Was Sie wissen müssen Asiatische Hornisse breitet sich in NRW aus

Service | Düsseldorf · Die Asiatische Hornisse hat ihre Fühler in Richtung Deutschland ausgestreckt. Aktuell meldet das Landesamt für Umwelt- und Verbraucherschutz, dass sich das Insekt vor allem in NRW rasant ausbreitet. Das sollten Sie jetzt wissen.

Diese Insekten und Spinnen krabbeln im Sommer
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Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Der Klimawandel und die dadurch steigenden Temperaturen sorgen dafür, dass sich der Lebensraum zahlreicher Insekten gen Norden verlagert. Aber auch einzelne Freisetzungen, wie 2004 im Südwesten Frankreichs, führen immer wieder zur Ansiedlung „ausländischer“ Arten.

Die Asiatische Hornisse gehört zu den Insekten, die aktuell in die europäischen Ökosysteme eindringen. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen meldet, dass die Population vor allem in Nordrhein-Westfalen stark zugenommen hat. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Asiatischen Hornisse.

Woher kommt die Asiatische Hornisse?

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) stammt ursprünglich aus Südostasien. Dort kommt sie vor allem im Süden Chinas, in Taiwan und im Osten Indiens vor. Seit 2014 ist sie auch in Südkorea und Japan heimisch. 2004 wurde das Insekt erstmals im Südwestfrankreich nachgewiesen und breitet sich seitdem in ganz Mitteleuropa aus. Über Belgien und die Niederlande ist die Asiatische Hornisse mittlerweile im Rheinland angekommen. Vorkommen im Kreis Viersen, Kreis Heinsberg, Köln, Düsseldorf und Duisburg konnten bereits bestätigt werden.

Wie sieht die Asiatische Hornisse aus?

Die Asiatische Hornisse ist eine kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse. In Europa kommt fast ausschließlich ihre Unterart „Vespa velutina nigrithorax“ vor, die einen schwarzen Brustpanzer besitzt. Arbeiterinnen werden zwischen 1,7 und 2,4 Zentimeter groß, Königinnen können eine Länge von 3 Zentimetern erreichen. Die Grundfärbung des Insekts ist schwarz oder braun, die Schläfen und Mundwerkzeuge gelb- bis rotbraun. Auffällig ist die Rückenplatte, die schwarz-gelb gefärbt ist.

Die Asiatische Hornisse ähnelt der Europäischen Hornisse auf den ersten Blick, ist jedoch etwas kleiner.

Die Asiatische Hornisse ähnelt der Europäischen Hornisse auf den ersten Blick, ist jedoch etwas kleiner.

Foto: dpa/Axel Heimken

Wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse?

2009 kamen Wespen-Experten zu dem Ergebnis, dass die Asiatische Hornisse nicht aggressiver oder gefährlicher als die Europäische Hornisse ist. Ihr Toxin ist nicht giftiger als das Gift einer Biene oder Wespe. Für einen gesunden Menschen stellt ein Stich daher keine Gefahr dar. Bei Stichen in der Mund- oder Rachenregion sollte dennoch ärztlicher Rat gesucht werden. Dies gilt auch bei Allergien oder beim Auftreten von Schwindel, Atemnot oder Übelkeit.

Generell empfiehlt der Naturschutzbund Deutschland (NABU), Hornissen nicht anzugreifen, zu töten oder ihre Nester zu entfernen. Da die Europäische Hornisse zu den besonders geschützten Arten gehört, kann das Töten der Tiere mit einer Geldstrafe bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Wer sich von einem Hornissennest bedroht fühlte, sollte daher immer die Feuerwehr oder eine Schädlingsbekämpfungsfirma zu Rate ziehen.

Wie sollte ich mit einer Asiatischen Hornisse umgehen?

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen bittet, jede Sichtung einer Asiatischen Hornisse mit Fotobeleg im Neobiota-Portal zu melden. Die Erfassung ist per Computer oder Smartphone-App möglich. Alternativ können Sichtungen auch bei der zuständigen unteren Naturschutzbehörde gemeldet werden. Wichtig ist hierbei, den genauen Standort anzugeben und darauf zu achten, aus welcher Richtung die Insekten an- oder abfliegen.

Was können Imker gegen die Asiatische Hornisse tun?

Da Honigbienen zu den bevorzugten Beutetieren der Asiatischen Hornisse gehören, sollten Imker Schutzvorrichtungen am Einflugloch installieren. Ein Netz oder ein Schutzgitter von sechs Millimeter Maschenweite sorgt dafür, dass die Räuber nicht in den Bienenstock eindringen können. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Widerstandskraft der Bienenvölker durch Zufütterung zu stärken und den Bienenstock regelmäßig von möglichen Lockstoffen zu befreien.

(cwi)
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