Zeckenbiss mit Folgen 10 Infos zum richtigen Umgang mit einem Zeckenbiss
Die häufigsten Krankheiten, die bei einem Zeckenbiss übertragen werden, sind Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME. Lesen Sie hier, was jeder über Zecken wissen sollte.
Achtung vor Zecken
Zecken sind besonders im Frühling und im Herbst aktiv. Sie fallen allerdings nicht von Bäumen, wie so mancher vielleicht glauben mag, sondern sie halten sich auf einem Grashalm, an einem Wegesrand oder im Unterholz eines Misch- oder Laubwaldes. Zudem warten die lästigen Blutsauger gerne in Gärten und Parkanlagen der Städte auf ihre nächste Blutmahlzeit.
Zeckenbiss oder Zeckenstich?
Die winzigen Spinnentiere besitzen einen Stech- und Saugapparat, der aus scharfkantigen Mundwerkzeugen und einem Stechrüssel (Hypostom) besteht. Zuerst wird die Haut aufgeschnitten und anschließend der Rüssel in die Wunde versenkt, um Blut zu saugen. Daher sprechen die Zoologen nicht von einem Biss, sondern von einem Zeckenstich.
Der Zeckenstich
Angelockt werden Zecken von Körperwärme, Körpergeruch und auch von ausgeatmeten Kohlendioxid. Sobald sich die Blutsauger an ihre Opfer festgeklammert haben, beginnt im Anschluss die Suche nach einer geeigneten Stelle zum Blut saugen. Sie bevorzugen gewöhnlich feuchtwarme Körperstellen wie Kniekehlen, Achselhöhle, Intimbereich oder Kopf.
Übertragene Krankheiten
Ein Zeckenbiss allein ist für Mensch und Tier harmlos. Nichstdestoweniger können Zecken gefährliche Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder die Borreliose übertragen. Gegen die FSME sollte man sich impfen lassen, im Fall der Borreliose gibt es keinen Impfstoff und die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika.
Borreliose
Nachdem die Zecke zugestochen hat, dauert es 12 bis 36 Stunden, bis sich die im Darm der Zecke befindlichen Borrelien-Bakterien mit dem Zeckenspeichel in die Einstichstelle injiziert werden. Wird der Zeckenbiss im Frühstadium entdeckt, kann die Krankheit in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werde. Im späteren Krankheitsverlauf wird die Diagnose aufgrund der fehlenden Symptome sehr schwierig. Zu den typischen Symptomen zählen die Wanderröte sowie grippeähnliche Symptome.
Die Wanderröte
Im Frühstadium einer Borreliose manifestiert sich bei 50 bis 80 Prozent der Infektionen eine Wanderröte. Es handelt sich hierbei um eine kreisförmig ausbreitende Hautrötung - die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). Zudem sollten Betroffene darauf achten, ob sich grippeähnliche Symptome (Fieber, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Müdigkeit) einstellen. Im weiteren Krankheitsverlauf können noch neurologische Beschwerden auftreten (z.B. Hirnhautentzündung, Lähmungserscheinungen, Gelenkentzündungen).
FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch als Hirnhautentzündung bezeichnet, ist eine virale Infektionskrankheit des zentralen Nervensystems. In den meisten Fällen tritt eine Infektion symptomlos auf. Erste mögliche Anzeichen einer FSME machen sich etwa 7 bis 14 Tage nach dem eigentlichen Zeckenbiss bemerkbar, und zwar grippeähnliche Beschwerden. Bei einem geringen Teil der Betroffenen schreitet die Entzündungskrankheit weiter voran und kann die Hirnhaut oder das zentrale Nervensystem befallen.
Zecke entfernen
Grundsätzlich gilt es, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, sodass das Risiko einer Infektion gemindert wird. Hierfür bekommen Betroffene in der Apotheke spezielle Hilfsmittel wie Zeckenzange, Zecken-Pinzette oder Zeckenschlinge. Tipp: Die Parasiten sollten gerade herausgezogen werden, und zwar ohne das Hinterteil der Zecke zu quetschen. Ansonsten könnten vermehrt mögliche Krankheitserreger (Borrelien-Bakterien bzw. FSME-Viren) in die Wunde gepumpt werden.
Auf zum Arzt
Wer trotz aller Prophylaxe von einer Zecke gestochen worden ist, sollte zunächst die Ruhe bewahren. Denn nicht jeder wird an Borreliose oder FSME erkranken. Nach dem Zeckenstich sollte die betroffene Körperstelle beobachtet werden, ob sich Symptome wie die Wanderröte oder grippeähnliche Symptome zeigen. Erst dann sollte ein Arzt konsultiert werden.
Prophylaxe
Wer viel in der freien Natur unterwegs ist, sollte möglichst lange, dichte Kleidung und hohe, geschlossen Schuhe tragen. Als wirksam verwenden sich auch Zeckenschutzmittel, die auf die Haut und auf die Kleidung aufgetragen werden. Um auf Nummer sicher zu können, sollte nach einem Spaziergang im Wald oder auf der Wiese der Körper nach Zecken bzw. Zeckenstichen abgesucht werden.
