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Weniger drin, gleicher Preis Verbraucherschützer suchen wieder die „Mogelpackung des Jahres“

Hamburg · Verbraucherschützer haben fünf Produkte mit versteckten Preiserhöhungen für den Negativpreis der "Mogelpackung des Jahres" nominiert. Im Internet können Verbraucher darüber abstimmen.

 Die fünf Produkte, die für die „Auszeichnung“ in Frage kommen.

Die fünf Produkte, die für die „Auszeichnung“ in Frage kommen.

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Die Verbraucherzentrale Hamburg startete am Donnerstag die Online-Abstimmung, das Ergebnis soll am 21. Januar veröffentlicht werden. Nominiert wurden die Chipsletten von Lorenz, die Smarties von Nestlé, der Mini Babybel von Bel, eine Truthahnsalami des Discounters Lidl sowie ein Fruchtaufstrich der Firma Grafschafter.

Die Verbraucherzentrale Hamburg bekam nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 2000 Hinweise auf Mogelpackungen. Aus diesen wurden fünf Kandidaten ausgewählt, bei denen die Hersteller "versteckte Preiserhöhungen besonders dreist und raffiniert durchgesetzt haben", erklärte die Verbraucherzentrale.

So seien die neuen Chipsletten bis zu 70 Prozent teurer, weil die Füllmenge bei gleichem Preis von 170 auf 100 Gramm schrumpfte. Außerdem sei die Menge an Verpackungsmaterial im Vergleich zum Inhalt um rund 25 Prozent gestiegen. Bei den Smarties fehlten in der Riesenrolle 20 Gramm Schokolinsen, der Preis blieb aber gleich. Die Firma Bel packt nunmehr eine Käsekugel weniger in ihr Babybel-Netz.

Die Truthahnsalami Light von Dulano enthält den Verbraucherschützern zufolge nicht weniger Fett als die normale Variante, obwohl die Verpackung das suggeriere. Trotzdem sei sie wegen eines geringeren Inhalts 33 Prozent teurer. Der Apfelaufstrich namens Obstwiese von Grafschafter wird neuerdings in einem kleineren Glas verkauft - bei gleichem Preis.

Die Hersteller verweisen den Verbraucherschützern zufolge unter anderem auf eine nötige Vereinheitlichung von Produkten in verschiedenen Ländern, auf höhere Produktionskosten durch das Siegel "ohne Gentechnik" und auf Wünsche der Verbraucher nach kleineren Gläsern. Mit dieser Umstellung seien höhere Produktionskosten verbunden.

Die Verbraucherzentrale kritisierte jedoch, dass es keine zusätzlichen Hinweise auf geringere Füllmengen auf den Etiketten gebe. Die Hersteller versuchten im Gegenteil, "ihre Tricksereien clever zu kaschieren". Auf der Internetseite umfrage.vzhh.de kann über die "Mogelpackung des Jahres" abgestimmt werden.

(mja/AFP)
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