KKH-Studie Krankenkasse: Immer mehr Schüler sind psychisch krank

Hannover · Immer mehr Schüler sind laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse KKH psychisch krank. Der hohe Leistungsdruck, setzt die Jugendlichen unter enormen Druck.

 Viele Schüler in Deutschland leiden unter Stress, wie eine neue Studie zeigt. (Symbolbild)

Viele Schüler in Deutschland leiden unter Stress, wie eine neue Studie zeigt. (Symbolbild)

Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Schülerinnen und Schüler sind wegen stressbedingter Beschwerden und psychischer Krankheiten in Behandlung.

Bundesweit seien bei der KKH rund 26.500 Versicherte im Alter von sechs bis 18 Jahren betroffen und klagten über Beschwerden, die keine organischen Ursachen haben, teilte die Krankenkasse in Hannover mit. Hochgerechnet auf alle Krankenkassen seien das etwa 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche. Zu den Gründen zählten unter anderem Stress, hoher Leistungsdruck durch Schule und Eltern oder Mobbing in sozialen Netzwerken. Nicht selten mündeten diese Erfahrungen in einer Depression.

Bei den 13- bis 18-Jährigen seien die depressiven Reaktionen aufgrund körperlicher und seelischer Belastungen in den vergangenen zehn Jahren um 90 Prozent gestiegen, hieß es. Die Anzahl der an Depressionen erkrankten Schüler sei in dieser Altersgruppe um fast 120 Prozent gestiegen. Das zeige, dass der Stress mit den Schuljahren und den Anforderungen zunehme.

Insgesamt zeigte die Auswertung der Krankenkasse, dass unter den 13- bis 18-jährigen Schülern deutlich mehr Mädchen unter psychischen Erkrankungen litten. Bei den Jüngeren seien es etwa gleich viele Mädchen und Jungen.

Die Kinder und Jugendlichen klagten zunächst über körperliche Beschwerden, wie Schmerzen, Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Probleme, ohne dass sich allerdings eine organische Erkrankung feststellen lasse. Mit den Auslösern wie emotionalem Stress und Konflikten hätten zunehmend jüngere Schüler zu kämpfen. Dies sei vor einer Klassenarbeit völlig normal, dürfe aber nicht zum Dauerzustand werden, hieß es. Es brauche Stress-Prävention nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause.

(epd)
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