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RP-Sprechstunde Senioren ohne Durst

Düsseldorf · Wer zu wenig trinkt, bekommt auf Dauer Probleme mit seinem Körper. Das kann bis zum Funktionsausfall der Nieren führen.

 Eine Krankenpflegerin reicht einem Patienten ein Glas Wasser. Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Eine Krankenpflegerin reicht einem Patienten ein Glas Wasser. Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Daniel Karmann

Unsere Leserin Annette B. aus Rees fragt: „Meine alleine lebende 84-jährige Mutter trinkt nach meiner Beobachtung viel zu wenig. Sie selbst meint, dass sie genug trinkt, sonst müsste sie ja Durst verspüren. Wie viel sollte ein älterer Mensch trinken? Woran merkt man, dass die Trinkmenge zu gering ist?“

Thomas Jaeger Tatsächlich verliert der menschliche Körper über die Atmung, den Schweiß und vor allem über die Nieren pro Tag knapp 1,5 Liter Wasser. Zusätzliche Verluste können durch starkes Schwitzen (etwa) bei körperlicher Anstrengung, Fieber oder hohen Außentemperaturen, aber auch bei Durchfall und Erbrechen auftreten. Hier sind Kleinkinder und ältere Menschen besonders gefährdet. Wenn dieser Verlust nicht ausgeglichen wird, trocknet der Körper aus. Dies führt vor allem zu einer zunehmenden Funktionsstörung der Nieren, die ihre Aufgabe, schädliche (sogenannte harnpflichtige) Substanzen auszuscheiden, dann nicht mehr wahrnehmen können. Dies kann bis zum Funktionsausfall der Nieren führen.

Für den Patienten bemerkbar macht sich ein Flüssigkeitsdefizit etwa durch Schwächegefühl, Schwindel (der allerdings auch andere Ursachen haben kann), durch trockene Schleimhäute besonders im Mundbereich sowie durch die Ausscheidung einer geringen Menge hoch konzentrierten, dunklen Urins. Bei weiterer Zunahme der Austrocknung kommt es zu einer Reduktion der Blutmenge und damit zu einem Abfall des Blutdrucks. Damit wird die Durchblutung aller Organe insbesondere des Gehirns beeinträchtigt. Dies führt zu Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit und Kollapsneigung.

 Unser Autor Thomas Jaeger ist Chefarzt der Geriatrie am Elisabeth-Krankenhaus in Mönchengladbach.

Unser Autor Thomas Jaeger ist Chefarzt der Geriatrie am Elisabeth-Krankenhaus in Mönchengladbach.

Foto: privat

In einem solchen Fall ist eine sofortige stationäre Behandlung mit intravenösen Flüssigkeitsgaben unumgänglich. Erfolgt diese früh genug, dann erholt sich der Patient meist relativ rasch und vollständig. Ein Flüssigkeitsdefizit sollte also unter allen Umständen vermieden werden. Im Allgemeinen stellt das Durstgefühl einen guten Schutz vor Austrocknung dar. Es lässt allerdings im Alter nach. Unabhängig vom Durstgefühl sollte deshalb eine Trinkmenge von 1,5 bis zwei Litern gewährleistet sein. Dies ist am leichtesten dadurch zu erreichen, dass das bevorzugte Getränk wie Wasser oder Saft täglich abgemessen bereitgestellt wird. Zusätzliche Getränke wie Tee oder Kaffee sollten pro Tasse mit knapp 200 Millilitern dazugerechnet werden.

Manchmal suchen mobilitätseingeschränkte Menschen besonders bei zusätzlichen Inkontinenzproblemen nächtliche Toilettengänge zu vermeiden, indem sie wenig und Stunden vor dem zu Bettgehen gar nichts mehr trinken. Dies kann keine Lösung sein.

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