  

Der Wonnemonat wird zur Aussaat von Gemüsen mit spätem Erntezeitpunkt genutzt. Nach den Eisheiligen rund um den 20. Mai ist laut Aussaatkalender viel Arbeit angesagt, jetzt können Busch- und Stangenbohnen, Steckrüben und Feuerbohnen direkt ins Beet gesetzt werden. Wer Wildsalate wie den Portulak sät, kann oftmals bis in den Herbst ernten. Rot- und Weißkohlsämlinge dürfen ebenso direkt ins Freie gesät werden wie Fenchel, Blumen- und Rosenkohl. Kleine Grünkohlkeimlinge hingegen fühlen sich im Mai auf der Fensterbank noch wohler als im Freien.    

 Aussaat im Juni  

Im Juni können viele Gemüse- und Kräutersorten laut Pflanzkalender direkt ins Beet gesät werden. Wer bis jetzt weder Bohnen, Mangold, Rote Bete, Mais, Zwiebeln oder Kürbis gesät hat, kann dies noch nachholen. Weiterhin sollten Möhren, Radieschen und verschiedene Salate neu gesät werden, um eine zweite Ernte einzufahren. Auch für schnell wachsende Gemüse wie Gurken oder Zucchini ist es noch nicht zu spät.    

Wer im Spätsommer Kohl- und Wurzelgemüse ernten möchte, sollte die entsprechenden Sorten im Juni aussäen. Auch Pak Choi kann jetzt direkt ins Beet gesät werden. Salat-Liebhaber bringen neue Kulturen aus und ziehen in den Sommermonaten laufend neue Jungpflanzen nach. Für die warmen Monate sind insbesondere hitzefeste Sorten wie Lollo besonders gut geeignet. Auch die Sorten Endivien, Radicchio und Zuckerhut gedeihen im Sommer sehr gut. Achtung: Salat gehört zu den Lichtkeimern. Daher dürfen die Samen nur dünn mit Erde übersiebt werden. Um das Saatgut vor Hitze zu schützen, sollte an besonders warmen Tagen nur abends gesät und die Samen eventuell mit einem Vlies vor Überhitzung geschützt werden.    

 Aussaat im Juli  

Im Hochsommer richtet sich der Blick bei der Aussaat bereits auf den Herbst. In diesem Monat kommen Herbst- und Winterrettiche ins Beet, wie der Schwarze Rettich. Das vitaminreiche Gemüse zeigt – ähnlich wie Grünkohl – auch im Spätsommer noch gutes Wachstum und sollte im Herbst vor dem Frost geerntet werden. Unkompliziert zu ziehen sind auch Herbstrüben, die im Juli und August direkt ins Beet gesetzt werden. Nach acht bis zehn Wochen kann die gesunde Rübe geerntet und verarbeitet oder für den Winter eingelagert werden. Eine späte Saat von Möhren sorgt für eine weitere Ernte im Herbst.  

Ende Juli wird Chinakohl ins Freiland gesät. Geschieht das zu früh, neigt der Kohl zum Schießen, bei späterer Aussaat hingegen wird eventuell keine Ernte mehr erzielt. Wer jetzt Feldsalat sät, kann im September und Oktober stets frische Blätter ernten. Das aromatische Gewürzkraut Dill kann ebenfalls bis Juli ausgesät werden, die einjährige Pflanze ist nach etwa einem Monat erntereif. Außerdem ist es an der Zeit, Winterheckenzwiebeln für die Ernte im nächsten Frühling zu säen. Je nach Witterung beginnen die Zwiebeln dann bereits im Februar mit dem Austreiben und zählen zum ersten Grün des Gartenjahres.    

 Aussaat im August

 Wenn die heißesten Tage des Jahres vorbei sind, beginnt laut Pflanzkalender die Aussaat von Pak Choi. Das einfach zu kultivierende Kohlgemüse keimt optimalerweise bei um die 20 Grad, bei niedrigeren Temperaturen neigt das asiatische Gemüse zum Schossen, dem vorzeitigen Blühen. Etwa sechs bis acht Wochen später können die Blätter geerntet werden. Wie der Juli eignet sich der August noch gut für die Aussaat von Herbstkulturen wie Winterrettich, Chinakohl oder Winterheckenzwiebeln. Saison haben ebenfalls noch satzweise angebaute Sorten wie Feldsalat oder Radieschen. Höchste Zeit wird es hingegen für die Herbstrübe.    

Einige Pflanzen werden zwar jetzt gesät, aber erst im nächsten Frühjahr geerntet. Das gilt beispielsweise für den Mangold, der im Beet überwintert und zeitig im neuen Jahr austreibt. Besonders schön ist der bunte Mangold, der mit gelben, rosafarbenen und violetten Stielen daherkommt.    

 Aussaat im September  

Von Mitte September bis Februar kann Winterpostelein ausgesät werden. Die Keimtemperatur der Samen liegt bei unter 12 Grad, zur Weiterkultur genügen etwa 4 bis 8 Grad. Im Freiland sollten die Pflanzen daher bei starkem Frost geschützt werden. Die Ernte zieht sich je nach Saatzeitpunkt von November bis April. Wer nachwachsende Blätter an den Pflanzen lässt, kann diese mehrfach beernten. Auch Spinat wird jetzt für den Winteranbau gesät und kann ab Mitte November bis Ende April geerntet werden. Gleiches gilt für Rucola. Die Samen der Salatrauke keimen bereits ab 10 Grad und können daher von Anfang März bis September nachgesät werden. Eine Aussaat in mehreren Stufen sorgt das ganze Jahr über für frische Blätter.   

Bereits abgeerntete Flächen, die nicht mehr neu bepflanzt werden, erhalten jetzt ihre Gründüngung. Dazu wird beispielsweise Senf oder Winterraps gesät. Wer ein Gewächshaus oder Frühbeet hat, kann dieses jetzt zur Kulturverlängerung nutzen und schnell wachsende Pflanzenarten wie Radieschen oder Schnittsalate säen.

 Aussaat im Oktober  

Im Herbst bieten viele Beete wieder Platz für überwinternde Blattgemüse wie Feldsalat oder Spinat. Einige robuste Salatsorten wie Asia-Salate können ebenfalls noch ins Freie, da sie äußerst kältetolerant sind. Für den Knoblauch ist jetzt die beste Pflanzzeit. Einzelne Knoblauchzehen werden aufrecht in den Boden gesteckt und mit Erde bedeckt, geerntet wird dann im Sommer des Folgejahres.   

 Aussaat im November

 Die kalte Jahreszeit eignet sich nur noch für die Aussaat von Kulturen, die erst im nächsten Jahr keimen sollen. Dazu zählen frühe Möhren, Wurzelpetersilie oder Pastinaken. Im Gewächshaus hingegen ist laut Pflanzkalender noch Zeit für Winterkulturen wie Feldsalat oder kälteresistente Salate.

 Aussaat im Dezember  

Im Dezember hat der Garten Pause. Hobbygärtner überbrücken die Zeit und ziehen Kresse, Sprossen oder andere Microgreens auf der warmen Fensterbank.       

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